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Thema: Kann man wirklich nicht operieren bei Glioblastom WHO IV ?

Kann man wirklich nicht operieren bei Glioblastom WHO IV ?
Julia[a]
01.06.2005 23:26:46
Hallo !
Bin zum ersten mal hier auf der Seite und mich und meine Mutter beschäftigt eine Frage. Kurz zur vorgeschichte. Mein Vater 57 Jahre , hatte vor ca. 8 Wochen immer gesagt das er schlecht sieht , und ein hohles Gefühl im Kopf hätte. Es wurden Blut Untersuchungen gemacht, und es wurde nichts festgestellt. Eine Woche danach hatte er einen Autounfall ihm ist nichts passiert aber er konnte sich an nichts erinnern . Das kam mir komisch vor und wir vereinbarten einen Termin für Kernspint. Da wurde festgestellt das er etwas im Kopf hat, und auf der Lunge. Er kam sofort nach Freiburg die Lunge ist ok. Im Kopf wurde ein Glioblastom WHO IV festgestellt, das laut den Ärzten nicht operiert werden könnte. Er kam nach ca. einer Woche heim mit Überweisung zur Kobald Bestrahlung in Karlsruhe. Leider hatte er gleich am darauf folgenden Tag einen Hirnkrampf so sagten es die Ärzte und wir meine Mutter und die restliche Fam. haben die Wahrheit dann gesagt bekommen. Da mein Vater dem Arzt in Freiburg sagte er würde es uns selbst sagen bis heute hat er nicht darüber geredet. Seit dem Anfall geht es im immer schlechter. Durch die vielen Medikamente, hat er schon so viel Wasser im Körper das die Beine schon vor dem aufplatzen stehen. Auch ist die Sprache nicht mehr so verständlich. Ich denke er weiß genau was er hat, und hat sich aber schon in eine andere Welt hinein gelebt. Es fällt nur auf das er sehr viel weint. Meine Mutter ist am Ende , und möchte unbedingt wissen ob irgend jemandem auch gesagt wurde, dass es nicht mehr operiert werden könnte, es aber dann doch getan wurde. Und so vielleicht noch ein paar Jahre verlängern konnte. Bitte schreibt mir falls es so was gibt.
DANKE Julia
Julia[a]
Besucher[a]
02.06.2005 01:01:51
Hi,

also holt doch um Himmels Willen eine oder 3-4 Zweitmeinungen ein, egal was es kostet!!! Auch bzgl. OP z.B. in Muenchen oder nahe Freiburg in Basel. Es gibt viele Moeglichkeiten was zu tun, aber bewegt Euch doch. GBM IV kann man bei Therapie auch 12-24 Monate rausholen und bis dahin weiterkaempfen und recherchieren. Bleibt bloss nicht sitzen und tut was, andere Meinungen erfordern zwar nen Aufwand, aber das wolt Ihr doch, oder?

Gruss,
Sohn einer GBM IV Betroffenen
Besucher[a]
Gabriele[a]
02.06.2005 22:23:43
Bei einem GBM gibt es ausser oder zusätzlich zur Bestrahlung verschiedene Chemotherapien. Diese sind abhängig vom Therapeutikum teilweise mit nur geringen Nebenwirkungen (teilweise nur im Blutbild, d.h. für den Patienten nicht spürbar). Grundsätzlich sollte bei Krampfanfällen schnellst möglich eine Therapie mit sog. Antikonvulsiva beginnen um diese in Griff zu bekommen. Dann kann nicht nur die Strahlentherapie fortgesetzt , sondern auch die Lebensqualität verbessert werden. Gegen die Depressionen gibt es ebenfalls wirksame Medikamente. Ein frei erhältliches Präperat ist Johanniskraut z.B. Laif 600 das allerdings bei regelmäßiger Anwendung erst nach ca. 4-6 Wochen wirkt. Bezüglich der Operation würde ich ebenfalls eine Zweitmeinung einholen. Die Prognosen bei GBM sind nicht sehr gut, aber bei Behandlung mit Strahlen- und Chemotherapie werden nicht selten Überlebenszeiten von bis zu 2 Jahren erreicht und in Einzelfällen von vielen Jahren.

Alles Gute Gabriele
Gabriele[a]
Irene[a]
03.07.2005 19:10:06
Hallo,
ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen . Zum Thema Glioblastom möchte ich folgendes sagen .Ich habe diese schreckliche Krankheit bei einem engen Freund von mir miterlebt .Ich habe immer gedacht , es kann nicht sein , ein Mensch mit soviel Energie wird auch diese Krankheit noch eine gewisse Zeit von sich weghalten . Ich habe das Internet nach Möglichkeiten einer Therapie durchsucht , wir sid immer irgendwelchen Therapien nachgelaufen , es hat 2 Operationen gegeben , Bestrahlung und Chemo , 8 Wochen Reha .Die 2. OP wurde sehr radikal durchgeführt , viele Funktionen ausgeschalten, sozusagen ein Ergebnis mit schlechter LebensQualität . Die Überlebenszeit hat nicht mal 2 Jahre gedauert .Heute, 1 Jahr später , weiß ich, daß all die Operationen und die Jagerei von einer Therapie zur anderen falsch waren .Heute würde ich mit der verbleibenden Zeit viel sinnlicher umgehen, wirklich noch genießen so gut es geht .Dieser Tumor ist nunmal nicht zubesiegen, das habe ich begriffen.Ödömbehandlung wäre sinnvoll , denn dieses drückt noch mehr als der eigentliche Tumor selbst .

Es tut mir leid , daß ich nicht die erwartende Hoffnung geben kann.
Ich wünsche viel Kraft.

Irene
Irene[a]
Thomas[a]
03.07.2005 20:35:02
Hallo Irene,
warum Therapie-Stress? Normalerweise gibt es doch für die Koordination der Therapie den Onkologen. Die Behandlung, die du geschildert hast, ist doch absolut normale Standardtherapie, nix besonderes, keine Studienteilnahme, kein individueller Heilversuch, nix - warum dieser Stress mit der Therapie. Wenn man nur Standardtherapie beim GBM durchführt, braucht man sich eigentlich nicht zu wundern, dass die Überlebenszeit nicht länger als ein Jahr ist.
Thomas[a]
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