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Benya

Hallo,
meine Freundin hat wegen ihrem Gliom oder Astrozytom 2 mit 3 Ärzten in 3 Unikliniken gesprochen. Einer der Ärzte würde vor der OP ein PET machen, weil auch ein Astro 2 bösartige Zellen enthalten könne. Diese können, wie er sagt, nur mit dem PET festgestellt werden. Nach der OP in dem herausgeschnittenen Gewebe könnten sie nicht mehr festgestellt werden. Also brauche man ein PET vor der OP, um zu wissen, ob nach der OP eine Chemo notwendig sei. Die anderen beiden Ärzte haben aber nichts von einem PET gesagt. ich kenne mich nicht so gut aus, und hoffe, dass ich es annähernd so geschrieben habe, wie der Arzt es gemeint hat.
Weiß jemand, warum die Vorgehensweisen anscheinend so unterschiedlich sind?

Grüße
Benya

metatron

eine Standartuntersuchng Benja eine Pet Untersuchung ist für die Op sehr wichtig , denn durch die radioaktiven angereichten Makern kann der Operateur und bei der Auswertung der Histologie, eine wertvolle Hilfe sein , je mehr infos vor der op über Lage Grösse und Aufnahme von Kontrast mitteln gesammelt werden kann um so besser , aber das müsste dir jeder Arzt auch bei vorgespächen erklären müssen
lg
meta

jusa

Liebe Benya,
Verzeihung Benya, ich will dich nicht verrückt machen, aber hier hat man euch unzureichend aufgeklärt, ein Astro 2 enthält immer bösartige Zellen(ist nur die bessere Form der anderen Astrozytome )
Eine PET- Untersuchung gehört leider noch nicht zu den Standarduntersuchungen und wird somit nicht von der Krankenkasse bezahlt Sie gibt zunächst einen Anhaltspunkt ob der Tumor zu den niedrigmalignen oder zu den höhermalignen tumoren zählt- ersetzt aber in keiner Weise die Histologie und damit die Entscheidung über die Chemotherapie. Viele Chirurgen haben diese Bilder gern im Vergleich zum MRT um bei der Op besser agieren zu können., für Manche sind diese bilder weniger wichtig. Wenn euer Arzt darauf besteht empfiehlt sich der Kosten wegen das Katharinenhospital in Stuttgart zum FET-PET, da kann man mit Einweisungsschein statt Überweisungsschein kommen und die Abrechnung kann somit über die KK erfolgen. LG C.

Morgensonne

Hallo,
Benya, ich will mich hierzu nicht äußern, da mir das sehr eigenartig vorkommt. Stell diese Frage doch dem hier im Forum sehr angagierten Prof. Mursch durch eine persönliche Nachricht.
LG, Gernot

metatron

Jusa woher hast du deine informationen? find ich unervantwortlich was du hier verbreitest
meta

alma

Hallo Benya,

PET oder nicht PET ist ja hauptsächlich eine Kostenfrage für die Krankenkasse. Von der Durchführung her dauert es etwas länger als ein MRT, weil man zweimal in die Röhre muss.
Was ich aber nicht verstehe: warum können bei einem Grad II Tumor höhermaligne Zellen im entfernten Gewebe nicht mehr festgestellt werden? Mir wurde von einem neurochirurgischen Oberarzt gesagt, dass der Tumor im Ganzen untersucht wird. Ich weiß auch von histologischen Ergebnissen von Grad II/III, also mit beiden Anteilen. Oder von Befunden, die nach reiflicher Überlegung trotz höhermaligner Zellen als Grad II eingestuft werden. Frag doch mal bei den Ärzten nach, wie sich das verhält.

LG, Alma.

Tomjog

Hallo Benya,

ein Astrozytom ist ein noch gutartiger Tumor (niedrigmaligne). Es gibt
Patienten die damit auch Jahrzehnte leben. Meine Frau hat ebenfalls
ein Astrozytom - die Diagnose ist jetzt fast ein Jahr her. Ein Astrozytem
besitzt übrigens nicht immer bösartige Zellen - wie Jusa schreibt.
Ich vermute sie hat sich da etwas falsch ausgedrückt.

