Hallo Stöpsel,
danke für deinen Beitrag, es tröstet mich dass es jemandem ähnlich geht wie mir. Bei mir läuft auch der Renten-Antrag. Die Bestrahlungsschäden sind bei mir so umfangreich und zerstörerisch, ich bin weit von jeglicher sog. Normalität entfernt. Meine Bestrahlung war Nov./Dez. 2015....
Brauche so viel Ruhe, sonst kann ich kognitive Reize nicht verarbeiten, Arzttermine sind Stress für 2 Tage, ist der Arzt in einer anderen Stadt....3-4 Tage Krankgefühl danach. Auch ich werde leichter aggressiv, dann, wenn ich mich überfordert fühle. Gleichgewicht eine Scherzveranstaltung, Geschmacksstörungen, Schielen, einseitig taub, Fazialisparese re, Hypophyse lag im Strahlungsbereich, heisst die Hormoneproduktion geht vor die Hunde, Cortison substituiere ich schon, Bestrahlungsdemenz, usw. Ist so viel kaputt, dass ich den Überblick verliere. Lebe sehr isoliert mit meinem Mann, der unendlich Verständnis hat, und werde dieses Jahr auch ins Haus (eigene Wohnung für uns beide) meines ältesten Sohnes ziehen, weil ich alleine kaum zurecht komme. Nachsorge Bestrahlung: Absolute Fehlanzeige, ausser blöden Kommentaren, Schulterzucken oder Ratlosigkeit - nichts. Gegen die wahnsinnigen Nervenschmerzen probiere ich gad CBD-Öl aus, nachdem ich schulmedizinisch austherapiert bin. Dabei hab ich oft so Schmerzen, dass mir nur noch übel ist. Erste Erfahrungen: Es lindert, das gibt mir Hoffnung. Schraube noch an der Dosierung.
Und allem zum Trotz, weil ich leben will, habe ich mir letzten August einen grossen Traum erfüllt und mir ein Pferd gekauft, nachdem ich das Reiten wieder neu gelernt habe, gleich nach der Bestrahlung, kaum dass ich wieder gehen konnte. Nicht mehr wie früher, da war ich sehr sehr gut, egal, es reicht und, was soll ich sagen...dieses Pferd ist meine Lebenssonne, jeden Tag, jeden Tag darf ich mit ihr zusammen sein, sie trägt mich, wir gehen spazieren, egal wie es mir geht. Bei ihr vergesse ich meine Krankheit. Ohne sie....und wie sich rausstellte, ist auch sie krank, auch von dem her passen wir gut zusammen ;-).
Wir können uns nur immer wieder auf das einlassen, was ist, egal, was es ist. Kämpfen. Die Krankheit ist so extrem, das vergesse ich oft und es wird mir bewusst, wenn ich jemandem neu davon erzähle.....
Frühlingsgrüsse euch allen, und Kraft auch wenn es dunkel ist,
Efeu