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Jenni89

Hallo Leute, heute ist Sonntag. Am Mittwoch fahre ich nach tübingen und am Donnerstag werde ich operiert. Ich will mich immer wieder ablenken und stark sein für mich selbst und die Kinder, aber diese schreckliche Angst lähmt mich regelrecht. Da ich noch nie eine vollnarkose hatte macht mir das einfach eine so schreckliche Angst. Tausend Ängste und fragen schwirren mir im Kopf Rum.
- was ist wenn ich nicht mehr wach werde ?
- werde ich Schmerzen haben wenn ich wach werde? Immerhin kratzen die ja im Kopf Rum!
- wird es mir schlecht gehen nach der op?
- spüre ich was während der Narkose?

Leute vielleicht könnt ihr mir ein bisschen von euren Erfahrung erzählen. Ich bin echt am Ende.
Vielleicht könnt ihr mir mal eure Abläufe von euren op's schreiben um mir etwas die Ungewissheit zu nehmen .
Bitte helft mir ich bin am Ende.

LG eure jenni

Jenni89

PS. Muss dazu sagen das sie erst versuchen wollen den Tumor durch die Nase zu entfernen und ich so sehr hoffe das dass klappt weil er wohl sehr verkalkt ist .

Kranewitter

Liebe Jenni,
Ich hatte drei Vollnarkosen und bin zum Glück immer aufgewacht - das wird auch bei Dir so sein. Ich fand die Erfahrung außerdem sehr interessant...fast philosophisch.
Ich drück Dir jedenfalls die Daumen.
Kranewitter

alma

Das Gehirn ist unempfindlich. Gekratzt wird bei der OP auch nicht. Gliome werden abgesaugt. Für die meisten anderen Hirntumore gilt das auch, nehme ich an.
Im OP sind etwa 6 Leute, alle nur für dich. Die Narkose wird ständig überwacht. Solltest du auch nur den kleinen Finger bewegen, wird nachgelegt.
Du bekommst vorher noch im Klinikbett ein Beruhigungsmittel, damit dir das Warten leichter fällt. Dann wirst du in den OP-Bereich gefahren und von da aus in eine Schleuse. Da setzt man die Zugänge, d.h. in die Hand- und Handgelenksvenen werden Kanülen gesteckt. In eine von ihnen läuft das Narkosemittel ein. Du schwebst davon.
Nach der OP kommst du entweder in einen Aufwachraum oder zurück aufs Zimmer. Und wachst am selben Tag auf. Schmerzen eher nicht. Und wenn doch - ASS reicht. Und ein cool pack.
Mach dich nicht verrückt. Die Angst jetzt ist wahrscheinlich schlimmer als die ganze Prozedur.

Jenni89

Ja die Angst ist sehr sehr schlimm jetzt sind es noch gut 3 Tage und ich kann kaum schlafen , essen oder normal denken. Mir ist jetzt schon so schlecht vor Aufregung das ich garnicht weiß wie das erst werden soll wenn es soweit ist . Ich sage mir selbst immer wieder so jetzt reiß dich zusammen und denk noch an was anderes und habe noch Spaß mit der Familie und so aber ich kann es nicht beeinflussen diese schreckliche Angst und dieses ungewisse.

PS. Ja normalerweise werden die Dinger alle abgesaugt. Das wollen sie auch bei mir "versuchen " . Das Problem ist das , dass Ding garnicht so groß ist, aber dadurch das es erst so spät erkannt wurde sehr verkalkt ist und keiner weiß ob man mit diesen feinen Geräten die kalkschicht durchtrennen kann . Sollte das nämlich nicht gehen ist die " harmlose " Geschichte durch die Nase gelaufen und sie müssen den Kopf öffnen. Das ist dann die 2. Angst .
Dann wird dir gesagt passieren kann das die hitnflüssigkeit zuviel abläuft oder so und du einen Schlauch gelegt kriegst *angst*. Ich wollte eigentlich sagen cool down auch allein für meine Kinder bis es dann wirklich los geht , aber ich bin jetzt schon sowas von am Ende :-( :-( :-(

