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moodi

Hallo,
Ich wurde vor zwei Jahren am AKN operiert und vor einem Jahr erfolgte eine Bestrahlung des Resttumors. Habe eigentlich alles einigermaßen glimpflich überstanden.

Jetzt habe ich letzte Woche etwas getan, worunter sehr viele Personen leiden müssen ( nichts kriminelles oder so) .

Ich bin eine sehr vorsichtige Person und habe jetzt regelrecht Mist gebaut, weil ich völlig unvorsichtig gehandelt habe. Ich kann mich selbst nicht begreifen !

Kann dieser Hirntumor so etwa auslösen, habt Ihr auch schon so etwas erlebt ?

Ich meine nicht die Konzentrationsstörungen, die ich ja auch habe. sondern so ein richtiges " Danebenbenehmen" wie ich sonst nie handeln würde ?
Uber Erfahrungen würde ich mich freuen.

Schöne Grüße von moodi

2more

Hallo,

nun sagen Mediziner, dass frontal sitzende Tumore psychische Veränderungen hervorrufen können. Ich habe so ein frontales Meningeom und wurde diesbezüglich von einer Neurochirurgin gewarnt. Allerdings erkennen weder andere Menschen noch ich, dass ich mich verändert habe.
Wie es sich mit einem bestrahlten AKN verhält, kann ich Dir nicht sagen.
Du solltest deshalb Dein Anliegen mit einem der Dich behandelnden Ärzte besprechen. Ohne zu wissen, was Du getan hast, meine ich, dass man nicht jeden Bockmist, den man verzapft, auf den Tumor im Kopf schieben sollte.
Aber, ich bin keine Medizinerin, also wende Dich bitte an den Arzt, dem Du es anvertrauen magst.

VG
2more

asteri1

Akustikusneurinome verursachen im Allgemeinen keine Wesensveränderungen, das hat etwas mit der Lage des Tumors zu tun.

Ansprechpartner ist ansonsten der Psychiater.

TumorP

Hallo Moodi,
wenn Du z. B. Medikamente wie Keppra zu Anfallsvermeidung nimmst, kann so etwas vorkommen.
Manchmal macht man mal "schlimmen Mist". Gut ist es den Fehler einzusehen, ggf. dafür gerade zu stehen und nicht wieder zu machen.
Alles Gute
TumorP

moodi

Danke für Eure Antworten,
ich bin seitTagen dabei meinen "Fehler" soweit wie möglich wieder gut zu machen. Möchte nicht so konkret werden, es geht die Welt davon nicht unter aber mir tut alles so furchtbar leid, weil eben auch andere darunter sehr leiden.
Meine Psychologin ( die ich Gott sei Dank habe) meinte, dass alles eher psychisch bedingt ist. Natürlich ist man auch psychisch sehr belastet, wenn man einen Hirntumor hat, der jederzeit wieder wachsen kann...
Danke noch mal,
alles Gute von moodi

2more

Hallo Moodi,

ein Hirntumor ist eine psychische Belastung, deshalb suchst Du sicher auch die Gespräche mit einer Psychologin. Die sollte Dir helfen, die Erkrankung annehmen zu können, sie sollte Dir Zuversicht geben. Immerhin hast Du die OP überstanden und der Resttumor wurde bestrahlt, so dass Aussichten bestehen, dass er schrumpft bzw. nicht mehr wächst. Das ist trotz der niederschmetternden Diagnose ein Lichtblick. Es nützt nicht viel, sich immer wieder vorzustellen, was alles noch passieren könnte, wenn... Du wirst doch weiterhin ärztlich betreut, nimmst die Kontrollen regelmäßig wahr. Wenn irgendetwas Neues eintreten sollte, ist Zeit genug, zu handeln. Der Prozentsatz der Neurinome, die Rezidive bilden, soll im Vergleich zu den Meningeomen niedriger sein, habe ich gelesen. Lebe und versuche, nicht immer und immer wieder zu grübeln. Es ist normal, wenn man zwischendurch traurig ist oder wütend wird, doch die Krankheit - zumal gutartig - sollte Dein Leben nicht ausschließlich bestimmen.
P. S. Mir hat Psychotherapie vor einigen Jahren nicht gut getan, vielleicht stimmte auch nur die Chemie nicht zur Therapeutin.

Alles Gute
2more

moodi

Hallo,

ich habe jetzt ein schlimme Woche hinter mir, in der ich auch viel gelernt habe.