Eine FET-PET (kein PET) ist auf jeden Fall wirklich sehr sinnvoll, da man damit feststellen kann ob es aktive Bereiche im Tumor gibt. Aktive Areale zeigen sich als sogenannte Hotspots. Die Untersuchung erfolgt mit dem radioaktiven Isotop F18 markierte Tyrosin (F18-FET). Ist kein Hotspot vorhanden sind die Prognosen meist günstiger, abhängig auch von anderen prognostischen Faktoren. Eine Biopsie sollte trotzdem erfolgen, um eine 100 % Sicherheit darüber zu bekommen um welchen Tumor es sich handelt. Mit dem FET-PET hat man eine Spezifität von 94 %. Das
ist entscheidend für die Diagnose und die Biopsie.

Bei uns wurde die Untersuchung im KH Stuttgart vorgenommen, die
Kosten wurden von der Krankenkasse übernommen.

Wünsche Deiner Freundin das Allerbeste !

Liebe Grüße

Tom

Harry Bo

Hier gehts doch nicht um eine Biopsie oder wie aktiv der Tumor ist.
Er soll operiert werden, dann kann man histologisch sehen, was es genau ist und braucht nicht raten.

Die Frage ist, ob man für die OP ein FET PET braucht um das Astro genauer rauszuschneiden.
Ich habe bisher nichts davon gehört, aber vielleicht kann ja einer sagen, ob man das als OP Vorbereitung braucht.

Gruß Harry

Benya

Hallo, danke für eure vielen Antworten
@Meta Du hältst ein PET für absolut sinnvoll, und das erscheint auch mir logisch. Es gibt aber Ärzte, die nachvollziehbar argumentieren, warum sie in vielen Fällen kein PET benötigen. Diese medizinischen Sachverhalte sind ziemlich komplex, und nicht nur die Tumore sind unterschiedlich, sondern auch die Arbeitsweise der Neurochirugen. Ich finde aber, auch wenn der Arzt meint, ohne PET auszukommen, kann es nicht schaden. Also sollte es gemacht werden.
Meta, mach doch Jusa keinen Vorwurf wegen ihres Beitrags. Jeder schreibt hier seine Sichtweise. Und jeder muß doch selbst wissen, welche Infos aus den Beiträgen er für sich nutzt.
@Jusa Es ist wohl so, dass viele Neurochirugen ein PET nicht für notwendig halten, wenn der Tumor ihnen homogen erscheint. Ihnen genügt dann die Histologie. Ich blicke da nicht ganz durch.
@ Alma Die Ärztin, mit der wir heute gesprochen haben, hat auch gesagt, dass man bösarteige Zellen in der Histologie erkennt. Vielleicht hat meine Freundin den anderen Arzt da nicht richtig verstanden. Aber auf jeden Fall erkennt man in der Histologie ja nur die malignen Zellen von dem was entfernt wurde, und nicht von den restlichen % , die vielleicht nicht entfernt wurden.
@ Tom Weißt Du, was der der Unterschied ist zwischen aktiven Bereichen und malignen Zellen?
Danke für die Info über die Biopsie. Mir ist noch nicht ganz klar, warum bei einer ohnehin geplanten OP eine Biopsie notwendig sein soll. Verändert die Biopsie dann die Behandlungsstrategie?
Danke für die guten Wünsche.

Euch allen liebe Grüße
Benya

Tomjog

Die Bildgebung mit Aminosäuren führt in Kombination mit der MRT zu einer spezifischeren Darstellung der Ausdehnung des soliden Gliomgewebes, welche bei der Planung einer Biopsie, eines neurochirurgischen Eingriffs und einer Bestrahlung signifikante Zusatzinformationen bieten kann.

