Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

Boomer

Hallo habe mal eine Frage zur Einnahme von Keppra.
Meine Schwiegermutter nimmt morgens und abends je eine Tablette Keppra 500 mg.
Sie ist momentan extrem müde und schläfrig. Antrieb für Nichts!!
Sie will nur schlafen, am besten für immer!

Eine Freundin meinte, das könnten Nebenwirkungen von Keppra sein?
Hatten das andere auch?
Wäre es nicht besser, da Medikament abzusetzten? Was wären dann aber die Folgen?
Werde Montag mal mit den Ärzten sprechen!

LG Sabine

Tulpe15

Hey boomer,

Also keppra ist ja ein medikament gegen epileptische anfälle heisst also wenn Sie die nicht nehmen wuerde waere die Gefahr eines Anfalls sehr hoch.
Meine Mum nimmt auch Keppra müde ist sie auch schlafen jedoch kann sie sehr schlecht seit der op im maerz keine einizge nacht durch :(

Vielleicht rührt die muedigkeit aber auch noch von der Radio/chemo Therapie.
Dazu meinst du ja auch in einem anderen Beitrag das deine Schwiegermama alles verweigert und gar nichts mehr möchte ... ich denke die psyche spielt auch eine große Rolle

Liebe Grüße

Marie Marple

Hallo Boomer, Sabine,
ja das mit der Schläfrigkeit ist eine Nebenwirkung von Keppra/ Levetiracetam. Ich nehme das Medikament schon seit 12 Jahren - in verschieden hoher Dosierung! Eine "Tagesmüdigkeit" bleibt, auch unterschiedlich stark. 500 mg ist schon eine geringe Dosierung, glaube ich.
Absetzen hätte die Folge, dass epileptische Anfälle auftreten...
Sprich mit den Ärzten - auch wenn sie vermutlich keinen "anderen Rat haben". Ein anderes Epilepsiemedikament, falls es in Frage kommt, hätte wohl ähnliche Nebenwirkungen, vermute ich.

Alles Gute und liebe Grüße
Marie Marple

P.S.: Über das Medikament Keppra mit dem Wirkstoff Levetiracetam wurde hier schon viel diskutiert/ berichtet. Das findest du, wenn du die Begriffe oben rechts in die "Suchfunktion" eingibst.

Weihnacht.

Keppra ist ein Sch....Mittel! Ich nehme es auch seit der Diagnose Weihnachten 2012.

Seit einem Vierteljahr bin ich dabei, das Mittel stetig herab zu dosieren. Bin nun bei der flüssigen Form für Babys ;-) angekommen, welche man so besser in niedrigen Dosierungen abmessen kann.

Du solltest mal den Beipackzettel lesen; da hast du es Schwarz auf Weiß! Schläfrigkeit gehört zu den drei Nebenwirkungen, die unter "sehr häufig" zu finden sind! Habe ich trotz sehr(!) niedriger Dosis immer noch nach der Einnahme für ca. 4 Stunden.

Nicht zu verachten ist auch "aggressive Schübe" - oh ja, frag meine Mitmenschen. ;-)

Und fast noch schlimmer sind die "depressiven Schübe" - oh ja. Das war so schlimm, dass ich mit dem Herunterdosieren begann.

Dabei sind die "Entzugserscheinungen" auch ein wirkliches Problem! Bei mir Panikattacken - wenn ich das Zeug nicht pünktlich nehme. Deswegen geht nur ein ultra-langsames Herunterdosieren.

Ich habe übrigens nicht MEHR epi Anfälle. Im Gegenteil: sämtliche Zeichen sind stark reduziert oder bleiben aus.

Mein Ziel ist 0-0-0 mg Keppra bis Weihnachten.

Lg
W.

styrianpanther

Liebe Sabine !

Ich habe auch lange Keppra genommen und ich habe es nicht so gut vertragen. Ich hatte dabei aber eher das problem, dass es mich fahrig machte und ich immer wieder sehr impulsiv reagierte. Ich habe es dann ausgeschlichen und nach einem Jahr Pause ohne Medikamente nehme ich aktuell Trileptal, das vertrage ich besser, das macht aber auch müde.

Ich möchte aber darauf hinweisen, dass es besonders viele gibt, die Keppra/Levetiracetam sehr gut vertragen.Ud ich möchte auch darauf hinweisen, dass Müdigkeit gerade bei einem Hirntumor eine besonders häufige Nebenwirkung des Tumors oder eben der notwendigen schulmediziinischen Behandlung ist (Folge der Operation, der Chemo oder Bestrahlung, abhängig von Lage und Grösse des Tumors und des Alters der Patientin).
So gesehen , alles ist möglich... Ich denke, dass gehört dann auch mit den guten Ärzten besprochen

mfg
styrianpanther

TumorP

Hallo Boomer,
es hat einen Grund, das Keppra verordnet wird. Meine Frau bekam 2 x 500 mg vorsorglich 08/14 vor der Op. KEINE Anfälle. Langsam ausgeschlichen. Ende 02/15. 02.04.2015 STATUS EPILEPTICUS 80 Minuten Serie bis er durchbrochen wurde. Die nächsten Tage weitere Anfälle. Derzeit 3 x 3000 mg. " Den Status" möchten wir NIE mehr erleben. Also NICHT einfach absetzten. FACHLEUTE fragen. Müdigkeit ist bei Keppra eine Nebenwirkung.
Alles Gute
TumorP

Kopf hoch

Liebe Sabine,

das Beste ist auf jeden Fall, sprich mit Euren Ärzten. Es gibt Alternativen zum Keppra und vielleicht kommt in Eurer konkreten Situation auch etwas anderes in Frage. Ich empfehle, es auf keinen Fall ohne Rücksprache selbstständig abzusetzen. Sicherlich ist jeder selbst für sich verantwortlich, aber wir sind doch alle nur Laien auf diesem Gebiet.

