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Bulli2014

Hallo ihr lieben hier im Forum,
heute berichte ich über unseren Papa der seit Diagnose 01/2014, Gliobastom, sehr sehr müde ist...
Bis vor 5 Tagen konnten wir ihn noch auf den Klostuhl setzen ... mit Hilfe von ihm... das konnte ich noch alleine... jetzt kann er nicht mal mehr im Bett sitzen und ist so schwach das er nicht mal mehr die Augen aufbekommt...
Er kann sich auch nicht mehr im Bett selbst drehen so das wir ihn jetzt mit Hilfe von Lagerungskissen auf die Seite legen müssen das er sich nicht " durchliegt"... es sind schon stellen zu sehen...:(:(...
Wir machen uns große Sorgen da er scheinbar eine "Nackensteifheit" hat ... aber er ist auch sonst sehr sehr unbeweglich geworden...
Das essen ist auch fast nicht mehr möglich... nur noch Joghurt.. aber wenigstens trinkt er noch...
Wir Kinder haben jetzt Angst das jetzt das endgültige Abschiednehmen beginnt.. jetzt schon... sooo schnell... das tut weh... :(:(:(...
Eine traurige
Bulli2014

Linifeeee

Hallo bulli2040,
Vorweg schicke ich dir auf diesem Wege unendlich viel Kraft und Durchhaltevermögen. Ich selbst habe vor 1 1/2 Jahren meinen Papa an dieser schrecklichen Krankheit verloren und kann mir gut vorstellen, wie es euch im Moment geht.
Ob es der letzte Weg ist, weiß nur der liebe Gott, der sicher schützend seine Hand über deinen Papa und eure ganze Familie hält. Haltet seine Hand ganz fest. Dann spürt er, dass ihr alle bei ihm seid.
Ich drücke dich in Gedanken.
Lini

amaryllis62

Liebe Bulli2014,

ja, diese Hirntumore können unerbittlich und schnell zuschlagen. Und die Zeit rennt sooo schnell. Ihr betreut und pflegt ihn so liebe- und würdevoll.
Einen größeren Dienst und ein größeres Geschenk könnt ihr eurem Papa
nicht machen.
Bietet ihm etwas zu essen an aber wenn er nicht mag oder vielleicht auch nicht mehr kann, zwingt ihn nicht. Der Körper braucht dann nichts mehr.
Seid einfach bei ihm und lasst ihn eure Liebe spüren, sagt ihm Dinge, die ihr ihm mit auf den Weg geben möchtet.
Linifeeee schreibt, dass ihr seine Hand ganz fest halten solltet. Meiner Erfahrung nach, ist es besser, nur deine Hand auf die Hand deines Vaters legen. Das Festhalten bedeutet: nicht loslassen können…
Schön ist auch ein sanftes zeichnen von einer Lebensspirale in die Handinnenfläche. Es berührt die Meridiane und beruhigt, sofern dein Papa Berührungen zuläßt.
Liebe Bully, ihr macht das wunderbar und aus tiefer Liebe heraus. Lasst euch von einem SAPV-Team unterstützen -gerade auch in der körperlichen Pflege . Die Pflegekräft sind geschult und kennen einfach bestimmt Handgriffe, die z.b. ein Umlagern einfacher machen.
Ich wünsche Dir und deiner Familie viel Kraft und das Vertrauen auf die richtige Intuition.
Alles Liebe
amaryllis62 mit Clara im Herzen
.

Nicky

Meine liebe Bulli,

amaryllis hat es so schön beschrieben,da muss gar nicht mehr viel hinzugefügt werden.

Ich schließe mich ihr an und kann auch nur bestätigen,das ihr alles so toll und mit so viel Liebe für deinen Papa macht,da gebührt euch jeder Respekt.

Als mir damals mitgeteilt wurde,das es bei meinem Mann nicht mehr lange dauern wird,bis er seine Reise antritt,habe ich den halben Tag an seinem Bett gesessen und ihm alles gesagt,was ich ihm noch zu sagen hatte und wollte.
Er hat nur noch da gelegen und es kam keine Reaktion mehr von ihm,aber er bekam alles mit,was ich ihm sagte,denn als ich ihm noch sagte,das er ruhig gehen kann,sich keine Sorgen machen muss,die Jungs auf mich aufpassen und wir uns ganz bestimmt wiedersehen und dann unseren Weg zusammen weitergehen,liefen ihm Tränen die Wange herunter.

Sie müssen alle gehen und wir können nichts dagegen tun,ausser Abschied nehmen und sie für immer in unseren Herzen behalten,ihr tut alles für deinen Papa,wie wir für unsere Lieben,die alle schon gehen mussten,aber sie sind uns dafür unendlich dankbar und das tragen wir auch in unseren Herzen.

Meine Liebe,ich drück dich ganz ganz feste,wünsche dir und deiner Familie viel Kraft und deinem Papa ein friedliches Gehen in die andere Welt.Ich denke an dich.

LG Nicole,die ganz tief in ihrem Herzen weiß,daß ihr Heinz-Willi nur vorausgegangen ist.

gramyo

Liebe Bulli,

auch ich möchte dir mein Mitgefühl aussprechen und dir sagen, dass dein Vater sehr schön und liebevoll von euch gepflegt wird.Ich hoffe sehr , dass ihr ein gutes Palliativteam habt, dass euch unterstützt.