Jenni89

Außerdem berichten alle immer wieder von irgendeinem Schlauch im Rücken oder irgendwas , was im Mund oder am Oberschenkel geschnitten wird das macht mir so unbeschreibliche Angst !!!

ahnungslos

Hallo Jenni89,

ich habe 4 Op´s hinter mir (Zugang durch den Kopf). Immer der gleiche Ablauf. Es gab eine Tablette und vor der Op des "modische Klinik Dress". Danach wurde ich in die Schleuse gefahren. Einzig den Zugang im Arm habe ich mitbekommen. Danach wurde schon die Narkose gegeben und weg war ich. Den genauen Ablauf wird dir aber dort noch ein Arzt sagen, oder du fragst, wenn er es nicht von alleine tut. Schmerzen hatte ich keine, zumindest habe ich nicht viel davon mitbekommen. Nach der Op kam ich auf die ITS, ich glaube 1, oder 2 Tage, zur Überwachung. Da habe ich aber kaum etwas mitbekommen, habe fast nur geschlafen. Nach meiner letzten Op brauchte ich sogar keine Schmerzmittel mehr als ich auf die normale Station kam.

Ich drück dir die Daumen für deine Op.

Gruß ahnungslos

Jenni89

Ahnungslos was hattest du denn für einen Tumor?
Und wieso soviele op's ?
Ich habe ja schon so schlimme Angst vor einer , aber wenn ich mir vorstelle mehrere das alte ich nicht aus ?

ahnungslos

Ich habe ein Oligodendrogliom. Das Problem bei mir war bisher die Rezidiv Bildung. Ich dachte ursprünglich, das es eine einmalige Sache ist. Und es waren zwar 4 Op's aber nur 3 Aufenthalte. Beim 2. Aufenthalt wurde nicht alles entfernt was durch ein MRT unmittelbar nach der OP ersichtlich wurde. Und da wurde gleich nochmal nach gelegt. Und wegen der OP Anzahl... Die ist unterschiedlich. Bei mir waren halt so viele notwendig. Und sie waren ja auch nicht hinter einander weg.
Und für die Zeit nach der OP... Am 1. Tag nach der ITS war ich schon wieder rauchen. Ist zwar kein gutes Beispiel, aber ich denke du verstehst worauf ich hinaus möchte. Und mal noch etwas zur Narkose... 10... 9... 8... 7.... und weg ;) und das aufwachen danach war bei mir zeitweise. Mal kurz da und dann gleich wieder weg. Ich habe nicht mal mitbekommen, wo ich auf die normale Station geschafft wurde und wie gesagt, am nächsten Morgen raus und Luft geholt.

Jenni89

Wenn man das alles liest mit Schlauch durch den Rücken oder Gewebe was an den Oberschenkel entnommen wird was später schmerzt dann wird mir so schlecht. Ich bin kurz davor Alles abzusagen ich bin nervlich so am ende

Supermama

Hallo Jenny,

wieso macht Dir der Schlauch Angst? Wenn Du die Ableitung von Liquor meinst, die wäre nur nötig, wenn Du ein Leck in der Hirnhaut hättest. Die Bindegewebshülle aus dem Oberschenkel wird als Dura-Ersatz verwendet, bei mir kam Duragen (Kunsthirnhaut) zum Einsatz.

Alles Gute für Dich!

LG Maja

Playboyphili

Ich kann dir nur sagen das ich von meiner ersten op bei dem dann ein Glioblastom festgestellt wurde nichts mitbekommen habe, die 2 fünf Monate später habe ich bis zur Schleuse mitbekommen und gut 10 Stunden später bin ich auf zwischenintensiv wieder aufgewacht und mein rezidiv wurde nahezu vollständig ?? Entfernt 10 Tage später wurde ich entlassen und ich hoffe nun das der gebetene Gast ne weile die Lust am wachsen verloren hat

asteri1

Vielleicht hilft Dir das, wenn Du Dir bewusst machst, wieviel Schaden ein unkontrolliert wachsender Tumor anrichten kann.

