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Bianca

Hallo Ihr lieben,

Mein Mann ist ja nun seit Anfang Mai Zuhause. Ich Pflege ihn und wir haben einen Palliativ Dienst. Nun ist es vor knapp 2 Wochen zu einem fast 3 stündigen Anfall gekommen. Danach ging es ihm sehr schlecht. Die Ärztin meinte es ginge wohl zu Ende. Dem war nicht so. Nun ist er sehr verwirrt, spricht teilweise englisch, denkt mein Sohn wäre mein Freund,ist aggressiv.
Auf dem rechten Auge kann er teilweise nicht sehen. Ich bin ziemlich verzweifelt und frage mich, was noch alles kommt. Ich meine der Leidensweg ist jetzt schon kaum auszuhalten, weder für ihn noch für mich. Habt ihr Erfahrungen mit solchen Veränderungen?

Lieben dank

Bianca

gramyo

Liebe Bianca,

fühle dich einfach mal gedanklich in den Arm genommen....
Das ist für dich und auch für deinen Sohn eine starke Belastung und Herausforderung.

Leider kann es in der letzten Phase dieses Lebens mit einem Hirntumor und vor allen Dingen nach so einem langen Anfall zu einer starken Persönlichkeitsveränderung kommen.

Am Anfang einer Erkrankung bin ich eigentlich gegen ein Antidepressiva, welche ja die Angst und auch häufig Verwirrtheit und Aggression stark mildert.
Aber ,so wie du das jetzt schilderst, würde ich das einmal mit eurem betreuenden Arzt besprechen( wenn es möglich ist, schon morgen).

Es gibt da ein gutes Mittel, was zwar sehr schnell süchtig macht, aber am Ende dieses Lebensweges deines Mannes, in dem ihr euch ja jetzt leider befindet, ist das nicht mehr relevant...

Fühle dich nochmals ganz lieb umarmt und mit Kraft beschenkt
von Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben ... Hier und Jetzt ...

Bianca

Liebe Gramyo,

Die Ärztin hatte meinem Mann Citalopram verschrieben, dies aber wieder abgesetzt weil es noch schlimmer wurde. Er bittet mich jeden Tag etwas zu tun. Nennt mich Mama und erwartet von mir das ich ihm irgendetwas hinstelle um sein leben zu beenden. Es ist verdammt schwer das auszuhalten. Deine Worte sind wie Balsam. Nicht nur was du mir schreibst auch in anderen Beiträgen sind deine Antworten immer Balsam für meine Seele. Ich bin mir ja bewusst das dies ein schwerer weg ist aber dennoch habe ich manchmal das Gefühl das ich das nicht schaffe.

Vielen dank

Bianca

Cardhu

Liebe Bianca,
immer wieder gibt es Situationen, in denen denkt man: Das schaffe ich nie. Und doch schafft man es. Irgendwie. Auch du wirst es schaffen, das glaube ich.
Denk daran, das ist nicht dein geliebter Mann, sondern der Tumor, der ihn so verändert. Es gibt verschiedene Medikamente, die helfen könnten. Sprich bitte den Arzt darauf an. Nur weil eines nicht wirkt, sondern verstärkt, kann ein anderes dennoch wirken und euch beiden das Leben erleichtern.
Alles Gute und viel Kraft wünscht euch Cardhu.

gramyo

Liebe Bianca,

ich habe gerade in deinem Profil gelesen, dass du aus Kiel kommst. Man muss ja wirklich sagen, dass im "Norden von Deutschland", es viel mehr Unterstützung und auch Hospize gibt, die dich,liebe Bianca, unterstützen können.

Ich finde , wenn man am Ende seiner Kraft ist... dass betrifft ja auch den seelischen Bereich..... dann muss man sich Hilfe und Unterstützung holen.

eine Möglichkeit wäre erst einmal der ambulante Hospizdienst, oder vielleicht dann ein Platz im Hospiz selber. Das ist KEIN abschieben, sondern manchmal der bessere Weg sich mit liebevoller und kompetenter Unterstützung , voneinander zu verabschieden.

