www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Ist das Epilepsie oder evtl. Reaktion auf OP (Narbenbildung)

Ist das Epilepsie oder evtl. Reaktion auf OP (Narbenbildung)
salomon
03.06.2013 19:29:26
Hallo,

bin das erste Mal in einem Forum.

Wer hat Zeit und Lust mir einige Fragen zu beantworten.

Anfang Februar wachte ich morgens mit einem blauen Knie und einem blauen Auge auf.
Der Arzt, den ich besuchte (es war Wochenende und mein Hausarzt natürlich nicht da) sah mich seltsam an und fragte : "Seien Sie ehrlich, hat ihr Mann sie geschlagen?

Nachdem ich ihm erklärte, dass mein Mann nicht mehr lebt, schickte er mich zum CT, da ich mich an nichts erinnern konnte.

Hier wurde ein großes Planum sphenoidales Menineom rechts frontolateral festgestellt.
Dieses wurde Mitte Februar im Clemens-Hospital entfernt.

Alles gutartig. Nach 9 Tagen wurde ich entlassen. Brauchte auch keine Tabletten. im Krankenhaus hatte ich 5 Tage Cortison und Schmerztabletten bekommen.

Ging mir prima bis auf den Nikotinentzug. Denn ich hatte mich entschlossen nicht mehr zu rauchen, nachdem ich das Elend an der Raucherbude gesehen hatte.
Habe ich auch wirklich bis jetzt durchgehalten nach 40 Jahren Nikotinabhängigkeit .

War eine Woche zu Hause und wachte dann im Krankenwagen, den mein Sohn nachts gerufen hatte, wieder auf. Hatte einen generalisierten Krampfanfall. Wurde von der Feuerwehr wieder nach Münster ins Clemenshospital gebracht.

Keine neurologischen Ausfälle, CCT-Kontrollen alles in Ordnung, EEG-Kontrollemkein Hinweis auf pathologische Frequenzen.
Wurde nach 5 Tagen entlassen und auf 1 0 1 keppra 500 täglich eingestellt.

Meine Frage:
Anfangs hatte ich Schmerzen in den Fingern und Krämpfe in den Zehen sowie ein leichtes Schwindelgefühl. Aber nachdem ich das so verstanden hatte, dass ich diese Tabletten nur 3 Monate nehmen muss und dann ausgeschlichen wird, war mir das egal.

War am Montag beim Neurologen zur EEG-Kontrolle. Alles okay. Aber er sagte mir, wie ich darauf käme, diese Tabletten müssten mindestens 2, 3 oder 4 Jahre genommen werden.

Seit Dienstag, das sind 4 Tage habe ich täglich Angstgefühle (und auch der leichte Schwindel ist wieder da) , die mir nicht erklärlich sind. Auch merke ich , dass ich verstärkt an Zigaretten denke. Hoffe, dass ich stark bleibe.

Weiss jemand von euch, wann und in welchem Zeitraum diese Keppra Tabletten abgesetzt werden können. Denn so ist das kein vernünftiges Leben.
Ich habe keine Krampfanfälle mehr gehabt. Auto fahren darf ich, aber nicht Schwimmen gehen sagt mit der Arzt.
Den Neurologen frage ich nicht mehr. Nachdem ich ihn am Montag fragte ob ich Fliegen darf erklärte er mir: "Warum haben Sie das nicht im Clemens-Hospital erfragt.

Es ist doch wieder etwas länger geworden.

Alles Liebe und Danke für Eure Unterstützung

Marie
salomon
mona
03.06.2013 19:41:11
Hallo Marie,
ich bin betroffene und nehm auch keppra bzw levetiracetam und leider noch kein absetzen in sicht bei mir im gegenteil es wird höher gestuft,es kann möglich sein das du sie immer nehmen musst und nebenwirkung sind normal.Falls neurologe nicht gut ist wechsel.Dein Körper brauch zeit um sich daran zu gewöhnen.Lg mona
mona
Prof. Mursch
03.06.2013 21:58:32
Das Ganze sieht aus wie eine Epilepsie durch den Tumor.
Die Antiepileptika sollte man bei mehreren Anfällen wohl doch länger nehmen.

Ich würde Patienten in ähnlicher Situation (mehrere Anfälle) das Autofahren ein Jahr untersagen. Überlegen Sie, was passiert, wenn Sie im Auto einen Anfall haben.

Sie brauchen einen Neurologen, der Sie gut berät und dem Sie vertrauen.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Weihnacht
03.06.2013 22:09:12
Liebe Marie,

Krämpfe und Schwindel - das hört sich nach Nebenwirkungen von Keppra an. Ich nehme die gleiche Dosis wie du und kenne das.

Ich finde es nur komisch, dass der/die Anfall/Anfälle erst NACH der Operation eingesetzt haben.

Alles Gute.
Isabell
Weihnacht
Tausendfüßler
04.06.2013 07:34:08
liebe Marie
gehe dringend einen anderen Neurologen aufsuchen,-eine Zweitmeinung steht dir in jedem Fall-- zu Autofahren kannst du bei der Schilderung deiner Symtome nicht ,bzw. du solltest es nicht tun ,bei einem Schaden zaht die Versicherung nicht.
Bin selber Betroffener -grand mal -ausgelöst durch Glio GradIV-nehme seit fast 2 1/2 Jahren Keppra, werde es nicht absetzen dürfen.
Schwimmen durfte ich 10 Monate nicht ,dann gab der Neurologe grünes Licht.
Viel Glück und hoffentlich bessere Beratung durch ""fachlich versierte Ärzte""
Tausendfüßler
Tausendfüßler
tess75
04.06.2013 20:45:36
Hallo Marie,

ich kann zu den Nebenwirkungen nix sagen.