KaSy

Liebe Jenni89,
Deine Ängste beziehen sich einerseits auf die Narkose.
Pflichtgemäß findet rechtzeitig vor der Operation ein Aufklärungsgespräch mit dem Narkosearzt (Anästhesist) statt. Zuvor erhältst Du bereits einen Aufklärungsbogen, den Du ausfüllen musst. Schreibe Deine Fragen auch darauf. Frage den Arzt, ob er merken würde, falls Du während der OP wacher werden würdest. Frage ihn auch, wie die Narkose eingeleitet und wie sie nach der OP wieder ausgeleitet wird. Der Anästhesist wird Dich wecken. Sage ihm auch, dass Du befürchtest, Dir könne durch die Narkose im Anschluss an die OP schlecht werden. Das kommt tatsächlich nicht so selten vor und es gibt Mittel dagegen, die dem Narkosemittel zugesetzt werden. Bestehe darauf, dass er das deutlich einträgt, falls er die Operation nicht selber begleitet.

Die anderen Ängste hast Du Dir vermutlich irgendwo angelesen?

Ich habe fünf Kopfoperationen hinter mir und trotz Liquorproblemen keinen Schlauch irgendwohin bekommen. Das kann also sein, muss aber nicht und wenn es sein muss, dann wirst Du damit kein großes Problem haben.

Ich hätte an Deiner Stelle eher ein wenig Sorge, wie lange die Nase zum heilen benötigt, ich glaube, das kann einen in den Tagen danach mehr belasten als ein Kopfschnitt.

Gegen die Schmerzen, die eventuell auftreten werden, erhältst Du Schmerzmittel, da musst Du Dir wirklich keine Sorgen machen. Ich habe häufiger beobachtet, dass Mitpatienten meinten, keine Tabletten nehmen zu wollen und lieber die Schmerzen ertrugen, was ein fataler Fehler ist. Schmerzen können den gesamten Körper und die Psyche belasten und sie können sich als Schmerzgedächtnis bleibend erhalten. Das ist in den Krankenhäusern aber bekannt und deshalb ist die Schmerzbekämpfung dort oberstes Gebot.

Ich hoffe und wünsche Dir sehr, dass die kurze Zeit, die Dir im Krankenhaus vor der OP zur Verfügung steht, genügen wird, um Deine Ängste abgebaut zu bekommen. Ansonsten bitte um psychischen Beistand!! Eine ruhige, angstarme, ausgeschlafene Patientin ist die beste Voraussetzung für eine gute Narkose und eine baldige Heilung nach der OP.

Einen Tipp habe ich noch für die Narkose: Denk Dir schon jetzt etwas besonders Schönes aus, an das Du denken möchtest bzw. wovon Du träumen möchtest, wenn Du in die Narkose versetzt wirst. Das hilft Dir nicht nur dann, sondern bringt Dich auch jetzt - zielgerichtet - auf bessere Gedanken.

Du wirst das schaffen! Für Deine Kinder und vor allem für Dich!
Alles Gute
KaSy

Jenni89

Vielen Dank für eure tollen antworten. Ich weiß auch nicht ich will locker bleiben aber immer wieder kommt die Angst. So schlimm das ich nicht essen kann weil mir so schlecht ist.

Träumt man eigentlich während einer Narkose? Also ist es wie schlafen.
10 Stunden oder so Narkose ich kann es mir nicht vorstellen

asteri1

Ich habe bei meinen zahlreichenden Operationen nicht geträumt. Man schläft auch nicht im eigentlichen Sinne. Man ist nur nicht wach.
Als ich aufgewacht bin, habe ich mich dann etwas müde, aber nicht ungewöhnlich gefühlt.

KaSy

Nein, man träumt nicht. Aber mir hat man jedes Mal gesagt, ich solle mir jetzt etwas ganz Schönes vorstellen. Weißt Du, wer sich etwas sehr Schönes vorstellt, ist auch einfach ruhiger, ja, glücklicher, wenn man das vor einer OP so sagen kann. Es ist gut!

