Guten Tag,
meiner Mutter wurde 2009 ein Hirntumor diagnostiziert. Es liegt auf der Höhe des 4. Ventrikels und ist 5 Zentimeter groß. Die Ärtzte in Frankreich, wo sie lebt, gehen von einem Ependymom aus.
Nachdem erstmal in Januar 2010 eine Ableitungsoperation stattfand, damit die Gehirnflüßigkeit wieder fliessen kann, fand danach die eigentliche Hirn-OP nicht mehr statt: Meiner Mutter wurde 2010 Schlag auf Schlag wegen eines Brustkrebs und dann eines Darmkrebs behandelt.
Nun hat sie dies alles überstanden, samt Therapien. Sie ist jetzt bald 74 Jahre alt und nun schlägt der Neurochirurg die Entfernung des Hirntumors vor. Wir sollen also entscheiden, ob wir diese OP machen wollen, oder meine Mutter so weiter leben soll, wie bisher.
Möglichst gut und lange soll sie jedenfalls leben!
Zwischen 2009 und 2012 ist der Tumor nicht gewachsen, der Artzt sagt, meiner Mutter würde es angesichts der Größe des Tumors erstaunlich gut gehen und der Tumor sei gutartig. Wir handeln also nicht in der Dringlingkeit.
Dennoch leidet meine Mutter sehr an dem Tumor, so dass ihre Lebensqualität massiv eingeschränkt ist. Extreme Übelkeiten (so dass sie kaum noch raus kommt), Gleichgewichtsstörungen, Schluckprobleme (was das Essen erschwert), Taubheiten in den Körperextremitäten und extreme Dauererschöpfung.
Nun wissen wir natürlich, dass der Tumor wieder wachsen kann. Und eigentlich kann und will meine Mutter auch nicht so weiter leben, wie bisher.
Die banale, vielleicht naive Frage, die sich uns stellt, um eine Entscheidung treffen zu können:
Gibt es überhaupt eine realistische Möglichkeit der Verbesserung Ihres körperlichen Wohlbefindens dank einer OP? Welche Erfahrungen haben Sie damit gehabt?
Oder sind die OPs nur dafür da, dass "es nicht schlimmer wird"?
Und zweitens: Welche Lebensfunktionen sind von einer solchen OP tangiert? Der Artzt sprach von dem Risiko eines Schnitts in der Luftröhre als mögliche Komplikation, sowie von einer Sonde im Magen zur Ernährung. Ist sowas vorübergehend, oder kann es eine lebenslängliche Komplikation sein? Gibt es weitere Erfahrungen mit Komplikationen?
Ich hoffe, der Sinn meiner Frage war halbwegs verständlich. Das ist doch alles sehr schwer abzuwägen und die Entscheidung überfordert uns doch ein wenig. Wobei sowohl meine Mutter als auch ich schon sehr für die OP tangieren, aber wir möchten die Sache möglichst "realistisch" angehen, sprich im Bewußtsein dessen, was sowohl zu gewinnen als auch zu verlieren ist.
Wir freuen uns auf Ihre Erfahrungen!
Herzliche Grüße,
Sentina