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Thema: Keilbeinflügelmeningeom - Fragen zu OP und Radiochirurgie

Keilbeinflügelmeningeom - Fragen zu OP und Radiochirurgie
Anjj ab
14.11.2021 08:55:12
Liebe Forums-Mitglieder,

erst mal möchte ich ein dickes Lob für dieses Forum ausbrechen. Ich habe mich jetzt zwei Wochen still durch sehr viele Beiträge gelesen, um mich zu informieren und Euch nicht mit doppelten Fragen zu nerven. Ich habe selten so ein freundliches, sachliches und fachlich gut informiertes Forum kennen lernen dürfen.

Dank Eurer Berichte und Informationen war ich bei meinem ersten Gespräch in der Neurochirurgie letze Woche sehr viel sortierter und konnte viel gezielter nachfragen, als es ohne dieses Forum der Fall gewesen wäre. Dafür schon einmal vielen herzlichen Dank!

Meine Diagnose ist noch ganz frisch und nach dem ersten Schock versuche ich mich nun zu orientieren. Ich habe ein 3,5 cm großes Keilbeinflügelmeningeom, dass den Sinus Cavernosus infiltriert hat, die Gehirnschlagader umscheidet, in das Cavum Meckeli eingewachsen ist, den Trigeminus-Nerv umscheidet und sich bis zum Kleinhirn ausdehnt.

Der Assistenzarzt der Neurochirurgie, bei dem ich in der Ambulanz den Termin hatte, will sich nun zunächst mit dem Professor besprechen - seiner Einschätzung nach (also der des Assistenzarztes) sei das aber gut operabel durch Abtragen von den Nerven und Gefäßen, die das Meningeom umwachsen hat.

Mein Mann ist zuvor auf eine mögliche Bestrahlung mit Radiochirurgie gestoßen und wir haben den Neurochirurgen gefragt, ob dies eine Option anstelle der sicher nicht risikoarmen OP sein könnte.

Ich bin nämlich aufgrund mehrerer Vorerkrankungen in einer schlechten körperlichen Verfassung und habe unter anderem einen Immundefekt, eine sehr schlechte Wundheilung und eine Gerinnungsstörung mit Neigung zu Blutungen und Thrombosen. Sicher alles keine Faktoren, die eine Hirn-OP begünstigen.

Der Arzt sagte, er kenne sich als Neurochirurg leider nicht mit Bestrahlung aus und hat mir Kontakt zu den Strahlentherapeuten angeboten. Mir wäre es allerdings lieber, wenn sich die Experten interdisziplinär austauschten und mir dann fachübergreifend die Vor- und Nachteile der jeweiligen Behandlung anhand meines konkreten Falles aufzeigen können. Darum habe ich nun gebeten, aber noch keine Rückmeldung erhalten.

Mein Mann hat zwischenzeitlich eine Anfrage beim Radiochirurgie-Zentrum gestellt und von dort eine Zusage für eine Behandlung mit Strahlenchirurgie erhalten. Ein Vorgespräch findet übernächste Woche mit dem dortigen Arzt statt.

Ehrlich gesagt fürchte ich nun ein bisschen, dass jeder Behandler seine Methode präferiert und die Nachteile nicht benennt. Der junge Neurochirurg sprach z.B. von 4 Tagen Krankenhaus und wieder voller Leistungsfähigkeit bereits nach 14 Tagen, weil ich ja „jung und gesund“ sei (ich bin 50 und auch ohne Meningeom ziemlich krank ;-). Auch eine mögliche nicht vollständige Entfernung des Meningeoms mit der Folge eines Rezidivs ließ er unerwähnt und bestätigte dies erst auf meine Dank diesem klugen Forum gestellte Nachfrage.

Insbesondere im Hinblick auf die Behandlung mit Radiochirurgie ist mir nicht klar, wo der „Haken“ ist, denn es hätten doch sicher viel mehr von Euch eine Behandlung mit Radiochirurgie genutzt und auf eine Hirn-OP verzichtet, wenn dies eine sinnvolle Option wäre, oder nicht?

Ich freue mich über Erfahrungen und Denkanstöße!

Alles Liebe!
Anjj ab

 

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