Aber mich hat erschreckt, dass du noch Auto fahren darfst.

Ich hatte im März einen Grand Mall Anfall, als ich auf der Autobahn gefahren bin. Ich treffe am Donnerstag denjenigen, der neben mir saß und das Auto in die Leitplanke gelenkt hast. Ich bezweifle, dass du wie ich mit einer Amnesie in einer solchen Situation leben willst.

Aufgrund dessen ist bei mir ein Tumor entdeckt worden. Ich hatte trotz Medikamenten vor kurzem einen weiteren Anfall, der aber unterdrückt wurde durch die Medikamente. Aber meine Dosis wurde daraufhin noch erhöht und es ist wieder ein EEG angesetzt.

Autofahren darf ich erst wieder, wenn ich ein Jahr ohne Anfall war.

Ich nehme lieber Medikamente als die Aussicht, das nochmals erleben zu müssen.

Daniela
tess75
Geko100
07.06.2013 17:34:17
Hallo Marie , bezüglich der Dauer der Einnahme von Keppra bzw. Levetiracetan , dagte mir meine Neurologin auf meine Nachfrage , dass ich mindestens 5 Jahre die Medikamente nehmen muß. War erschrocken , da ich ja " nur " einmal einen Anfall ( nach der letzten Tumor-OP ) hatte. Nehme momentan 1/2 - 0 - 1 , da ich noch wegen neuropatischen Schmerzen im linken Fuß 1 - 0 - 1 Lyrica nehme. Das Autofahrverbot steht auch nin beiden Packungsbeilagen . Ich muß nicht Autofahren , da ich seit einen Jahr EM-Rentner bin. Bin auch ständig aller 6 Monate bei Neurochirurgen zum MRT und beim Neurologen zum EEG.
PS: das Rauchen habe ich nach der ersten Tumor-OP ( Januar 2009 ) aufgehört , dafür kämpfe ich jetzt mit dem Gewicht !!
wünsch Die alles Gute! Geko
Geko100
enie_ledam
14.06.2013 23:04:09
In Frankfurt wurde epilepsie auch aufgegriffen aber ich weiß nicht ob ich mich richtig erinnere:

Wenn man einen Anfall hatte vor der OP und einen niedriggradigen Tumor ist die Wahrscheinlichkeit hoch noh einen zu bekommen. Das wird nicht durch die entstandene Narbe sondern durch die Tumordefektzone hervorgerufen. Also wo Mischgewebe ist aus gesunden und kraken Zellen. Mir wurde gesagt ich soll das Zeug 1 Jahr nehmen. Meine Neurologin hat beim EEG noch den Herd gesehen (wovon die Epilepsie ausgeht) und gesagt ich muss das Lebenslang nehmen. Ich gehe jetzt zum Epitologen weil ich glaube die ist nicht ein Epilepsie Profi und ich def. Keppra nicht Lebenslang nehme. Da riskiere ich lieber einen Anfall. Da ich den nicht mitbekommen habe (habe geschlafen) ist mein Leidensdruck sehr gering und ich sehe die NW von den Tabletten als viel schlimmer als ein eventueller Anfall (ich habe eh keinen Führerschein und geh nicht schwimmen also nur ne Treppe ist gefährlich)
Also gehe um Arzt ob Neurologe oder Epitologe musst du wissen. Nach nem Operierten Kopf darf man eig 1 Jahr nicht fahren. Wenn man kribbbeln in den Händen hat darf man fahren, wenn die zucken nicht. Man kann aber wenn man durch den Tumor eine Epilepsie hat mit Epi.chirurgie helfen. (glaube ich)
enie_ledam
Casameise
26.02.2017 09:40:55
Was ist epichirurgie??
Casameise
Efeu
26.02.2017 10:13:37
Hallo Marie,
Epi-Anfälle schädigen das Gehirn, wieso willst du das Risiko eingehen? Autofahren nach einer Hirn-OP UND Epi....niemals, wo bleibt da deine Verantwortung dir und anderen gegenüber?
Du hast so grosses Glück, OP gut verlaufen, nach kurzer Zeit wieder nach Hause, keine Schäden.....und nun klappt es mit dem Epi-Medikament nicht so gut. Du bist unzufrieden. Such dir einen Arzt, dem du vertraust, dass er mit dir zusammen nach einer Dosierung sucht, mit der es dir besser geht und du medikamentös gut eingestellt bist, auch wenn es einen Kompromiss braucht, man gewöhnt sich an fast alles.
Es ist nicht mehr wie früher, ich denke, sich damit auseinander zu setzen steht an. Es war eine grosse OP, eine Hirntumor-OP ist kein Spaziergang, Epi ist eine schwere Erkrankung, da brauchst du Geduld mit dir selbst, dich da rein zu finden, es zu akzeptieren als Teile deiner Persönlichkeit und deines jetzigen Lebens.
Meine Erfahrung: Es gibt für alles eine Lösung: Ohne Auto - es geht, auch wenn ich mir das früher nie vorstellen hätt können. Nicht mehr Fahrradfahren können - hab mir halt ein Behindertenfahrrad gekauft, und kleine, ebene Wege kann ich nach 10 Monaten Training jetzt fahren.....weisst du, was ich meine? Wenn es uns gelingt, die Bewertungen rauszunehmen und die Erwartungshaltungen, dann kann man viele anders sehen. Es braucht Geduld mit sich selber, das ist oft das schwerste....

Und, gute Ärzte, die einem entsprechen, sind soooo wichtig.

Alles Gute und Mut für dich wünsch ich dir,
Efeu

ps: Kribbeln und Angstgefühle können auch Entzugssymptome sein.
Efeu
NACH OBEN