Du bekommst überhaupt nicht mit, wie lange das dauert.
Ich hatte eine Augen-OP mit einer leichten Narkose, da habe ich nach der OP gefragt, wann sie denn anfangen ...
Die hier von OP-Zeiten schreiben, denen wurden sie hinterher gesagt.

alma

Hallo Jenni,

ist auch meine Vermutung, dass du dir vieles angelesen hast. Du bist zugleich über- und unterinformiert und einen Teil deiner Ängste kannst du gar nicht verständlich wiedergeben. Ich verstehe sie jedenfalls nicht, die Sache mit dem Schlauch.
Habe mal nachgesehen: seit einem Monat bist du in Panik. Seitdem hat sich daran nichts verändert, außer dass du in drei Tagen den Termin hast.
Die Begründung, warum eine OP jetzt besser ist als später, wurde dir von deinen Ärzten gegeben. Der Ablauf der OP wurde dir hier geschildert und vielleicht auch von den Ärzten. Es ändert nichts an deiner Angst.

Du hast die Wahl: OP trotz Angst oder OP aufschieben und wie ein Damoklesschwert über deinem Kopf hängen sehen. Also auch Angst.

Vielleicht gibt es in der Klinik einen psychologischen Berater, der mit dir zusammen deiner Angst mehr auf den Grund gehen kann. Falls du die OP doch lieber absagst. Dann wird sie eben verschoben und du kannst versuchen, dich bis zum nächsten Termin zu stabilisieren. Ist das für dich keine Lösung, wird es wohl jedes Mal diese riesige Hürde geben.

iceblum

Hallo Jenni,

ich stehe auch kurz vor meiner ersten OP mit Narkose.
Klar dass da die Angst mitspielt.
Mir helfen in solchen Momenten Entspannungsübungen (z.B. Atemübungen).
Versuche vor der OP nun etwas runter zu kommen und baue dir in deinen Tag kleine Auszeiten für dich ein, in denen du zur Ruhe kommen kannst und Kraft für die OP sammelst.

Mach dich nicht verrückt! Das wird schon alles!
Alles Gute für dich.
iceblum

Jenni89

Guten morgen .
Erstmal muss ich nochmal danke sagen denn ich habe das Gefühl je mehr Nachrichten mit Info oder netten tipps ich kriege je mehr beruhigt es mich .
Also ja natürlich habe ich viel gelesen , aber es ist mehr eine Mischung aus allem.
Also das mit dem Schlauch zum Beispiel lese ich viel im Internet, aber auch der Arzt meinte das es durchaus sein kann das wenn sie sehen es geht zuviel hirnwasser ab das dann durch den Rücken ein Schlauch gelegt wird und ja der Gedanke wie sich das Währenddessen er darin ist und wenn er gezogen wird höllische Schmerzen sind mäht mir angst. Dann das andere Thema mit dem muskelphaser oder wie das heißt was wortwörtlich aus dem Oberschenkel gestanzt wird . Der doc meinte auch da es ist nicht selten das nach der Operation zuviel hirnwasser abgeht und dann wird aus dem Oberschenkel ein Stück raus gestanzt und damit wird es abgedichtet . Und ja im Internet steht das sehr viele garkeine Kopfschmerzen oder so haben sondern das ihnen die wunde am Oberschenkel sehr schmerzt. Also dies sind durchaus auch Meldungen vom Arzt. Klar bin ich dann verunsichert wenn mir viele schreiben also bei mir wurde nix gestanzt.
Ich glaube das schwierige ist einfach die Angst dabei zu sterben oder danach fürchterliche Schmerzen zu haben.
Oder aber auch da der Tumor sehr verkalkt ist das ich wach werde und denke ich habe es hinter mir und es wird gesagt durch die Verkalkung haben wir nix raus bekommen wir müssen nochmal Operieren und den Kopf öffnen.
Dadurch das ich noch nie operiert bin ist es einfach alles so ungewiss und ja ich habe einfach Panik. Mittlerweile denke ich mit sogar wenn der mir morgen alles genau erzählt bin ich mir nicht sicher ob ich keinen Rückzieher mache. Aber dafür 6 Stunden Auto fahren , ach ich weiß es auch nicht. Ich kann nicht mehr essen seid 2 Tagen und mir ist so sehr schlecht . Immer wenn meine Kinder mich in arm nehmen und sagen hab dich lieb Weine ich automatisch weil ich Angst habe das dass letzte mal hören zu dürfen. Sie sind noch so klein und brauchen mich.
Ich will stark sein das sage ich mir immer wieder, aber trotzdem funktioniert ist nicht. Seid gestern nehme ich Baldrian ob es hilft weiß ich nicht. ....

