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Pfuett

Hallo,
bei mir wurde als Zufallsbefund bei einer MRT Kontrolle der Befund Kavernom im Stammhirn gestellt. Zur Kontrolle des Kopfes war ich, weil 2004 die Diagnose Multipler Sklerose gestellt wurde. Seit 1997 lebe ich mit einer künstlichen Herzklappe und muss daher lebenslänglich einen Blutgerinnungshemmer einnehmen.
Nun meine Frage, gibt es hier im Forum jemanden, der eine ähnliche Konstellation hat, wenn ja, wie geht man damit um? Sollten sich Neurologe, Neurochirurg und Kardiologe zusammen beraten?
Wie merke ich, wenn es zu einer Gehirnblutung kommt?
Vielen Dank schon mal für die Antworten.
Pfuett

TumorP

Hallo Pfuett,
bei der Empfehlung zur Gerinnung gibt es einen sogenannten Scoring Wert. Zu erfahren u. a. bei der Herzstiftung. Wer sagt etwas zu der Gerinnung? Der Kardiologe?
Meine Frau möchten Sie gerne auf Macumar einstellen, Neurologe, Hausarzt. Der leitende Rhythmologe sagt NEIN. Wenn sie unbedingt möchte KANN sie weiter Ass 100 nehmen, ABER die Nebenwirkungen wären langfristig "unangenehmer". Lt. Scoring Wert - NEIN.
Da kommt es darauf an, das jemand das Herz und Umfeld genau kennt.
Zum Kavernom kann ich leider nichts sagen.
Viel Grüße
TumorP

Holly

Hallo Pfuett,

eine Absprache zwischen den behandelnden Ärzten ist bestimmt ratsam.

Mir wurde von der Einnahme von Medikamenten, die Gerinnungshemmer enthalten, abgeraten. Sie selbst lösen wohl keine Blutungen aus, können aber die Intensität einer evt. auftretenden Blutung verstärken.

Aber deine Situation ist ja auch eine ganz Andere. Bei dir geht es vermutlich nicht um Medikamente, die als Nebenwirkung gerinnungshemmend wirken, sondern um Medikamente mit genau diesem Zweck. Da würde ich auf jeden Fall alle Ärzte fragen.

Die Symptome einer Hirnblutung sind glaube ich, je nach Lage des Kavernoms, sehr unterschiedlich. Einige kleine Sickerblutungen habe ich zum Beispiel gar nicht bemerkt, andere Blutungen haben bei mir zu epileptischen Anfällen geführt und vor kurzem hatte ich Sehstörungen.

Ich würde bei allen plötzlich auftretenden Veränderungen den Arzt (oder ein Krankenhaus) aufsuchen. Vielleichst kannst du deinen Arzt fragen, was bei der Lage deines Kavernoms typische Anzeichen sein könnten.

Bei mir lösen die oberflächlich gelegeneren Kavernome epileptische Anfälle aus und ein im Stammhirn verortetes war für Sehstörungen verantwortlich.

Sprich auf jeden Fall deine Ärzte an.

VG Holly

Pfuett

Hallo und vielen Dank für die Antworten,
ich war beim Neuroradiologen und Kardiologen zur Untersuchung und die sagten, dass ich keine andere Wahl habe, ich muss den Blutgerinnungshemmer weiterhin einnehmen. Tue ich das nicht, kann meine künstliche Herzklappe dauerhaft geschädigt werden und ich muss erneut zur Herz OP. Das will ich auf keinen Fall, einmal reicht.
Ich soll bei der kleinsten Veränderung zum Arzt. Finde ich persönlich schwierig einzuschätzen, was die kleinste Veränderung ist, zumal ich durch die Multiple Sklerose bereits Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen ect. habe.
Neue Symptome könnten auch ein neuer Schub sein.

martin30

Das Hauptsymptom einer Blutung sind ausserordentliche, SCHLAGARTIG
einsetzende Kopfschmerzen. Das werden sie merken.

