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pietra

Hallo - ich bin ganz neu hier. Die Operation meines Mannes ist erst 21 Tage her und am Mittwoch beginnt die Strahlen/Chemotherapie.
Meine erste Frage in diesem Forum lautet:

Kann durch das Absetzen von Keppra (Anti-Epiliptikum) ein Muskelkater o.ä. auftreten. Meinem Mann tun alle Muskeln weh, obwohl er noch gar keine Chemokapsel eingenommen hat.

Das Medikament Keppra hat mein Mann ca. 18 Tage eingenommen. Er wurde jeden Tag müder und müder, ein sogenanntes Knock-out-Medikament. Am Donnerstag meinte er, er will diesen ganzen Medikamenten-Sch... nicht mehr und verweigerte die Einnahme. Jetzt ist er zwar nicht mehr so müde, aber er kann kaum noch auftreten (äußere Fußsohle schmerzt) und alle Muskeln im Körper tun weh.

Hat hier jemand im Forum ähnliche Erfahrungen?

Hanna

Hallo pietra, ob es zum Muskelkater kommt, wenn man Keppra absetzt, weiß ich nicht. Aber, was ich nicht verstehe, warum wird es abgesetzt?
Bei meinem Mann ist die Op nun 15 Monate her. Es wurde von den Neurologen immer weiter herunter gesetzt, mit Keppra. Er nimmt es aber immer noch!
Also, als knock-out-Medikament habe ich es niemals gesehen.Es geht doch einfach nur darum, dass kein Anfall kommt. Also ich kann gut auf ein "Grand Mal" versichten.
Ich denke einfach, Du solltest Dich unbedingt mit den Ärzten kurz schließen, was für Deinen Mann gut ist.
Außerdem, denke ich.. und wir wissen es doch alle, ein Glioblastom ist wie ein " enfant terrible" einfach unberechenbar!!!!
Sprich unbedingt mit eurem Arzt.
Viel Kraft und viele liebe Grüße
Hanna

pietra

Liebe Hanna - vielen lieben Dank für Deine Antwort und die lieben Grüße.
Der Arzt weiß Bescheid. Sie meint, er habe es abgesetzt und nun müssen wir sehen... Außerdem sind die Nebenwirkungen bei meinem Mann verheerend! Die Thrombozyten sinken ständig, das könnte auch von diesem Medikament herrühren. Die heutige Blutabnahme müsste demnach Besserung aufweisen. Wir werden sehen. Der Muskelkater ist auch etwas besser geworden. Eine Freundin (Apothekerin) meinte, das wäre beim Absetzen von manchen Medikamenten so, dass im Gehirn eine Reaktion entsteht, die sich anfühlt wie Muskelschmerzen. Also eigentlich keine richtigen Schmerzen, sondern nur "eingebildete"...
Ich muss noch viel lernen. Außerdem lässt sich mein Mann schwer etwas sagen, jeder muss wohl in sich selbst hineinfühlen. Er meint, ich wäre zu ängstlich. Vielleicht stimmt das ja?

Tessa

Hallo Pietra,
mein Mann ist auch Betroffener,Glio4 seit 01/10. Im Mai diesen Jahres hatte er einen ersten Krampfanfall und bekam Keppra.Die Symtome die du schilderst, hatte er auch, und bis heute,er ist inzwischen auf ein anderes Medikament eingestellt, plagen ihn Muskelschmerzen so sehr,das er ein Spezielles Schmerzmedikament nun nimmt, Gabbapentin-ist gleichzeitig auch ein Mittel gegen Epilepsie.
Leider hat ihn Keppra so ausgeschaltet,das er 4Wochen im Krankenhaus,teils nicht mehr ansprechbar-knock out-,gelegen hat,dann mit Lungenentzündung.Er ist nun nicht mehr in der Lage zu laufen.
Die Ärzte sagen, das das der Verlauf der Krankheit ist,wir denken das er durch Unverträglichkeit von Keppra nachhaltig geschädigt wurde.Ihm fehlt jegliche Kraft in den Beinmuskeln.Physiotherapie wird durchgeführt,wir hoffen auf kleine Erfolge.
Mein Mann hat viele Unverträglichkeiten von Medikamenten seit Beginn der Erkrankung gezeigt.
Euch alles Gute liebe Grüße und ängstlich ist verständlich,nutzt es um weiter zu hinterfragen.

pietra

Hallo Tessa - vielen Dank für Deine Antwort - sie hat mir sehr geholfen.
Die Muskelschmerzen nahmen trotz Absetzen von Keppra mal stark zu, mal kurzzeitig wieder ab. Wir denken auch, dass Keppra ein Teufelszeug ist und in unserem Fall erstmal gar nicht notwendig...
Da es meinem Mann gar nicht gut ging, hat ihm eine weitere Ärztin geraten, morgens und mittags 2 mg Cortison (hoch dosiert) zu nehmen, dann ginge es ihm bestimmt wieder besser. Das ist wirklich der Fall - bis auf heute Nacht starker Nachtschweiß eintrat...f
Ich überlege, ob ich meinem Mann zu Weihrauchkapseln überreden kann. Mal sehen, ob er sie nimmt und ob sie helfen.
Ich wünsche Euch auch alles Gute und viel Kraft und Energie, die kleinen Erfolge zu maximieren. Wenn wir hier in erster Linie auch noch gegen Nebenwirkungen ankämpfen müssen, prost mahlzeit...

INI12

Hallo Pietra...
Vor 9 Monaten bin selbst operiert worden (Astro 3) und nehme TMZ als Chemo-Therapie.
Durch einen Anfall wurde mein Tumor entdeckt. Ich wurde von hier auf jetzt mit Keppra und Orfiril und Lyrica vollgepumpt - ja, da habe ich die Welt auch durch einen "Schleier" gesehen. Das Orfiril habe ich nach der OP nicht mehr genommen und das Lyrica schleiche ich gerade aus.
Das Keppra nehme ich aber immer noch täglich in maximaler Dosierung!
Ich brauche in der Tat ein/zwei Stunden mehr Schlaf und hatte auch mit Muskelkrämpfen zu tun - das habe ich aber klassisch mit Magnesium in den Griff bekommen - das schiebe ich aber der Chemo als "Mineralien-Räuber" zu.
Das Keppra wurde mir als modernes, gut verträgliches und vor allem als wirksames Medikament beschrieben, was ich nur bestätigen kann!
Aber - jeder verträgt solch ein Medikament anders und da tut mir Dein Mann unheimlich Leid!!!
OP, Chemo und Keppra... kein Wunder, dass der Körper damit erst mal zurechtkommen muss. "Geduld" musste ich auch erst mal wieder neu lernen, da dies durch die neuen Lebensumstände neu definiert wurde!
Wenn Ihr einen guten Arzt habt, dann werdet Ihr garantiert einen Weg finden, das passende Medikament in passender Dosierung (ggf. durch einschleichen!) zu finden.

Tessa

Hallo Pietra,
Danke für deine lieben Worte.
Weihrauchkapseln und auch chin. Heilpilze hat mein Mann seit Beginn dieser Krankheit genommen. Nur in letzter Zeit mag er nicht mehr so richtig. Ich hoffe er verändert seine Einstellung noch einmal dazu.
Es hat ihm die ganze Zeit sehr, sehr gut getan.
Wir haben jemand, der diese selbst herstellt. Damit eine hohe Wirksamkeit erzielt wird.
Alles Gute weiterhin.
Tessa

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