Jenni89

Und dann denke ich mit auch jedesmal die haben in letztes und dieses Jahr auf Bildern gesehen und haben gesagt dadurch düster so verkalkt ist , ist er nicht gewachsen . Wieso dann jetzt raus wo ich so kleine Kinder habe und so unsicher bin . Ach ich weiß auch nicht ich will auch positiv denken aber ich kann mich nicht dagegen wehren ich denke an Alles schlechte.
Das ich diesen Schlauch durch den Rücken kriege, das Mr muskelphaser am Oberschenkel entnommen wird das es mir extrem lange schlecht geht und und . Ich will so nicht denken aber es passiert einfach

Josh

Hallo Jenni,

meiner Nachbarin wurde letztes Jahr so ein Ding durch die Nase entfernt, das war eine recht einfache Geschichte. 5 Tage nach der OP war sie wieder daheim.

Meine Lebensgefährtin wurde dieses Jahr auch in Tübingen operiert, bei ihr war der Eingriff komplizierter aber auch das ging gut. Die Ärzte sind sehr kompetent und das Pflegepersonal ist ausgesprochen nett und einfühlsam. Du bist dort in den besten Händen.

Wir müssen am Freitag auch wieder nach Tübingen zur MRT-Auswertung.

Ich wünsche Dir alles Gute. Viele Grüße
Josh

Supermama

Liebe Jenni,

meine OP ist jetzt knapp fünf Wochen her. Bei mir wurde zwar nicht am Kopf rumgeschnippelt, sondern am Rücken, aber ich will Dir doch meine Erfahrungen schildern. Meine Hauptangst war auch, nicht aus der Narkose zu erwachen und meine Kinder nicht wiederzusehen. Ich bin alleinerziehend, aber nur in Trennung lebend, so dass auch nichts für den Fall der Fälle geklärt war. Diese Angst wurde mir genommen nach dem Narkosegespräch sowohl am Tag davor als auch bei der Einleitung. Jedesmal hieß es, in ihrem Alter (und ich bin deutlich Älter als Du) wird das ein Spaziergang. Ich bin völlig entspannt aus der Narkose aufgewacht, ich lief gerade über eine Blumenwiese (also ich habe geträumt, wenigstens in der Aufwachphase). Ich hatte tierisch Durst. Alles hatte sich verzögert und ich war seit morgens 6:00 Uhr ohne Getränk und es war mittlerweile 18:30 Uhr. Ich bekam ein Mundspray, als ich Schmerzen verspürte, wurde mir gleich über den Venenzugang Medikament nachgegeben. Auf Station ging dann die Übelkeit los, ich habe die Nachtschwester die ganze Nacht auf Trapp gehalten. Morgens war mein Kreislauf bei Null, ich kam nicht mehr hoch. Bekam dann eine Infusion und nachmittags habe ich mit der Physiotherapie erste Schritte auf dem Gang gemacht. Ich hatte eine Drainage in der Wunde, die dann auch gezogen wurde. Am Tag 4 traf mich das Liquorverlustsyndrom - unerträgliche Kopf- und Nackenschmerzen, die nur im Liegen einigermaßen aushaltbar waren. Am Tag 8 ließen diese endlich nach, als sich die Ärzte sich eigentlich zu einem Blutpatch entschlossen hatten, weil sie doch ein Liquorleck vermuteten. Am Tag 11 wurde ich in einem Zustand entlassen, wo ich dachte, das wird nie was. Ich habe auch die ersten Tage zu Hause fast nur gelegen. Jetzt nach den fünf Wochen ist vielen schon wieder gut und ich bin zuversichtlich, dass es weiter bergauf geht. Ich bin froh, dass ich mich durchgerungen habe, denn die Beschwerden, die ich vorher hatte sind alle weg! Bei mir war die Erleichterung nach der OP so groß, dass alles andere für mich total in den Hintergrund getreten ist und ich es einfach so hingenommen habe.

