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Thema: Infiltration

Infiltration
rosen kleid
07.04.2019 12:57:36
Bei mir besteht eine zunehmende Infiltration des Felsenbeines.
Wem geht es ähnlich und kann mir Ratschläge geben? Wie entsteht so eine Infiltration?
rosen kleid
KaSy
07.04.2019 17:59:24
Liebe Rosenkleid,
ich versuche es mal als Laie.
Das Felsenbein heißt Felsen-"bein", weil es ein Knochen ist.
(Vgl. "Gebeine" = Skelett/Skelett-Teile)

Wenn Dein Meningeom das Felsenbein infiltriert, wächst es also in diesen Knochen hinein, es "zerfrisst" ihn nach und nach, weil die Tumorzellen die Knochenzellen, naja, "auflösen" (?).

Meningeome, die in der Nähe von Knochen entstehen, können diese infiltrieren.

Häufig kommt das bei Meningeomen nahe dem Schädeldach vor, wo eine Operation unumgänglich ist, da der zerstörte Teil des Schädels ersetzt werden muss.
Damit haben viele Betroffene Erfahrung und man kann mit der eingesetzten Plastik gut leben.

Ich selbst hatte diese Erfahrung bei meinen ersten beiden Meningeomen gemacht.

Bei der 5. Tumor-OP stellte sich zuvor im MRT heraus, dass es in/bei der Orbita (Augenhöhle) lag und sich auch bereits an diese Knochen "herangemacht" hatte. Der Neurochirurg entfernte nicht nur einen Teil des Tumors, sondern auch einen Teil des befallenen Knochens der Orbita und "bastelte" während der OP einen Ersatz, den er mit Mini-Titan-Schräubchen an den gesunden Teil des Orbitaknochens anschraubte.

( Uuups, mir wird ganz schlecht, wenn ich das beschreibe. Zum Glück bin ich kein Neurochirurg. Meiner hat wirklich hervorragende Arbeit geleistet!)

Jedenfalls ist es den Neurochirurgen möglich, infiltrierte Knochen in einer OP mit dem Meningeom zu entfernen und zu ersetzen.

Der Ersatz wird entweder während der OP hergestellt oder bereits im Vorfeld anhand eines speziellen CT woanders passend angefertigt.

Ob letzteres auch bei einem infiltrierten Felsenbein geht, weiß ich nicht.

Bei mir musste wegen einer langwierigen Wundheilungsstörung, die durch eine Infektion des Schädelknochenersatzes entstanden war, dieser entfernt werden. Es wurde ein Implantat in Jena hergestellt und konnte passend eingesetzt werden, sobald keine Infektion mehr im Körper vorhanden war.

Ich könnte mir also vorstellen, dass eine solche Operation bei Dir machbar ist, obwohl es natürlich "völlig bekloppt" ist, dass Du/wir so etwas überhaupt ertragen müssen! Das ist doch "Sch ...' !

Ich wünsche Dir einen so guten Neurochirurgen wie ich einen (bzw. mehrere) hatte.

(Es ist schon ein Irrsinn, dass ich zwei meiner Neurochirurgen überlebt habe und der letzte ist auch nicht mehr tätig. Da retten die unsere Leben ...)

Alles Gute!
KaSy
KaSy
Xelya
10.04.2019 13:06:12
Hallo rosenkleid,

mein 2. Meningeom ist nach Aussage des Operateurs ausschliesslich im Schädelknochen und im Felsenbein gewachsen. Der Teil, der den äusseren Schädelknochen befallen hatte, wurde durch eine Palacosplastik ersetzt, die "innenliegenden" tumorösen Anteile des Felsenbeins wurden entfernt, aber nicht zur Gänze.

Der Tumor saß im Felsenbein so nah am Innenohr, dass mein gehör auf dem Spiel gestanden hätte, daher wurde der dem Innenohr nahe Tumorrest stehen gelassen (und wächst seit der OP 2014 auch nicht mehr). Auf den MRT/CT kann man sehen, dass an dieser Stelle einfach ein Loch ist.

Welche Fragen hast Du denn dazu?

Herzliche Grüße
Xelya
Xelya
rosen kleid
11.04.2019 13:08:18
Mir wird schlecht, wenn ich das lese. In welcher Klinik warst du?
Liebe grüße
rosen kleid
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