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Efeu

Hallo,

welche pflanzlichen Medikamente können das Tumorwachstum fördern? Gehört Johanniskraut, Extrakt, gibt es nur auf Rezept, auch dazu? Ich habe widersprüchliche Aussagen von zwei Ärzten, die sich aber beide nicht gaaaanz sicher waren.

Würde gerne wieder, wie jeden Herbst / Winter, gegen eine mässige Winterdepression, Johanniskraut nehmen....

Finde ich evt hier im Forum was, wenn ja, wo? Bislang hab ich erfolglos gestöbert.

Danke für Antworten.

Herzliche Grüsse,
Efeu

hopeflower

Googel mal nach Laif und Glioblastom, da findet das Internet einiges. Ist halt die Frage wie vertrauenswürdig diese Seiten sind.

Ich kann mal unseren Onkologen fragen.

Im Endeffekt kann es immer diese Ungewissheit geben. Wirkt eine Chemo, oder hätte man ohne genau so lang gelebt? Nicht statistisch, sondern als Individuum.

Selbst wenn die Webseiten sagen "Finger davon", vielleicht würde es bei der einen Person gut gehen, das zu nehmen. Oder auch umgekehrt. Normalerweise ok, aber in dem einen Fall kommt es zu einer ungewollten NW.

Was ich sagen möchte: wenn die Datenlage unklar ist, würde ich mit dem Bauchgefühl gehen. Und keine Winterdepression ist ja auich Lebensqualität...

Prof. Mursch

Auch wenn ein ehemals sehr bekannter Neurochirurg früher LAIF routinemäßig bei Glioblastom eingesetzt hat, gibt es keinen Nachweis einer antitumoralen Wirkung.
Johanniskraut macht lichtempfindlich und hat auch Wechselwirkungen z.B. mit Carbamazepin.
Empfehlen würde ich es nicht. Zumindest sollte jeder Arzt, der Ihnen Medikamente verschreibt, wissen, dass Sie es nehmen.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Xelya

Liebe Efeu,

ich habe bereits vor 11 Jahren die Aussage von einem NC bekommen, das Johanniskraut auf den Hormonhaushalt einwirkt und daher bei einem Meningeom nicht genommen werden soll. Er hat mir ausdrücklich und dringend davon abgeraten und ich habe auch nie in Frage gestellt.

Ich (und ich spreche hier nur für mich) nehme nichts, was irgendwie auf die Hormone Wirkung zeigt oder worüber gemunkelt wird, dass es eventuell eine solche Wirkung haben könnte.

Bzgl. Winderdepression. Wie ist denn Dein Vitamin D-Spiegel?

LG
Xelya

Mariella

@ efeu - ich habe Hypericum auch genommen und gepflückt.Hilft bei Depression und in Herbapol in Polen werden daraus Raphaholin Drg. hergestellt.Ob sie antitumorale Wirkung haben , zweifle ich daran , das jemand die Studie in der Richtung betrieben hat.Ich glaube an Wirkung von Kräuter , aber man sollte auch NW können und da sehe ich Probleme.
Ob es überhaupt in der Richtung geforscht worden ist?
Wünsche Dir Klarheit.
LG Mariella

redwood

Die nachfolgenden Ergebnisse sind möglicherweise die "Reproduktionsversuche" der Untersuchung mit Hypericin (nicht Hypericin-Extrakt !) beim Glioblastom von 1998. An der damaligen Phase I/II Studie nahm auch ein deutscher GBM-Patient teil, der zuvor (aufgrund eines Rezidivs und der fehlenden Therapieoptionen) von seinem Neurochirurgen zum Sterben nach Hause geschickt wurde. In den folgenden Verlaufskontrollen war auf seinen MR-Bildern nur noch wenig KM-Anreicherung in Bezug auf den Tumor zu sehen. Der Patient hatte keine zusätzliche Medikation. Dieser Zustand blieb über viele Monate stabil. Es war ein Schlüsselerlebnis für den behandelnden Neurochirurgen, wie er in einem Vortrag auf dem Informationstag der Hirntumorhilfe berichtete.

Cancer. 2011 Nov 1;117(21):4905-15. doi: 10.1002/cncr.26123. Epub 2011 Mar 31.

A phase 1/2 study of orally administered synthetic hypericin for treatment of recurrent malignant gliomas.

Couldwell WT1, Surnock AA, Tobia AJ, Cabana BE, Stillerman CB, Forsyth PA, Appley AJ, Spence AM, Hinton DR, Chen TC.

BACKGROUND:

Hypericin ( XH157 )is a potent inhibitor of glioma growth in vitro. To examine whether synthetic oral hypericin can be tolerated by patients with recurrent malignant gliomas (anaplastic astrocytoma and glioblastoma) and to investigate its efficacy against these tumors, the authors undertook an open-label, sequential dose escalation/de-escalation tolerance study.

METHODS:
Patients with documented recurrent or progressive malignant gliomas who had received standard radiation therapy with or without chemotherapy were included. Patients were excluded for previous treatment with agents known to contain hypericin or treatment within 30 days with medications known to cause photosensitivity. Enrolled patients were given gradually increasing dosages of oral synthetic hypericin (0.05-0.50 mg/kg) for up to 3 months if no toxicity was observed, and patient response to treatment was noted. The patients were examined each month and underwent magnetic resonance imaging to evaluate tumor status at 3 months.

RESULTS:
Synthetic hypericin administered orally appeared to provide stabilization or a slight (<50%) decrease in tumor volume (coded as stable disease) at 3 months for 7 of 42 patients (17%) and produced a tumor reduction >50% (partial response) in 2 patients (5%). Seventeen patients (40%) survived for 3 months on daily synthetic hypericin at dose levels of 0.33 ± 0.070 mg/kg daily. The mean maximum tolerated dose was 0.40 ± 0.098 mg/kg daily. Twelve patients continued on hypericin therapy beyond 3 months. The median survival was 26 weeks (Kaplan-Meier method).

CONCLUSIONS:
The results of this study indicated that synthetic, oral hypericin is well tolerated in this patient group. The response results were comparable to those reported from other studies of salvage therapies for recurrent malignant brain tumors.

Copyright © 2011 American Cancer Society.

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