Meinen ersten OP-Termin musste ich wegen Krankheit absagen. Ich nehme an, dass damals auch die Psyche Schuld war und ich einfach nicht bereit war.

Ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht noch mehr verängstigt! Wenn Du Fragen hast, nur zu!

LG Maja

Jenni89

Danke für deine Antwort . Ich habe so viele Fragen und Ängste. Ich kann mir einfach nicht vorstellen 4-8 Stunden in einem Narkose zu sein . Oder das ich mit einem Schlauch im Rücken oder einem Loch im Oberschenkel wach werde . Dann höre ich von so vielen diese schreckliche Übelkeit Tage lang . Aber am schlimmsten ist die Angst einfach vor der Narkose das ich was merke während der Op oder das ich nicht wach werde . Dieses sich so unbeholfen auf andere zu verlassen das macht mir Angst. Und ja viele sagen Rede mit den Ärzten drüber aber viele Ärzte sind nicht einfühlsam weil sie sodass jeden tag machen und sie es für nicht schlimm empfinden. Als ich Anfang des Jahres gesagt habe mache die op erst nach der Kommunion meines Sohnes War der Arzt auch nicht erfreut und meinte ganz platt das hätten wir auch jetzt machen können bis dahin wären sie schon wieder fit . Er konnte anscheinend meine Ängste nicht so nachvollziehen weil es Routine für ihn ist. Deswegen glaube ich Wenn ich ihn dann morgen mit meinen Ängsten voll Rede kommt auch nur sowas das wird alles gut ......

Supermama

Hallo Jenni,

es gibt nur wenig Ärzte, die soooo viel Empathie aufbringen können, weil es eben für sie Routine ist und für Dich der Ausnahmezustand. Patienten sind ja auch total unterschiedlich, der eine ergibt sich klaglos seinem Schicksal, der andere wird zum unkontrollierbarem Nervenbündel, da kann man Ihnen das nicht mal verübeln. Und die Angst danach brauchst Du nun wirklich nicht zu haben, das ist dann einfach wie krank sein, da ist einem auch mal schlecht oder man hat Schmerzen und der Vorteil ist, man muss im Gegensatz zu Zuhause nicht funktionieren, sondern kann sich einfach gehen lassen.

LG

Dini

Hallo Jenni,
Deine Ängste und Sorgen kann ich sehr gut nachvollziehen, denn die hatte ich und in ähnlichem Ausmass hatten wir die sicherlich alle.
Ich hatte selbst vor knapp drei Monaten eine schwere Meningeom-OP und glaub mir die letzten Tage vor der OP wäre ich auch am liebsten in irgendein Loch gesprungen, ständig fragt man sich, überlebt man das, wie geht es einem hinterher, was passiert in Narkose mit mir, ist mir schlecht nach der Narkose, werde ich unerträgliche Schmerzen haben usw. Die Fragen, die man sich stellt, kann man ins schier unendliche ausdehnen.
Ganz ehrlich, ich möchte jetzt keine Gehirnoperation mehr vor mir haben, aber ich kann Dir wirklich sagen, "sooooo" schlimm ist es gar nicht. Sicherlich ist die intensivmedizinische Betreuung hinterher unschön, aber notwendig. Blasenkatheter, ZVK usw. alles Dinge, die man nicht unbedingt braucht, aber es ist wirklich alles AUSZUHALTEN und DU wirst keine Schmerzen haben. Wichtig war für mich, dass jemand vertrautes nach dem Aufwachen sofort für mich da ist, jemand der stark ist, Dich auf Intensivstation zu sehen.
Lass Dir alles erklären, was mit Dir in jedem Moment passiert vor der Narkose, das habe ich auch gemacht, die Ärzte und Pfleger mussten schon schmunzeln, aber haben geduldig alles beantwortet. Die sind wirklich alle für Dich da und sehr bemüht, dass es Dir ganz schnell wieder gut geht. Am dritten Tag hab ich wieder geduscht und sogar meine Haare gewaschen und geföhnt, trotz gut 20 cm Schnitt.

