Hallo zusammen.
Ich schreibe hier zum ersten Mal und hätte gerne ein paar Tipps von Euch.
Anfang des Jahres wurde bei meiner 25 Jahre alten Frau ein anaplastisches Astrozytom (WHO 3) festgestellt. Die Diagnose kam völlig überraschend, da kaum Anzeichen dafür bestanden. Sie klagte lediglich seit 3 Monaten öfter Mal über Kopfschmerzen und Schwindel, bis am 2.01.14 ein epeleptischer Anfall zur Einlieferung ins Krankenhaus führte und alles ins Laufen kam.
Nach zwei Operationen wurde der recht große Tumor (7cm Durchmesser; wie tief der war, weiß ich nicht genau), der sich von der linken Stirn nach hinten zieht, in Hamburg Eppendorf zu ca. 95 % entfernt. Meine Frau hat sich sehr gut von den OP´s erholt und geht mit der Diagnose auch sehr positiv um (vielleicht auch, weil sie sich NOCH nicht mit Statistiken und Prognosen etc. auseinandergesetzt hat und sich nicht zu 100% bewusst ist, was auf sie zu kommt).
Die gleichzeitige Chemo- und Strahlentherapie hat heute begonnen. Leider war der Start schwieriger als erhofft und sie hat sich nach Einnahme der Tablette (140 mg Themodal) den ganzen Tag übergeben.
Kurz zur geplanten Therapie:
Die Ärzte aus Hamburg Eppendorf (anscheinend sehr angesehen im Bereich von Hirn-OP´s) haben die nun folgende Therapie vorgeschagen und mit den nachfolgenden Ärzten abgestimmt. Die Strahlentherapie (6 Wochen, 30mal) wird in Oldenburg (Nähe zum Wohnort) durchgeführt, Chemo wie gesagt in Tablettenform 140 mg Themodal. 4 Wochen nach der Strahlentherapie werden neue MRT-Bilder gemacht. Diese wird sich neben den Ärzten in Oldenburg der operierende Arzt in Hamburg anschauen und begutachten. Danach wird die weitere Therapie geplant. Zur Unterstützung der Strahlentherapie werden CT-Bilder auch noch nach Heidelberg geschickt, um die Bestrahlung ggfs. zu optimieren.
[so wie ich es verstanden habe, ist das alles die Standardtherapie bei diesem Hirntumor]
Man macht sich natürlich viele Gedanken. Vor allem beschäftigt mich im Moment sehr die Frage, ob man sich noch mehrere Meinungen holen sollte, oder ob man erstmal die Standard?)-Therapie abwartet. Zudem würden Tipps zum Umgang mit den Nebenwirkungen sehr helfen. Sie hat vorerst MCP-Al-Tropfen bekommen und wird morgen dem Onkologen natürlich mitteilen, dass sie sich permanent übergeben musste.
Ich glaube, es würde mir helfen, mich mal mit Betroffenen (Angehörigen) zu unterhalten (mailen, chatten). Wir bekommen gaanz viel Unterstützung von unserer Familie und von vielen Freunden, allerdings kann ich mittlerweile Sätze wie "Sie schafft das schon", "nach der Chemo ist alles wieder gut" und "macht euch nicht so viele Gedanken" nicht mehr hören. Das ist alles total lieb gemeint, hat aber oft mit der Realität nichts zu tun (ich denke, viele werden genau das kennen).
Insgesamt komme ich ganz gut klar mit der Situation, auch wenns mir schwer fällt, mich auf andere wichtige Sachen (hab grad mein Referendariat begonnen) zu konzentrieren.
Es bleibt immer die Frage, ob man alles richtig macht. Vielen Dank schonmal für eure Antworten.
LG Daniel