Hallo zusammen, auch wenn wieder Monate ins Land gezogen sind. Eine Kavernomerkrankung in einem sensiblen Bereich des Gehirns, ist eine erschütternde Diagnose, insbesondere, wenn es schon mal eine Blutung (oder mehrere) gegeben hat. Das Problem ist aber auch die Diagnose selbst, vor allem wenn es dann gar nicht behandelbar ist. Plötzlich könnte jedes Schwindelgefühl mit einem Blutungsereignis zusammenhängen. Ich war früher mehrmals in der Notaufnahme, aber dann auch glücklicherwese mit negativem Befund. Vor allem im Job gab es immer wieder Episoden, bei denen ich mich gar nicht auf die Arbeit oder andere Personen konzentrieren konnte. Immer wieder gab es kleinere Schwindelanfälle und komische Empfindunen, die mich an an Schlimmste denken ließen. Einmal hatte ich meine Kollegin gebeten, den Krankenwagen zu rufen und ich dachte, es wäre gleich zuende. Es war aber nur eine Panikatacke. Irgendwie habe ich mich da durchgewurschtelt. Und nach 10 Jahren bin ich viel gelassender geworden. Es gibt auf jeden Fall Hoffnung auf eine Normalität.
Das, was mir geholfen hat (sowohl psychologisch, als auch körperlich), war es, im kleinen Rahmen neue Sportarten auszuprobieren und das, was in der Reha war, mit eigenen Ideen fortzuführen. Es hilft mir auch, konzentriert Bücher zu lesen oder mal ein Computerspiel zu spielen, kurz alles was einen kognitiv herausfordert. Auch die Arbeit gehört dazu und das Zusammensein mit Menschen. Eine große Gefahr besteht darin, psychische Erkrankungen zu entwickeln (z.B. Depressionen) und die Forschung zeigt ja auch, dass neurologische Grunderkrankungen dieses Risiko steigern. Ich glaube, dass hier die große Gefahr liegt (auch sozial gesehen), weil man das eben nicht auf dem Schirm hat. Ein Kavernom ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eben kein Todesurteil. Wer sein Kavernom ärztlich beobachten lässt, hat glaube ich, seiner Sorgfalt genüge getan und sollte versuchen, überhaupt nicht daran zu denken.