Im Zwelfelsfalle ins Krankenhaus und eine Bildgebung veranlassen.

Wobei es mal Warnkopfschmerzen Tage vorher geben kann.


"Stumme" Blutungen wird es so nicht geben, falls sie Angst davor haben.


Wenden sie sich doch am besten an einen Gerinnungsspezialisten an einer Uniklinik. Was nützt ihnen die schönste Herzklappe, wenn sie eine Hirnblutung haben?

Die Herzchirurgen sehen gerne nur das Herz und die Hirnchirurgen sehen gerne nur das Hirn. Das ist ein bekanntes Problem.

Pfuett

Hallo martin,
danke für den Hinweis mit dem Gerinnungsspezialisten. Das werde ich auf jeden Fall machen.

Holly

Hallo Pfuett,

einen Gerinnungsspezialisten einzubeziehen, ist bestimmt eine gute Idee.

Konnten Dir die anderen Ärzte denn gar keine gezielteren Hinweise auf Symptome eines eventuellen Blutungsgeschehens geben? In Verbindung mit der MS ist es ja vermutlich wirklich schwer für Dich zu differenzieren.

Ich hatte ja angenommen, dass die Lage des Kavernoms aufschlussreich sein könnte. Allerdings bin ich auch keine Medizinerin. Auf jeden Fall wünsche ich Dir einen völlig symptomfreien Verlauf.

@martin30
Wäre eine Blutung in diesem Fall auf Grund der Gerinnungshemmer mit schlagartig einsetzenden Kopfschmerzen verbunden? Ansonsten ist das bei Kavernomen ja nicht zwingend der Fall.

martin30

@ Holly:

Zwingend der Fall ist es nicht, deswegen habe ich "Hauptsymptom" und
"im Zweifelsfalle Bildgebung im Krankenhaus" geschrieben.

Letztendlich können sie mit Marcumar das Blut so dünn machen, daß es aus jeder Ritze ihres Körpers blutet. Und dann sicherlich auch aus dem Kavernom.

Ich vermute sie und die Ärzte meinten ASS o.ä. zur Plättchenhemmung?
Da blutet "von sich aus" nicht so sehr. Bildlich gesprochen. Auch das ist nur eine Faustregel. Wenn es denn mal blutet, ist ASS auch bescheiden, weil die Plättchen die Wunde nicht verschliessen können.


Als Faustregel für Blutungen gilt schlagartig und sehr heftige Kopfschmerzen, während MS TENDENZIELL subakut über Tage/Stunden auftreten kann. (aber auch schlagartig auftreten kann)

Aber da man bei einem MS-Schub auch ein Krankenhaus aufsuchen sollte, sollte man die Differenzierung lieber gleich einem Arzt überlassen.



Das Feld der Blutgerinung ist sehr komplex, wenn Blutgerinsel ins Gehirn schiessen, gibt es einen Schlaganfall und wenn das Kavernom blutet, gibt
es auch einen Schlaganfall. Und Stammhirn hat man nur eins.


Lieber zwei Gerinnungsspezialisten mehr nerven, als am Ende ein Risiko einzugehen.

Vielleicht kann man ja "auf weniger gefährliche Medikamente" umsteigen.
Z.B. Faktor Xa-Hemmung statt Marcumar oder eine biologische Herzklappe, oder, das Kavernom operieren, oder, oder, oder.

Lieber "Vordenken", statt "Nachdenken". Besonders bei Stammhirnkavernomen.

Pfuett

Zu den Symptomen befragt sagte mir der Neuroradiologe , das merken Sie schon, wenn es einblutet, dann rufen Sie freiwillig den Notarzt. Hat mir nicht Wirklichkeit weitergehholfen. Das Thema andere Herzklappe ist nicht so einfach, Herz Op bringt viel Stress mit sich und Stress ist ein Auslöser für einen Ms Schub. Ich drehe mich also immer im Kreis. Das macht eine Entscheidung nicht einfach. Aber den Termin beim Gerinnungsspezialisten hole ich mir.

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