Liebes Forum,
seit 2009 wissen wir, dass meine Mutter einen 5 Zentimeter großen Hirntumor hat, der bisher als Ependymom von den Ärzten betrachtet wird. Sie wurde nicht sofort operiert, weil sie Schlag auf Schlag für einen Brustkrebs und Darmkrebs behandelt werden mußte, die mittlerweile in Remission sind. Nach diesen ganzen Umwegen hat der Neurochirurg nun August 2012 vorgeschlagen, die Hirn-OP zu machen.
Meine Mutter ist 74 Jahre alt.
Die Anästhesisten im pariser Krankenhaus, wo sie behandelt wird, hatten sich in Dezember geweigert, die OP zu machen, weil sie Sorgen wegen Ihrer schlechten Lunge hatten. Der Neurochirurg war nicht einverstanden damit, sie der Palitaivmedizin zu überlassen und nicht alles zu versuchen, damit es hier besser geht. Der Kompromiß war erstmal, dass sie weitergehende Untersuchungen machen sollte in der Geriatrie.
Bei einem Gedächtnis-Test wurde vermutet, dass meine Mutter Alzheimer hat.
Seitdem meldeten sich die Ärtzte über Wochen nicht mehr auf meine Anrufe und Mails, und erst heute erreichte ich die Anästhesistin zufällig, die mir mitteilte, wenn meine Mutter Alzheimer hat, könne man keine OP machen...Der Neurochirurg würde es auch so sehen. Der hat uns alledings nicht wieder kontaktiert. Offenbar schieben sich die Ärtzte gegenseitig die Verantwortungslosigkeit in die Schuhe.
Ich muß sagen, meine Mutter hat umso mehr Gedächtnis-Probleme, seitdem sie seit 3 Monaten von Hand zu Hand und von Untersuchung zu Untersuchung gereicht wird.
Wir sind alle am Ende mit den Nerven und hängen völlig in der Luft. Ich überlege schon, die OP in Deutschland zu machen, ich habe seit Monaten immer den Eindruck, dass im pariser Krankenhaus niemand die Verantwortung für Ihre OP übernehmen will, und dafür Vorwände herangezogen werden...Ich werde natürlich versuchen, den Neurochirurgen zu treffen und mich mit Ihm zu beraten.
Aber wir rennen seit Monaten von einem Artzt zum nächsten und es ist langsam für meine Mutter unzumutbar.
Mich interessiert daher Euere Einschätzung oder Erfahrungen in dieser Sache? Kennt Ihr Menschen, die sich in Anwesenheit einer Alzheimer-Erkrankung haben am Hirn operieren lassen?
Findet Ihr die Verweigerungshaltung der Ärtzte wegen Alzheimer plausibel oder gar berechtigt? Oder so wie ich eher fischisch?
Natürlich holen wir auch eine medizinische Zweitmeinung, aber es wäre hilfreich, vorher (hier dauert es noch länger als in Deutschland, bevor man einen Termin bekommt!) schon unsere Einschätzung zu präzisieren.
Danke im Voraus und grüße allerseits,
Sentina