Hallo Citrin,
im Oktober 2011 hatte ich auch ein Kavernom rechts okzipital ( wenn man den Hinterkopf viertelt ist das im rechten, unteren Viertel zwischen dem Ohr und der Mittellinie) 4,5 x 4,5 cm, welches eingeblutet hat. Es lag direkt unter der Hirnrinde und machte Sehstörungen, Kopfschmerzen und eine Nackensteifigkeit wie bei einer Hirnhautentzündung, weil es auf die Hirnhäute gedrückt hat. Die Druck bedingte Schwellung des umliegenden Gewebes war für den Gesichtsfeldausfall und die schwarz/weißen Punkte, die ich gesehen habe, verantwortlich. Die Lage war günstig und das Kavernom wurde entfernt. Seitdem sind die Kopfschmerzen und Sehstörungen weg.Ich weiß ja nicht, wo ihr ward, aber hier ist auf jeden ein Neurochirurg der richtige Ansprechpartner, kein Radiologe und auch kein Neurologe. Soweit ich weiß, wird meine Schwester in München, rechts der Isar betreut, aber da ich seit der OP große Probleme mit dem Gedächtnis habe, will ich mich nicht festlegen. Es gibt aber in ganz Deutschland gute Ärzte und mit Sicherheit auch in eurer Nähe.Lasst euch nicht verrückt machen. Je nach Größe kann sich diese Blutung auch von selbst zurück bilden, wie bei einem blauen Fleck. Das hatte ich bei der letzten Blutung im Stammhirn so, da brauchte zum Glück nicht operiert werden, das wurde vom Körper resorbiert und die Symptome habe sich entsprechend zurück gebildet. Diese Erschöpfung und geminderte Belastbarkeit kenne ich von den Blutungen her auch. Man fühlt sich wie erschlagen und muss sich zu jedem Schritt und Handschlag zwingen. Selbst bei kleineren Sickerblutungen macht sich das bemerkbar, geht aber auch wieder vorbei. Das Gute an den Dingern ist, dass man daran nicht stirbt, es blutet venös (also langsam) in einen geschlossenen Raum ein, gerinnt schnell, tamponiert sich also selbst, man kann in Ruhe nach der bestmöglichen Lösung gucken und bei Bedarf geplant und kontrolliert operieren. Die Schäden sind nicht so massiv, wie bei arteriellen Blutungen und uns bleiben die Ängste der Tumorpatienten, sowie Chemo und Bestrahlung erspart. Die Diagnose ist zwar zunächst ein Schock, alles was im Gehirn ist und da nicht hingehört, verunsichert und macht Angst, aber wenn man erst mal einigermaßen informiert und aufgeklärt ist, relativiert sich das auch und man lernt, damit umzugehen und zu leben. Mein Sohn z.B. ignoriert seine Kavernome. Er weiß, dass sie da sind und wonach er gucken muss, falls merkwürdige Symptome auftreten und mehr nicht. Meine Tochter lebt in Tübingen und soll sich eigentlich dort in der Uniklinik vorstellen, hat es aber bisher nicht gemacht. Ich bin in Osnabrück am Klinikum und meine Mutter wird in Rothenburg betreut. Ein Gendefekt ist für unsere familiäre Häufung verantwortlich und trotzdem sind in der Linie alle uralt geworden.
Schaut in Ruhe nach einer Klinik in eurer Nähe, informiert euch, lasst euch nicht verrückt machen und ganz wichtig: genießt das Leben!
Herzliche Grüße,
Iris