Du schaffst das und denk an was Schönes beim Einschlafen

lg und viel Glück
Birgit

Jenni89

Wieso jemanden finden der den Anblick auf der intensiv Station ertragen kann Ost der Anblick so schlimm heul*

TumorP

Hallo Jenny,
Du wirst doch wohl nicht ALLEIN mit dem Auto nach Tübingen fahren??? Es ist doch bestimmt jemand bei Dir der Dich bringt und abholt?
Viele Grüße
TumorP

Jenni89

Natürlich kommt jemand mit . Mein Mann kommt mit. Der versucht mir auch beizustehen aber , dass hilft mir irgendwie nicht

TumorP

Stütze Dich auf Deinen Mann. Ich war 8-10 Stunden im Krankenhaus, habe dort in der Kantine gegessen. Teilweise war meine Frau allein im Zimmer, dann habe ich mich in den Stuhl gesetzt, Kopf an die Wand un mein Mittagsschläfchen. Wenn jemand anderes im Zimmer war bin ich in den Aufenthaltsraum habe dort ein Nickerchen gemacht. Du wirst viel schlafen bzw. dösen, KEINE Schmerzen haben. Wenn doch nicht den Helden spielen. Du wirst "zugedröhnt" Ist aber nicht schlimm. Wenn meine Frau wach war un was wollte, hat sie mich eben auf Handy angerufen und ich war schnell zur Stelle. Das war in Ordnung so. Sie war beruhigt. Währen Ihrer langen Schlaf un "Dösphasen" habe ich gelesen. bzw. am Tablet "gearbeitet". Für sie war das beruhigend. Due wirst während der OP tief und fest schlafen. Auf der Intensiv war sie ca. 24 Stunden. Habe mich "normal" mit Ihr unterhalten. Sie kann sich HEUTE jedoch nicht daran, dass ich auf Intensiv war. Ja, so ist das eben.
Kopf hoch und durch. Alles GUTE. Wichtig übernimm dich die ersten Tage nicht. Natürlich wirst Du über den Flur laufen IN BEGLEITUNG. Erscheint jedoch wie eine Europareise.
TumorP

Jenni89

Das hört sich ganz gut an wobei ich Wie ich das verstanden habe kommt man 24 Stunden oder so auf die intensiv Station und da fast man ja kein Handy bei sich haben

Dini

Ja man bleibt meist 1 Tag nach OP auf Intensivstation und das ist auch gut so. Ich weiss noch alles von Intensivstation, ich war auch da voll orientiert und ansprechbar. Und nein dort darf man kein Handy benutzen, da haste auch erstmal andere Sorgen ;-)) es durchströmen einen so viele Glücksgefühle, dass es jetzt vorbei ist, da denkt man nichts ans Handy. Mein Mann hat aber auch alle wichtigen Personen wie Eltern und beste Freunde angerufen und Bescheid gesagt.

TumorP

Hallo Jenni 89,
um 8:00 ging es in den OP-14:00 Uhr Anruf sie ist auf der Wachstation- also da wird nur "gedöst" - da ist KEIN Besuch - 16:00 Intensivstation - 17:00 war ich da - ca 1 Stunde - normal unterhalten - natürlich mit schwacher Stimme - bin raus - später gegen 20:00 noch mal Gute Nacht sagen - dabei war sie wach hat jedoch gedöst - erinnert sich an das ganze Gepiepse - laufend wird irgend etwas kontrolliert - An den Chirurgen der sie operiert hat und nach Ihr sah erinnert sie sich - an mich nicht mehr.... Naja ist ja nicht schlimm war alles im Trance - keine Schmerzen oder so - alles ok - und aus dem Fenster geschaut - Am nächsten Tag ca. 10:00 Normalstation. Auf Intensiv kein Handy, aber Dein Mann darf neben DEINEM Bett sitzen - Hand halten - was erzählen - Du erinnerst Dich vielleicht später nicht mehr - DEIN Mann wird es Dir erzählen.
Alles Gute
TumorP

