@Fragen2021
Ich hatte Deine erste Frage gelesen und hätte prinzipiell darauf eingehen können.
Allerdings ist mir nach wie vor unklar und für mich verwirrend, dass eine laut Profilbild männliche Person, die laut ihrem Profil ein männlicher Angehöriger ist, von einer eigenen Schwangerschaft schreibt, die er mit einem "Partner", also einem Mann, plant. Irgendwie klang und klingt es für mich nach einer Partnerschaft von zwei Männern, die nicht selbst schwanger werden können und deshalb fand ich diese Beiträge unseriös.
Auch die Information, dass das Meningeom aus 100 % Progesteronrezeptoren bestand, kann nicht im histopathologischen Befund gestanden haben. Meningeome bestehen nicht aus Progesteronrezeptoren, sondern aus Zellen, an deren Oberfläche sich Hormonrezeptoren befinden können.
Da die Frage erneut gestellt wurde, gehe ich mal davon aus, dass Du eine Frau bist, die ein drittes Kind bekommen möchte.
Wenn das Meningeom über sehr viele Progesteronrezeptoren verfügt und während der zweiten Schwangerschaft gewachsen ist, während der Du (welche?) Symptome bemerkt hast, dann ist es einigermaßen sicher, dass die Schwangerschaft durch die veränderte Produktion weiblicher Hormone die Entstehung oder/und das Wachstum des Meningeoms beeinflusst oder es sogar verursacht hat.
Dann dürften die Neurochirurgen (waren es diese Fachärzte?) damit richtig liegen, dass sie von einer weiteren Schwangerschaft abraten.
Es gibt derzeit zwar begründete Vermutungen, dass Meningeome während einer Schwangerschaft, vor allem aber während der Wechseljahre, bei Frauen häufiger entstehen, jedoch wurde meines Wissens noch keine Möglichkeit gefunden, irgendetwas dagegen zu tun.
(Ich habe mich damit aus eigenem und allgemeinen Interesse vor mehreren Jahren gründlich befasst und verschiedene Ärzte dazu befragt.)
Du würdest demzufolge während einer weiteren Schwangerschaft mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wieder das Risiko eingehen, ein Meningeom zu bekommen bzw. der Resttumor würde wieder wachsen.
(Warum wurde der Resttumor nicht bestrahlt, war es nicht möglich?)
Dessen Zellen haben ja auch diese Progesteronrezeptoren an ihrer Oberfläche.
Es wäre also gut, auf eine Schwangerschaft zu verzichten. Du hast bereits jetzt noch viele Monate seit der OP so starke Probleme, die Dich nicht arbeiten gehen lassen. Das ist nicht ungewöhnlich. Aber diese Situation möchtest Du sicher nicht noch einmal erleben müssen. Eine weitere Hirnoperation würde nicht unbedingt leichter verlaufen. Und Du möchtest Dich ja um die Kinder noch wenigstens 20 Jahre lang kümmern können.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer Verhütungsmittel finanziert. Ich habe drei Kinder, die bereits Familien haben, und die Frauen bestätigten mir, dass sie jede Art Verhütungsmittel selbst finanzieren müssen. Das trifft doch (heutzutage in der BRD) für prinzipiell alle Frauen zu.
Eine Möglichkeit der endgültigen (!) Verhütung wäre eine Sterilisation für Dich oder Deinen Mann. Das könnte von der Krankenkasse bezahlt werden.
Ich selbst kann Dir wegen einer durch ein Meningeom eingeschränkten Familienplanung nichts sagen.
Aber ich kann Dir sagen, dass Deine Chancen sehr gut stehen, sehr alt zu werden, Deine Kinder beim Aufwachsen zu begleiten, die Gründung ihrer Familien zu erleben und auch Deine Enkel zu genießen.
Mein erstes Meningeom wurde diagnostiziert und operiert, als meine Kinder 10, 12 und 14 Jahre jung waren. Seitdem begleiten mich Meningeom-Operationen, Bestrahlungen, Folge-Operationen bis jetzt. Mein Enkelkinder sind 4, 6, 7, 9 und 10 Jahre jung und es gelingt mir kaum, sie allein zu betreuen. Sie geben mir so viel Freude und Glück, wenn wir beieinander sind. Aber ich bin nicht mehr so belastbar und beneide heimlich die viel älteren Großeltern, die mit ihren Enkeln sogar in den Urlaub fahren.
Wir sind eine große Familie geworden, wir leben in verschiedenen Orten, aber wir sind füreinander da. So ist es gut, muss es gut sein
Gewünscht habe ich es mir nicht, so wie Du auch nicht.
Erhalte Dir die Möglichkeit einer glücklichen Zukunft mit Kindern, Enkeln, Beruf und Urlaubsreisen für die vielen Jahre, die noch vor Dir liegen.
Du hast zwei Kinder, genieße sie, sei für sie da. An Deiner Stärke, die sie jetzt bei Dir sehen, und an der Beteiligung im Alltag, den sie jetzt erbringen, werdet Ihr alle wachsen.
Das konnte und durfte ich bei meinen Kindern erleben, das ist ein großes, selbst geschaffenes Glück.
Ich wünsche Dir eine geduldige und ruhige Zeit der Genesung. Was auch immer Dir noch schwerfällt (?), es kann sich noch einiges bessern.
Alles Gute!
KaSy