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Thema: Kann Bestrahlung Ausfälle machen ? Habe Angst

Kann Bestrahlung Ausfälle machen ? Habe Angst
Renate[a]
27.02.2004 10:16:43
Mein Tumor sitzt direkt am motorischen Zentrum und soll bestrahlt werden. Momentan habe ich fokale Anfälle und Hautgefühlsminderung. Ich habe jetzt Angst durch die Bestrahlung Ausfälle zu bekommen.
Was ist überhaupt bei Bestrahlung (außer Haarausfall und Hautverbrennung) zu erwarten ?
Fühlt man eigentlich die Strahlen durch den Kopf gehen ? Bei Röntgenuntersuchungen konnte ich dies nämlich in der Vergangenheit oft spüren und fand es beängstigend.
Ich schiebe diese Bestrahlung nun schon länger raus.
Für jede Art der Antwort bin ich dankbar.
Renate[a]
Kathi[a]
27.02.2004 13:12:28
Hallo Renate,
also ich kann dir nur von meinen Erfahrungen mit der Bestrahlung berichten. Mein Tumor saß auf der Augensehrinde und ich hatte durch die Bestrahlung keinerlei Ausfälle und bin seit der Bestrahlung 2001 Rezidivfrei.

Zuerst wird dir eine Maske angepasst, die ganz genau auf deinen Kopf passt damit du während der Bestrahlung deinen Kopf nicht bewegen kannst und vielleicht ein falsches Areal bestrahlt wird. Tut nicht weh dauert aber ein bisschen. Danach wird eine Simulation der Bestrahlung gemacht und der Zeitplan festgelegt.

Immer wenn du dann zur Bestrahlung kommst wird dir deine Maske aufgesetzt und wirst auf einen Stuhl gesetzt. Die Bestrahlung selbst tut nicht weh. In der ersten Woche hab ich gar nichts gemerkt bin auch wie im Merkblatt steht viel an der frischen Luft spazieren gegangen und hab viel geschlafen.
In der 2. woche hat dann der Haarausfall begonnen und zwar genau an den Stellen an denen Bestrahlt wird nicht am ganzen Kopf . Sieht aber auch nicht besser aus aber man kann es besser verdecken. Die kahlen Stellen wurden auch nicht rot sondern waren eher weiß wie Babyhaut und ganz glatt.
Als Nebenwirkung hatte ich manchmal Kopfweh bekam Cortison dagegen welches ich aber sehr schnell mit H15 ausgetauscht habe. Mein Neurologe hat für die Zeit der Bestrahlung das Mittel gegen die Epi Anfälle raufgesetzt da eine erhöhte bereitschaft für Anfälle in der Zeit der Bestrahlung besteht. Wurde danach aber wieder reduziert. Am schlimmsten waren die Depressionen die ich bekam ich hab andauernd geheult und wurde dann psychologisch betreut und man gab mir ein Medikament, dass sehr schnell geholfen hat. Ich vermute das war dann doch alles ein bisschen zu viel für mich ich hab doch voll gearbeitet und dann noch dazu der Stress mit dem Haarausfall das steckt man als Frau dann doch nicht so leicht weg.

Ich hab die Bestrahlung selbst sehr gut vertragen bin mit dem Fahrrad ins Krankenhaus gefahren und nach der Bestrahlung wieder in die Arbeit gefahren.
Ich kann dir natürlich nicht versprechen, dass es sich bei dir auch so verhält aber ich kann mir vorstellen, dass die Bestrahlung gegen eine Chemo sicher ein Klaks ist und das es mein Rezidiv vernichtet hat.
lG und schönes Wochenende
Kathi
Kathi[a]
Antje[a]
27.02.2004 16:18:29
Hallo Renate, auch ich habe die Bestrahlung gut überstanden, sogar ohne Medikament für Epilepsie. Das Cortison habe ich durch H15 ersetzt und schon nach 14 Tagen war kein Ödem mehr zu sehen, was zu Beginn der Bestrahlung noch da war. Ich hatte oft ein Kribbeln im Mund und im linken Arm bzw. Hand. Aber das war nach der Bestrahlung weg und kommt nur noch wieder, wenn ich sehr aufgeregt bin, mich zu sehr belaste oder Angst habe. Ich habe nach jeder Behandlung geruht. Versuche die Behandlung positiv zu sehen. Stelle Dir vor, wie die Strahlen alle bösen Tumorzellen zerstören und endgültig vernichten. Das hat mir gut geholfen. Unter meiner Maske war ich wie ein Ritter mit Schwert, der den Strahlen geholfen hat, denTumor auszurotten.
Diese positive Einstellung zur Bestrahlung hat mich das Ganze gut überstehen lassen.Klar, die Haare gehen recht schnell aus. Aber wozu brauche ich Haare? Lebensnotwendig sind die für mich nicht! Es gibt soviele schöne Mützen und es ist jetzt eine Leidenschaft von mir, recht viele schöne davon zu haben. Jetzt ist die Bestrahlung neun Wochen vorbei und man sieht sogar schon wieder welche. Hautbeschwerden hatte ich nicht.

Alles Gute für Dich.

Liebe Grüße Antje
Antje[a]
Hans Peter[a]
27.02.2004 21:55:55
Hallo Renate,

zunächst mal sollte man wissen um welche Art der Bestrahlung es geht. Meine Frau wurde mit dem sogenannten Gamma-Knife bestrahlt (Gammastrahlen). Dazu wird eine strahlenfeste Maske angefertigt die nur den zu bestrahlenden Teil freilässt, so können nur dort die Strahlen eintreten. Ich muss sagen vn allen Therapieformen war das noch die verträglichste. Die Bestrahlung erfolgte an 20 Arbeitstagen hintereinander, Bestrahlungsdauer ca. 5 Minuten.Über Schmerzen oder Ausfälle durch die Bestrahlung hat meine Frau nie geklagt (Tumor war vorne rechts frontal). Einziger Nachteil dieser Therapie: Es kann zu einem Strahlenkater kommen (starker Kopfschmerz) , bedingt durch ein sich bildendes Ödem (Hirnwasseransammlung).Dagegen helfen normale Kopfschmerzmittel nicht, es gibt jedoch Spezialpräparate die diese Schmerzen lindern (gleich zu Beginn der Bestrahlung verschreiben lassen).
Ich hoffe diese Beschreibung hilft dir ein wenig.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft.

Hans Peter
Hans Peter[a]
Uwe[a]
29.02.2004 09:54:08
Hallo Antje,
welche Art Bestrahlung hast du bekommen und zu welchem Tumor?
Meine Frau hat auch viel Angst und deine Nachricht ist aufmunternd. Gerne will ich ihr deine Worte zeigen.
Grüße
Uwe
Uwe[a]
Antje[a]
29.02.2004 16:13:05
Ich habe Photonenbestrahlung wegen eines GBM bekommen.
Antje
Antje[a]
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