Gute Nacht und alles Gute

Kopf hoch

Lara

Hallo Boomer,

Mein Mann nimmt nichts gegen Epelepsie deshalb kann ich dazu nichts sagen.
Aber wir haben gerade ein paar Termine beim Psychoonkologen gehabt. Haben viel geredet. Auch mein Mann musste viele Fragen der Pschologin beantworten. Wir haben über Alltagsprobleme, Zukunft, Angst und Wünsche gesprochen. Er hat ein Medikament bekommen um Nachts durchschlafen zu können. Das hat schon viel geholfen. Dann haben wir festgestellt, dass ein Teil unserer Alltagsprobleme in dem teilweisen Verlust der Persöhnlichkeit liegt. (Tumor frontal rechts bis zum Balken) Haben aber einen gemeinsamen Weg gefunden damit umzugehen.
Und ab hier wird es interessant mein Mann war seit der Rezidiv OP 03/2013 extrem müde ( mind.12 Stunden Schlaf pro Tag) . Und jetzt plötzlich kann er wieder lachen nimmt am Familienleben wieder teil und die Müdigkeit ist weg...
Ich würde versuchen für deine Mutter einen Termin beim Psychoonkologen zu bekommen, insebesondere da sie nicht gegen den Tumor kämpfen möchte. Das würde ihr die Möglichkeit geben zu analysieren ob sie das wirklich will.
Dir möchte ich sagen, dass ich es gut finde wie du sie unterstützt. Ihr nicht einen Weg vorgibst den du gut findest. Liebe heißt ja leider auch jemanden gehen zu lassen, wenn es ihm dann besser geht.
Liebe Grüße

Lara

styrianpanther

Liebe Sabine !

Hinsichtlich eines Absetzversuches bitte ärztlichen Rat einholen, gegebenfalls Zweitmeinung. Es ist nichtgrundsätzlich so, dass ein Ausschleichen des Medikamentes einen derart heftige Rückfall bringt wie von TumorP beschrieben, aber wenn, dann ist ein status epilepticus verständlicherweise ein Horror und auch lebensbedrohend.

Ich habe Levetiracetam ausgeschlichen und hatte mehr als ein Jahr überhaupt keine Probleme.
Es hängt von vielen Faktoren ab, ob überhaupt ein Antiepileptikum verschrieben wird und ob es überhaupt wirkt.
-Wachstum und Art des Tumors,
-Art und Weise der (Abwehr)reaktion des Gehirns, also welche Epilepsie habe ich dann (fokal oder generaliserte Krampfanfälle ....)
-innenliegende OP Vernarbung (insbesonders in der Nähe der Hirnhäute)
und Umgang mit der Epilepsierisiko: autofahren, Licht, unregelmäßige Schlafrythmen, Alkohol, andere Medikament usw.

Viel liegt dann doch in der Eigenverantwortung der Patienten und soll gut mit den Ärtzen abgeklärt werden.
Es gibt Patienten die nehmen Antikonvulsiva und brauchen gar keines und andere bekommen Antikonvulsiva, da wirkt es aber nicht.
Beim HT Fachtag war ein Arzt, der in seinem Vortrag sinngemäß meinte, dass die standardisierte LangzeitGabe von Atikonvulsiva durchaus hinterfragt werden darf, wenn die Indikation insbesonders im Vergleich mit den Nebenwirkungen in Frage zu stellen ist.

sytrianpanther

Weihnacht.

Also,

heute habe ich Dr. Günter Krämer persönlich kennengelernt, während meiner ambulanten Sprechstunde in Zürich. Er ist einer der bekannten Grössen unter den Neurologen im deutschsprachigen Raum. Einige von euch kennen ihn möglicherweise vom HT-Tag in Würzburg, wohin er kürzlich als Referent eingeladen war.

Er ist ein sehr freundlicher Mann - wirkt allerdings ein bisschen wie ein zerstreuter Professor. Mein Eindruck war, dass er in seinem Leben einfach schon zu viele Sprechstunden geführt hat ... Eine unglaubliche Erfahrung sprach aus ihm; und eine gewissen Abgeklärtheit.

Sicher darf ich es so ausdrücken: Ich habe sein OK, Keppra noch weiter herab zu dosieren - bin momentan bei 500 mg pro Tag (200-200-100 mg als Lösung, da leichter zu dosieren). Allerdings hat er mich über das Risiko eines Status Epilepticus aufgeklärt. Dieser sei jedoch auch bei deutlich höherer Dosis ein Risiko.

Nun werde ich morgen damit beginnen, die angebliche Minimaldosis für Kinder/Jugendliche bis 50 kg weiter zu unterschreiten. Dabei werde ich in einem neuen "ersten Schritt" auf 180-180-100 mg gehen.

Mir geht es einfach so viel besser mit einer niedrigeren Dosis: Ich bin nicht mehr depressiv und aggressiv, ich schlafe viel besser - manchmal sogar wieder durch. Und die Anfallslage bleibt die gleiche: tags nichts, dafür findet nachts regelmässig etwas statt. Es scheint immer der gleiche Ablauf zu sein - so war es jedenfalls auf den Bildern des Intensiv-Monitoring zu erkennen.

Ich lasse euch wissen, wie es mit mir weitergeht.
Lg
W.

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.