Meines Wissens ist entweder in Kiel , oder in der näheren Umgebung ein Hospiz. Bitte rufe doch da an.

Es ist so eine Belastung, wenn ein geliebter Mensch einen bittet,ihn irgendwie zu erlösen.
Da brauchst du Hilfe und Unterstützung !!

Wir hatten glücklicherweise nur einen sehr kurzen Aggressionsanfall. Der war aber schnell zu bewältigen.

Ich wünsche dir von Herzen baldige Hilfe und umarme dich gedanklich . Auch oft geschrieben, aber es tut gut ( meine damit die Umarmungen)
Von Herzen liebe Grüße
deine Gramyo mit Burkard im Herzen ... Hier und Jetzt ...

tinchen

Liebe Bianca,

das Verhalten Deines Mannes ist durch den Tumor, die Anfälle bedingt. Er beschimpft dich sicher nicht absichtlich, dennoch ist es für dich ganz schwer auszuhalten. Auch die häufige Bitte, sein Leben zu beenden - diese Belastung ist für dich psychisch kaum zu bewältigen.

Bitte versuch dir Hilfe zu holen. Es ist absolut kein Abschieben - eventuell ist eine Betreuung im Hospiz eine Option. Schon viele Angehörige haben über die ruhige, friedliche Atmosphäre dort berichtet. Du kannst Deinen Mann jederzeit besuchen (meistens ist auch eine Übernachtung möglich), hast aber auch Erholungsphasen, um ein wenig Kraft zu schöpfen.

Liebe Bianca, ich wünsche dir alles Liebe und Kraft für euren weiteren Weg.
Liebe Grüße tinchen

Bianca

Hallo ihr lieben,

Vielen dank für eure Antworten. Ich habe schon im Februar einen Platz im Hospiz reserviert (klingt blöd i h weiß ). Nun habe ich meinem Mann aber versprochen das er wenn es irgendwie geht Zuhause sterben darf. Allerdings werde ich morgen mit dem SAPV besprechen was man machen kann damit es ihm etwas besser geht. Danke nochmals für eure lieben Antworten.


Bianca

dirlis

Liebe Bianca,

mein Mann ist letzten Donnerstag in ein Hospiz gegangen.
Es war das Beste, was wir in unserer Situation tun konnten und tatsächlich profitieren wir beide und auch die Kinder sehr davon.

Herzliche Grüße, Dirlis

Kämpferherz

Liebe Bianca,

mein Sohn war zum Glück nie aggressiv, er war immer der, der versuchte andere zu beruhigen .

Nun liegt er zuhause und wir versuchen ihm, den Abschied zu erleichtern.
Seine letzten gesprochenen Worte waren, dass er zuhause bleiben möchte.

Jeden Tag fahre ich nun zu ihm, meine Schwiegertochter ist mit ihrer Schwester immer bei ihm, der Pflegedienst kommt, die Ärztin kommt usw.

Leider ist die Stimmung zwischen meiner Schwiegertochter und mir zur Zeit etwas angespannt- sonst war ich nie so oft da, immer nur, wenn es passte, aber darauf möchte und kann ich jetzt nicht warten, aber das ist ein anderes Thema.

Versucht das Medikament zu finden, dass deinem Mann die notwendige Ruhe bringt, die er benötigt.

Ich wünsche euch viel Kraft und umarme dich!!

Heike Kämpferherz- voller Liebe und Schmerz für ihren Sohn

Bianca

Liebe Heike,
Ich habe deine Beiträge aufmerksam verfolgt. Es tut mir sehr leid für euch alle. Deine Schwiegertochter wird sich sicherlich wieder beruhigen denn ihr wollt ja alle nur das beste für deinen Sohn. In Gedanken bin ich bei dir. Mir steht das ja auch noch bevor und ich hoffe das auch ich dann den nötigen Beistand bekomme den ich brauche. Streit kann man zur zeit gar nicht gebrauchen.


Lieben Gruß

Bianca

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