Es stimmt, dass man ab irgend einem Zeitpunkt nur noch sanft die Hand halten sollte, damit der geliebte Mensch sich nicht an diese Erde und seine Lieben gebunden fühlt.

Aber ich bin mir sicher, das @Linifeeee einfach mit dem festen Handruck ihre ganze Liebe zu ihrem Papa ausdrücken wollte. Ab irgend einem Zeitpunkt lösen sie sich eh von allen Bindungen und gehen den letzten Schritt alleine.... aber begleitet von unserer Liebe...

Meine "Vorschreiberinnen" haben wirklich schon alles Wichtige gesagt.Eine Sache möchte ich euch noch gerne mitteilen, weil sie nicht lebensverlängernd, aber sehr erleichternd für den Menschen ist, der geht.

Es handelt sich um die NaCl-Infusionen, die in die Bauchdecke oder den Oberschenkel gegeben werden. Sie verhindern das totale austrocknen und der Mensch kann entspannter in die andere Welt gehen. Bei uns hat der Pflegedienst die Infusion immer am späten Nachmittag gemacht.

Von ganzem Herzen wünsche ich euch Kraft und dass dein Papa diese Welt ohne Schmerzen friedlich verlassen kann.... eingehüllt in eure Liebe .

Eine herzliche, mitfühlende Umarmung
sendet dir Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben...Hier und Jetzt...

bolli

Liebe Bulli2014,
Es tut mir sehr leid, dass auch ihr diesen Weg nun schon nach so kurzer Zeit gehen müsst.
Meine Mama (Glio IV) ist nach nur 6 Monaten am 17.12.2013 von uns gegangen. Sie war die letzten Wochen in einem sehr schönen Hospiz. Wir fühlten uns dort alle sehr gut aufgehoben.
In den letzten Wochen litt Mama auch verstärkt unter Nackensteifheit (uns wurde gesagt dass das - bedingt durch den Tumor - zu den typischen Krankheitssymptomen gehört). Sie konnte dann auch nicht mehr aus dem Bett und jede Bewegung war sehr anstrengend für sie. Essen und Trinken wollte sie auch immer weniger zu sich nehmen. Die letzten Tage gar nicht mehr. Auch wenn es für uns sehr schwer war, haben wir das akzeptiert. Im Hospiz wurde erklärt, dass der Körper irgendwann einfach nichts mehr braucht und sich so auf den "letzten Weg" vorbereitet. Es gab im Hospiz so kleine Eisstäbchen, mit denen man Lippen und Mund befeuchten konnte, damit es angenehmer ist.
Ich habe meine Hand immer unter die Hand meiner Mama gelegt, habe mit ihr gesprochen und sie wissen lassen, dass ich ihr unendlich dankbar für Alles bin, sie sich keine Sorgen um mich und Papa machen muss und von dieser Welt gehen kann, wenn sie bereit dazu ist. Ich glaube, für unsere Lieben ist es irgendwann einfach eine Erlösung, aus dem Körper und von dieser Welt gehen zu können, wenn dieses Leben nicht mehr lebenswert ist. Für uns, die zurückbleiben, steht dann jedoch die Welt still.
Ich fühle mit euch und sende euch auf diesem Weg ganz viel Kraft. Bolli

Purzelbaum

Ich kann gut verstehen, wie Du dich fühlst.

Ich habe meinen Papa (77 Jahre im April geworden) am 13. Mai 2014 an diesen Tumor verloren. Seine Diagnose war am 05.01.14. Trotz einer 9stündigen Operation, Bestrahlung und Chemo ging es dann doch sehr schnell. Nach der OP war er linksseitig gelähmt, zunehmend verwirrter, agressiv und einfach nicht mehr er selbst.

Wir, meine 3 Schwestern, meine Mutter und ich waren vom 11. Mai (Muttertag) bis zu seinem Tod rund um die Uhr bei ihm. Es war eine sehr intensive Zeit für alle mit vielen traurigen Momenten, aber auch fröhlichen. Man darf auch mal lachen.

Er war seit dem 09.05.14 auf der Palliativ-Station in der Janker-Klinik in Bonn. Die Betreuung war einmalig. Ein großes Lob dorthin! Zum Schluss war es nur noch eine Erlösung für ihn. So hätte er niemals leben wollen.

Nun geht es ihm wieder gut...

Sei einfach bei deinem Vater. Ich bin sicher, dass er dies bis zum Schluss mitbekommt.

Alles Gute
Manuela

Aniko

Liebe Bulli,

Ihr habt es kommen sehen und nun ist auch diese Phase da. Ihr wusstet es, wart darauf gefasst und trotzdem ist es so schmerzvoll.
Vielleicht kannst Du Dich gleichzeitig auch freuen, dass Du noch etwas für ihn tun kannst. Auch wenn er es womöglich nicht weiß, aber er spürt sicherlich Eure Liebe und Fürsorge.
Ich wünsche ihm und Euch aus ganzem Herzen ein friedliches, tröstendes Ins-Licht-Gehen.

Fühle Dich von mir ganz doll jedrückt

Aniko

Bulli2014

Hallo ihr lieben hier..
danke für eure Antworten und lieben Worte ... Das ist echt viel Balsam für die Seele... Danke euch...
Danke das es euch gibt...
Bulli2014

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