Gibt es Möglichkeiten eine Sehfeldeinschränkung so zu therapieren, dass die Teilnahme am Autoverkehr wieder möglich ist.
Gibt es Möglichkeiten eine Sehfeldeinschränkung so zu therapieren, dass die Teilnahme am Autoverkehr wieder möglich ist.
Hallo Luise2023,
es kommt darauf an, heißt es immer. Bei dir müsste man wissen, ist das Sehfeld beidseitig eingeschränkt? Kann eine Seite normal sehen?
Grundsätzlich ist ja laut FeV (Fahrerlaubnisverordnung) Autofahren auch mit nur einem sehenden Auge erlaubt unter den bestimmten üblichen Bedingungen.
Wenn nur auf einem Auge die Hälfte des Gesichtsfeldes ausfällt, muss der Führerschein nicht zwingend abgegeben werden.
Bei der Bußgeldbehörde wird eine Möglichkeit für Sehstörungen genannt, die unter Umständen durch Umbauten am Auto den Gesichtsfeldausfall ausgleicht und so das Autofahren wieder ermöglicht.
Wenn man im horizontalen Durchmesser den Sehwinkel von 120 Grad nicht schafft, wird es eng und man benötigt ein ärztliches Gutachten. Ob es spezielle seriöse Therapien gibt, kann ich nicht sagen.
FeV Anlage 6 Anforderungen an das Sehvermögen:
https://www.gesetze-im-internet.de/fev_2010/anlage_6.html
Gruß Mirlie
Hallo Mirlie,
ganz herzlichen Dank für die Infos!
Gruß
Luise2023
Hallo, Luise2023,
Mirlie hat die gesetzliche Lage beschrieben.
Welche Therapie für Deinen Angehörigen möglich ist, sollte er seinen Augenarzt und das Team der das Glioblastom behandelnden Fachärzte fragen. Es gibt zu viele Ursachen und davon abhängige Möglichkeiten für Therapien, um die gesetzlichen Voraussetzungen zu erreichen. Selbst sollte er sich vor und bei jeder Fahrt fragen, ob er wirklich sicher genug fährt.
KaSy
Die Frage, ob eine Gesichtsfeldeinschränkung behandelbar ist, hängt ganz von der Ursache ab. Das Gesichtsfeld kann in vielerlei Regionen des Gehirns unterbrochen oder geschädigt sein. Wenn es beispielsweise durch ein Hypophysenadenom (Tumor an der Hirnanhangdrüse) nur durch Druck entstanden ist, kann eine Operation hier helfen. Sollten im Verlauf der Sehbahn durch einen Tumor oder einen Schlaganfall größere Schäden eingetreten sein, beispielsweise am Hinterhauptshirn, dann kann es sein, dass das so bleibt.
Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Grundsätzliche Frage:
Uns wurde gesagt, bei Tumoren im Kopf gibt es kein Autofahren - zumindest mindestens 1 Jahr.
Was sind Voraussetzungen, dass man überhaupt wieder an das Autofahren denken kann.
Mein Mann ist in einem sehr guten AZ, alle Funktionen top, keinen weiteren Krampfanfall, nur den ersten, der eben die Krankheit anzeigte.
Hallo Hope1971!
Generell ist es wohl so, dass man nach einer Gehirntumorentfernung 3 Monate nicht Autofahren darf. Hatte/Hat man einen epileptischen Anfall sieht das anders aus. Da würde ich nochmal gezielt den behandelnden Arzt fragen.
Hallo Hope1971,
deine Frage "Was sind Voraussetzungen, dass man überhaupt wieder an das Autofahren denken kann." ist falschrum gestellt.
Man müsste fragen: Was sind die Regeln/Vorschriften, dass man n i c h t mehr fahren darf.
Dein Mann ist ja im Besitz eines Führerscheins nach FeV, den ein Arzt nicht wegnehmen kann. Der Arzt gibt den Hinweis, die dringende Empfehlung mit dem Autofahren für eine bestimmte Zeit zu pausieren.
Daran sollte der Patient sich halten. Diese empfohlene Zeit beträgt nach einer Hirn-OP drei Monate.
Pauschal, nur weil man einen Tumor im Kopf hat, besteht kein Fahrverbot. Sonst müsste ja jede Person mit einem diagnostizierten Hirntumor sofort das Auto stehen lassen und ab Tumor Erkennung in der MRT-Untersuchung nach Hause laufen.
Das ausgesprochene einjährige Verbot für deinen Mann beruht darauf, dass er ein epileptisches Ereignis hatte, er jetzt deswegen Antikonvulsiva einnimmt und nach den Regeln der Anlage 4 der Fahrerlaubnisverordnung (FeV) das einjährige Fahrverbot greift. Schau mal in die Tabelle unter Punkt 6.6. Diese Tabelle ist für jeden Führerscheininhaber verbindlich.
https://www.gesetze-im-internet.de/fev_2010/anlage_4.html
Gruß Mirli
Hallo meine Lieben!
Vielen Dank für eure Antworten.
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich aus Österreich bin. Da könnten wirklich andere Gesetze herrschen.
Bei meinem Mann war es wirklich so: Im MRT wurde ein Tumor gesehen und er musste sofort unterschreiben, kein Fahrzeug mehr zu lenken.
Jetzt geht es ihm soweit gut und es ist eine beträchtliche Einschränkung, wenn man für jede Fahrt jemanden organisieren muss, da ich auch nicht immer aus beruflichen Gründen kann.
Ich muss mich wirklich näher einlesen. Habe mich mit der Thematik soweit gar nicht auseinander gesetzt, da ich davon ausgegangen bin, dass er eben nicht mehr fahren darf....... ???
Vielen Dank für die Anregungen, muss da für Österreich geltende Bestimmungen suchen und dann noch jemanden finden, der ihm bescheinigt, dass er wieder fahren darf.
Liebe Grüße, Michi
Hallo Michi,
vielleicht ist es in Österreich auch so wie in Deutschland so um 1981. Ich brauchte nach mehreren Jahren von der operierten Uniklinik in der ich zur Nachsorge war eine schriftliche Genehmigung.
Die habe ich dann auch vor Ort meinem Neurologen gegeben.
Und er hat ja gesagt.
Immer mit dem Hintergedanken, wenn ich weiter Antiepileptiker nehme bin ich immer Mitschuld, falls etwas passiert auch wenn ich selber nicht schuld bin.
Bei der Polizeilichen Aufnahme muss man Medikamente angeben (Antiepileptiker oder Antidepressiva) dann zahlt keine Versicherung.
Darum überlegt es euch gut ob es das Risiko wert ist sich selber oder andere in Gefahr zu bringen.
harte Nuss
Hallo Luise2023,
deine Frage ging ja auf Gesichtsfeldeinschränkung.
Ich habe eine ganz minimale Einschränkung im linken oberen viertel, die man nur durch den Test beim Augenarzt feststellen konnte. Sie besteht seit meiner 1. Astro OP 1981 re. temporal.
Gehe jedes Jahr zum Gesichtsfeld bleibt unverändert, also defekt von der OP.
Da ich im Alltagsleben gar nichts merke (nirgendwo anecke) ist es hat so. Ich hatte einmal in der Reha Augentraining hat aber nichts verändert. Frage am besten den Augenarzt und lasst es regelmäßig kontrollieren.
Gruß von der harten Nuss
Liebe Community!
Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen. Wir sind Anfang März in der Augenklinik und werden sehen, was die weiterhin dazu sagen werden. Ich melde mich, wenn wir mehr erfahren haben. Die mögliche Einschränkung der Mobilität ist für meinen Mann zur Zeit seine größte Sorge.