Locke62

Hallo Jenni, bitte keine Angst haben. Ich weiss, wie das ist, denn ich bin im März 2015 operiert worden. Wie du siehst, bin auch ich wieder aufgewacht und ich hatte überhaupt keine Schmerzen und bin sogar am 9. Tag nach der Op schon entlassen worden, weil auch der Heilungsprozess gut verlaufen ist.Nun habe ich leider ein Rezidiv und muss in den nähsten 3 Wochen wieder operiert werden. Nun frage auch ich mich die ganze Zeit, wird es genau so gut gehen wie bei der ersten Op, denn es ist nicht eine Op wie die andere. Aber ich muss es auf mich zukommen lassen, aber mir ist wirklich nicht so einerlei, wahrscheinlich, weil ich schon seit ca 4 Wochen weiss, dass ich noch mal unters Messer muss und bei der ersten Op bin ich gar nicht zum Nachdenken gekommen. Dir wünsche ich viel Glück für die bevorstehende Operation und viel Kraft für deine baldige Genesung. Alles Gute Locke 62

Majeb

Liebe Jenni89
Vor der OP, die gleich morgens war, bekam ich eine Tablette, so dass ich dann nur noch die Schleuse zum OP sah. Das Setzen des Zugangs bekam ich schon nicht mehr mit. Im Nachhinein wurde mir erzählt, dass die OP 6 Std gedauert hat. Ich bekam gar nichts mit. Nach der OP kann ich mich nur an das Wecken erinnern. Ich wurde mehrmals mit meinem Namen angesprochen, ob ich wach sei. Das konnte ich dann bestätigen, schlief aber auch immer wieder ein.
Mein Mann kam um 16h zu mir, da lag ich auch noch auf der Intensivstation. Allerdings konnte ich am gleichen Abend noch auf Normalstation verlegt werden, da ich fit genug war. Musste nur zeigen, dass ich alleine trinken konnte ;)
Da ich tumorbedingt vorher eine Depression hatte, kam ich mir hinterher wie befreit vor und fühle mich auch immer noch so.
Habe jetzt einen Schnitt von einem Ohr zum anderen, der durch die Haare gut verdeckt wird.
An einem Montag war die OP und am Samstag wurde ich nach Hause entlassen. Brauchte zu Hause dann auch keinerlei Medikamente mehr. Aber natürlich noch einige Zeit der Ruhe und Erholung.
Hoffe das macht dir etwas Mut.
Wir drücken dir auf jeden Fall alle die Daumen.
Liebe Grüße Majeb

alma

Hallo Jenni,

das Problem bei der Fülle von Informationen ist, dass man als Laie nicht gewichten kann, wie oft es zu Unregelmäßigkeiten bzw. Komplikationen kommt.
Das ist wie bei Medizinstudenten, die die Krankheitsbilder lernen und plötzlich alle möglichen Krankheiten haben, v.a. die gerade gelernten. Sie verfügen nicht über klinische Erfahrung und wissen damit nichts über die Wahrscheinlichkeit. In der hausärztlichen Praxis kommt es vor, dass man etliche Krankheiten gar nicht zu Gesicht bekommt, die aber in den Lehrbüchern einen großen Raum einnehmen.
Auf diese Weise dringen die Informationen unsortiert in einen ein, was zu Angst und Unsicherheit führt. Und das wiederum zur neuen Suche, so lange, bis man völlig konfus ist.
Nimm noch mal Kontakt mit deinem behandelnden Arzt auf und lass dir sagen, in wie viel Prozent der Fälle es zu den von dir befürchteten Komplikationen kommt.
Und warum nimmst du eigentlich kein Beruhigungsmittel? Würde ich ja machen an deiner Stelle.

LG, Alma

Yona

Hallo Jenni89,
ich bin jetzt schon 5 mal am Gehirn operiert worden. Du bekommst vorher eine Tablette und döst dann auch schon halb ein. Bei meinen OPs hatte ich anschließend kaum Schmerzen und wenn habe ich sofort was bekommen. Nach ca. 5 Tagen konnte ich dann immer schon entlassen werden.
Hast du schon mal meditiert? Mir hat dass ganz gut geholfen, um ruhig zu bleiben.
Ich drücke dich ganz fest!!!
Yona

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