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Thema: Ist dieser Krebs heilbar?

Ist dieser Krebs heilbar?
kaiman11
09.01.2016 19:57:51
Hallo, ich wurde im August 2014 nach einem epileptischen Anfall wegen der Diagnose Hirntumor operiert. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelte (WHO III). Die OP verlief erfolgreich. Der Tumor wurde vollständig entfernt. Bisher kein Rezidiv. Lt. Auskunft des Chirurgen konnte allerdings nicht soviel von dem gesunden Gewebe (um den Tumor herum), wie gewünscht, entfernt werden, um meine Lebensqualität nicht zu sehr einzuschränken. Ich hatte vor ein paar Jahren eine Versicherung abgeschlossen, die genau solche Fälle abdeckt. Die hat auch bis November 2015 mtl. regelmäßig gezahlt. Im November dann bekam ich ein Schreiben von der Versicherung, dass die Zahlungen eingestellt würden, weil die Leistungsvoraussetzungen nicht mehr gegeben seien. Ich wäre ja quasi geheilt. Wie ist das aus medizinischer Sicht zu beurteilen? Bin ich geheilt, nur weil der Tumor raus ist? Oder gelte ich weiterhin als krebskrank? Ich leide seit der OP an einem tauben Fuß und Koordinationsproblemen mit dem rechten Arm. Mein Onkologe und mein Chirurg haben in ihre Befunde geschrieben, dass die Krankheut als unheilbar gilt, weil das Risiko eines Rezidivs sehr hoch sei. Da die Versicherung nicht mehr zahlt, muss ich ab Montag wieder in Vollzeit arbeiten, was mir sehr schwer fallen wird, da ich seit der OP unter Konzentrationsschwäche leide. Deswegen muss ich die Versicherung nun davon überzeugen, dass sie weiterhin zu zahlen hat. Dafür benötige ich die Info eines Fachmanns oder einer Fachfrau, ob ich nun weiterhin krank oder geheilt bin.
kaiman11
tomas
09.01.2016 20:06:20
Hallo herzlich willkommen hier,
Zunächst einmal eine Frage. Gehe ich recht in der Annahme das es sich bei der Versicherung welche du ansprichst um eine BU Versicherung handelt?
Grüße
Thomas
tomas
Hope1985
09.01.2016 20:14:25
Hallo Kaiman,
ich gehe davon aus das die Versicherung keine ausreichenden Erfahrungsberichte von deiner Krankheit haben. Besprich das Ganze bitte mit deinem behandelden Arzt,der soll dir ein entsprechendes Schriftstück ausfertigen. Die Versicherungen sind immer sehr schnell, mit dem Einstellen der Zahlungen, oder such dir einen entsprechenden Anwalt, der kann dir da auch beratend zur Seite stehen. Alles Gute für dich
Hope1985
hopeflower
09.01.2016 21:28:19
Mit dem astro II meines mannes gab es einen schwerbehindertenausweis mit heilungsbewährung. Ich habe einspruch eingelegt und gesagt dass Mir jeder Arzt sagt es sei unheilbar. Wurde stattgegeben .
hopeflower
hopeflower
10.01.2016 07:58:57
MIr fällt noch etwas ein. Im Bericht/Arztbrief stand etwas von vollständiger Entfernung. Dieses "vollst. Entfernung" bezieht sich meist auf den soliden Tumor, sprich,selbst wenn der solide Tumor weggeschnitten ist, gibt es meist noch diese infiltrierten Bereiche die zum Teil noch operiert werden aber eben nie vollståndig. Deshalb kann man also immer davon ausgehen dass noch Zellen vorhanden sind (leider) und dass diese Krankheit unheilbar ist (wieder leider). Vielleicht solltest du einfach nochmal einen Zweizeiler aufzetzen oder der behandelnde Arzt (Onkologe oder Neurochirurg) dies für dich tun.
hopeflower
Lara
11.01.2016 19:15:42
Hallo,

Ich denke vielleicht braucht deine Versicherung dein Krankheitsbild nach der Behandlung. Was kannst du, was kannst du nicht, was machst du ...geht das mit deinen Einschränkungen?
Die Aussage ich habe Krebs sagt ja nichts darüber aus welche Fähigkeiten du durch die Krankheit verloren hast.
Mein Mann konnte trotz Glioblastom und Rezidiv 2x Bestrahlung, 2x OP, 2x Chemo seit 12/2013 Avastin noch 6,5 Jahre arbeiten.
Erst seit Oktober ist er krank geschrieben.
Nächste Woche Montag sind es 7 Jahre seit Diagnose....

Welche Versicherung hast du Berufsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit?

LG

Lara
Lara
KaSy
13.01.2016 00:17:00
Hallo, kaiman11,
hast Du im November, als die Ankündigung der Zahlungseinstellung kam, einen Widerspruch eingelegt und der Versicherung Deine behandelnden Ärzte genannt und sie von ihrer Schweigepflicht befreit?
Das wäre der Weg, um von Fachleuten nicht nur eine Info zu erhalten, sondern ein Gutachten, das für die Versicherung bindend ist.

Sollte es keine Möglichkeit geben, die Wiederaufnahme der Arbeit zu verschieben, so nutze unbedingt für viele Monate die stufenweise Wiedereingliederung in das Arbeitsleben. Sie steht Dir zu!

Die Probleme mit der Konzentration können sich verringern, wenn man sie trainiert, was bereits zu Hause möglich war, aber mit der Arbeitsaufnahme nahezu automatisch erfolgt.

Ich selbst habe jeweils etwa sechs bis neun Monate nach meinen Operationen / Bestrahlungen wieder begonnen (als Lehrerin) zu arbeiten, obwohl meine Konzentration, die Aufmerksamkeitsdauer und das Kurzzeitgedächtnis sehr gelitten hatten. Man wird erfinderisch! Und freut sich umso mehr, wenn man nach wenigen Jahren feststellt, dass gerade diese kognitiven Einschränkungen deutlich geringer geworden sind, während die Kollegen altersbedingt genau andersherum klagen.

Hab Mut, Dich wieder dem Leben zu stellen!
KaSy
KaSy
Andrea 1
13.01.2016 13:44:24
Hallöle,
im Zweifelsfall würde ich mich an den VdK wenden. Sie können dir gezielt und sicher dabei helfen "Licht ins Dunkel" zu bringen. Das ist weniger nervenaufreibend, als alles alleine erledigen zu müssen.
LG Andrea
Andrea 1
guenni64
13.01.2016 15:04:29
"Wenn ich höre der Tumor wurde komplett entfernt so mag das momentan sein, aber es genügt dass
sich nur eine Tumorzelle an den Hirnrinden oder im Gehirn Liquor verirrt, und das ganze geht in ein paar Jahren von vorne los.Kein NCH wird dich nach so kurzer Zeit als geheilt erklären,,,wenn überhaupt.

Auf jeden Fall mit der Versicherung streiten.

l.g.

Günther
guenni64
martin30
13.01.2016 15:09:21
Da wird es doch sicherlich einen Präzedenz-Fall geben?

Lassen sie sich ihre Behinderung anerkennen.
martin30
Paeris
03.12.2018 09:09:39
gelöscht
Paeris
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