Die FET-PET erwies sich in Kombination mit der MR-Morphologie als statistisch signifikanter Parameter für die Prognostik von Patienten mit niedriggradigen Gliomen. Im MRT gut abgrenzbare Grad-II-Gliome mit fehlender FET-Anreicherung wiesen eine exzellente Prognose auf, sodass mit der kombinierten FET-PET/MRT-Diagnostik eine Untergruppe von Patienten identifiziert werden kann, bei denen therapeutische Maßnahmen mit Zurückhaltung eingesetzt werden sollten. (Quelle Ärtzeblatt)

LG

Tom

Benya

@ Tom, danke. Das ist wohl ein interessanter wissenschaftlicher Aufsatz.

jusa

Lieber Metatron
Von Infotagen der Hirntumorhilfe die ich inzwischen mehrfach besucht habe( die ÄrzteundProf.erzählen auch nicht irgendwelchen Schwachsinn), ich habe so rein zufällig dieselbe Diagnose, Hatte in 5 Jahren ausgiebig Zeit und Möglichkeit mich damit zu beschäftigen. Weil ich eben nicht bei Grad 3 oder4, den höhermalignen landen möchte. Und mir war ein gutes FACHWISSEN von Anfang an wichtig: Ein gut informierter Patient kann sich auch entsprechend im Arztgespräch bewegen.
Zur Erklärung:malig heißt übersetzt bösartig;niedrigmalig also niedrigbösartig(an der Grenze zum Gutartigen) nur für die, die nichts mit Latein zu tun hatten.
Ein Astro 2 gehört nun mal von der Einstufung zu den niedrigmalignen Tumoren und haben genau aus diesem Grund auch die besseren Prognosen.
Es ist auch völliger Quatsch, dass man beim PET 2x in die Röhre muß. ich hatte inzwischen 3x einFET- PET. Der Unterschied zum MRT besteht darin, dass statt dem Kontrastmittel eine niedrignukleare Substanz gespritzt wird. damit wird dann der Eiweißstoffwechsel im Tumor sichtbar gemacht, da dieser imGegensatz zu normalen Zellen verändert ist, so sieht man z. B. auch nach einer abgeschlossenen Therapie ob noch metabolisch aktive also lebende Tumorzellen vorhanden sind bzw. man kann diese deutlich gegenüber z.B. Nekrosen-oder Narbengewebe unterscheiden, was im normalen MRT so nicht möglich ist.
Nur nebenbei, habe 25 Jahre Berufserfahrung im Akutmedizinischen Bereich, sprich Kliniken(Chirurgie/Onkologie), bin nicht ganz unbeleckt.

jusa

Benya,
wenn eine Op ohnehin geplant ist, wird man sicher keine Biopsie vorher machen. eine Biopsie wird im Allgemeinen gemacht wenn der Tumor schwer zugänlich also quasi inoperabel ist, damit man eine kleine Gewebeprobe entnehmen und histologisch untersuchen kann. So kann man den Tumor obwohl man ihn nicht entfernen kann zumindest angepasst chemotherapeutisch oder auch evtl. strahlentherapeutisch behandeln, demit er sich nicht verselbstständigen d.h. weiterwachsen kann.

Benya

Hey Jusa,
danke, das klingt einleuchtend.

Liebe Grüße
Benya

alma

Hallo Benya,

der Grad des Tumorgewebes, das nicht entfernt werden kann, ist ungewiss. Man kann es aber am weiteren Verlauf abschätzen. Langsames Wachstum heißt: wahrscheinlich noch Grad II.
Direkt nach der OP wird ein Kontroll-MRT gemacht. Da sieht man dann, wie der Stand der Dinge ist.
Du hast Recht, eine Biopsie ist nicht nötig, wenn ohnehin operiert werden soll. Aber es gibt Patienten, die, wenn der Tumor niedrig gradig ist, nicht gleich eine OP wollen. Dann macht es Sinn.
Ich hatte bei der Erstdiagnose vor einigen Jahren routinemäßig eine Biopsie vor der OP, was eigentlich überflüssig war. (Wusste ich damals noch nicht.) Vor der Rezidiv-OP hatte ich keine.

Gruß, Alma.

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