Mein Hirntumor ist gutartig und ich bin dankbar, dass ich bis jetzt alles so gut weggesteckt hab. Es gibt nichts zu jammern, trotz einiger Beeinträchtigungen. Ich meinte mit Belastung durch den Tumor mehr die unbewusste Anspannung und den ewig lärmenden Tinnitus.

Meine ursprüngliche Frage war, ob sich das Verhalten durch einen Tumorerkrankung im Gehirn verändert.Genau kann man das wahrscheinlich nicht beantworten, es ist sicher auch bei jedem individuell verschieden.

Danke für Eure Antworten und allen alles Gute und viel Kraft.

moodi
.

alma

Kommt darauf an, wo er sitzt und wie groß er ist.
Bevor ich mein Verhalten auf einen hirnorganischen Vorgang zurückführe, suche ich lieber nach anderen Gründen. Dinge, die ich ändern kann.

KaSy

... und selbst wenn es hirnorganische Ursachen haben sollte, muss man darauf hinarbeiten, so zu leben, dass man selbst wieder mit seinem Verhalten zufrieden sein kann.

asteri1

Moodi arbeitet doch an sich. Sie macht eine Psychotherapie und erscheint mir auch ansonsten als sehr reflektiert.

Ich hatte nach meiner Neurinom-Operation auch eine Phase, in der ich mich und mein Verhalten als befremdlich empfand. Das lag daran, dass ich nicht mehr belastbar war und ständig irgendwelche Ausfälle und Nervenschmerzen hatte. Mein Leben hatte sich nach der Operation radikal verändert und beschränkte sich zunächst quasi nur auf eine Grundversorgung. Das führte irgendwann zu einer Agressionsanstauung. Ich weiß nicht, wem ich in der Zeit, alles vor den Kopf gestoßen habe.. .. Auch ich habe in der Zeit alles, aber auch alles auf den Tumor geschoben, weil ich mit mir selbst nicht im reinen war, weil ich mich verloren hatte und an Zukunftsängsten litt.

Ich habe auch Therapien gemacht und im Rahmen dessen gelernt, mit der veränderten Situation umzugehen, mich anzunehmen und die Prioritäten anders zu setzen.

Moodi, bei mir legte sich ab dem dritten Jahr deutlich die nervliche Anspannung und auch die Angst.

Viel Kraft!

moodi

Liebe asteri 1,

Deine Antwort hat jetzt sehr gut getan. Bewußt habe ich eigentlich gar keine große Angst mehr wegen dem Tumor.Aber unbewußt.... ?
Mir geht es jetzt auch wieder besser nach meinem " Drama" in den letzten Tagen.

Danke noch mal an alle !

Alles Gute und viel Kraft für Euch alle.

LG moodi

Muschelsucherin

Hallo moodi, das, was du hier beschreibst ( ohne genau zu wissen, was du getan hast ), habe ich bei meinem Mann während der Einnahme von Kortison erlebt. Also einmal während der Bestrahlung und danach und dann noch einmal, als er so starke Kopfschmerzen hatte, dass die Ärzte ihm wieder Kortison verschrieben haben. Das war schon nicht schön für mich, da ich immer mit Ausrastern rechnen mußte, egal wer dabei war.
Als sich dann alles langsam normalisierte, habe ich das meinem Mann erzählt, nicht vorwurfsvoll, sondern ich habe ihm gesagt, dass es für mich sehr schmerzhaft war, ich aber weiß, dass er zu dem Zeitpunkt nicht er selbst war.
ich finde es sowieso schon sehr schlimm, diese Krankheit zu haben, keiner hat sie sich ausgesucht.
Bei uns war es so, dass ein gestandener Mann ein Pflegefall wurde, damit leben wir jetzt 4 Jahre, mit nun mal einigen Einschränkungen.
Ich genieße trotzdem jeden Tag mit meinem Mann, gerade jetzt nach dieser OP ist mir dies wieder sehr bewußt geworden.
LG
Muschelsucherin

asteri1

Mir ist noch eingefallen, dass die Ärzte auch das Gespräch mit meinen Angehörigen gesucht haben. So wurden diese schon darauf vorbereitet, dass die nächste Zeit mit mir nicht immer leicht sein wird.

Ja, für Angehörige ist das auch keine einfache Zeit. Denn als Betroffener hat man nicht immer die Möglichkeit, seine Agressionen zu steuern. Da helfen auch die besten Vorsätze nichts. Ich hatte einen solchen Tunnelblick, dass es mir nicht mal bewusst war, mit meinem Verhalten zu verletzen.

Zum Glück wurde ich von meinen verständnisvollen Angehörigen weder bestraft noch sonst wie unter Druck gesetzt. Zum Glück war diese Phase nur vorübergehend.

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