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Katharina[a]

Vor ziemlich genau einem Jahr wurde bei mir (36 Jahre) ein Meningeom vollständig mikrochirurgisch entfernt. Mein Mann und ich wünschen uns sehr ein zweites Kind, ich weiß, dass das Thema Schangerschaft und Meningeom kontrovers disskutiert wird.
Meine Frage ist, ob sich all die Warnungen vor der Hormoneinwirkung nur auf Fälle beziehen, in denen der Tumor, bzw. ein Rest noch vorhanden ist oder ob sie auch bei vollständiger Entfernung ausgesprochen werden.
Außerdem bin ich sehr interessiert an Erfahrungsberichten von Frauen, die in einer ähnlichen Situation ein Kind bekommen haben.

Danke im voraus für Antworten, Katharina

H. Strik

Die größte Gefahr besteht sicherlich, wenn ein Resttumor stehen bleiben mußte. Da aber auch komplett entfernte Meningeome wieder wachsen können kann man nicht ausschließen, dass die Hormonumstellung in einer Schwangerschaft ein Rezidiv begünstigt. Allerdings kann man nachträglich normalerweise den Hormonrezeptorstatus (Progesteron, ggf. auch Östrogen) aus dem entfernten Tumorgewebe bestimmen lassen durch das neuropathologische Institut. Sind die Rezeptoren negativ würde ich wenig Angst haben. Ansonsten muss man sich einfach übelegen, wie wichtig der Kinderwunsch ist, und sich eher danach richten.

Gruß,
Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen

Katharina[a]

Sehr geehrter Dr. Stirk,
vielen Dank für Ihre Antwort. Ich wüßte gerne, ob Sie Studien zu dem Thema Rezidivwahrscheinlichkeit von Meningeomen im Zusammenhang mit Schwangerschaft kennen. Ich habe selber versucht, etwas zu diesem Theam zu finden, bin aber nur auf Einzellfallbeschreibungen von Frauen gestoßen, bei denen in der Schwangerschaft ein offenbar schon vorher vorhandens Meningeom Schwierigkeiten machte.
So wie ich die Literatur zum Thema Progesteronrezptoren verstanden habe, reagieren ja auch bei weitem nicht alle M. mit Progesteronrezeptoren auf Antiprogesterone. Heißt das nicht vieleicht auch, dass zwar Rezeptoren da sein können, diese aber garnicht "arbeiten", oder ist das nur eine laienhafte und außerdem (kinder-)wunschgeleitete Interpretation?
Mit Dank und Grüßen,
Katharina

H. Strik

Soweit ich die Literatur überblicke gibt es keine großen Studien. Sehr weit sind die Forschungen - auch was den Progesteronrezeptor angeht - auch nicht gekommen. Es gibt ja sicherlich viel mehr Faktoren als nur den Progesteronrezetor, der das Wachstum von Meningeomen bestimmt. Vorraussagen läßt sich eh nichts und ich denke - persönliche Meinung - die Chancen nach kompletter Resektion stehen nicht schlecht, dass auch während der Schwangerschaft kein Rezidiv auftritt. Wie gesagt, ich denke, das wesentliche ist die persönliche Einstellung. Wenn der Kinderwunsch so groß ist, dass auch eine gewisse Gefahr eines Meningeomrezidivs in Kauf genommen wird, warum nicht? Dann muss man halt nur zu allen Folgen stehen. (Übrigens: andere Leute fahren mit 180 über die Autobahn und denken sich nichts dabei...).

Gruß,
Dr. H. Strik

Annett[a]

hallo,ich habe eine ähnliche situation ich habe vor 2 jahren eine op an einem astrozytom II-III gehabt ! Da meine medikamente gegen epilepsie die pillen wirkung ausser kraft gesetzt haben bin ich ungewollt ein 3 mal schwanger geworden ! vor der schwangerschaft war alles ok und direkt nach der entbindung hatte ich wieder anfälle,ein grösserer und mehrere fokale(örtliche ) gesicht linke seite ! auf dem bald folgendem mrt konnte man ein rezidiv von der grösse 1,5x1,5 cm sehen ! die anfälle hatte ich wochen lang mehrere meinungen zu folge sollten der erneute wachstum und die anfälle eine reaktion auf die schwangerschaft gewesen sein ! mein ärzte meinten jedoch das ein astrozytom nicht auf hormone anspricht und meinten es sei eine erneute op nötig was ich ablehnte und mich stationär aufnehmen lies für weitere untersuchungen (spektroskopie) ! ich informierte mich in einer anderen uniklinik über die möglichkeiten einer anderen behandlung jedoch waren die gleicher meinung ! ich ging stationär und eine woche vor aufnahme hörten meine anfälle schlagartig auf was laut ärzte alles nur ein zufall war ! bei den untersuchungen stellte sich dann raus das das rezidiv nur 2-3 mm gewachsen ist ,was für mich ein grund war eine op abzulehnen da ich der meinung bin das alles mt der schwangerschaft zusammen hängt ! die folgenden untersuchungen (alle 3 monate spektroskopie )kein weiteres wachstum feststellen konnten ! ich bin seit dem anfallsfrei geblieben komisch oder ,die ärzte haben später gemeint das die anfälle dann wohl doch von der hormonumstellung,schlagartige gewichtsabnahme bei der geburt und der stress von geburt und umstellung mit kind gekommen sind ! ich hoffe das ich recht behalte und nichts mehr wächst ,wenn doch muss ich leider wieder unters messer aber so lange man noch operieren kann muss ich froh sein ! ich würde meine kleine jedoch jeder zeit wieder bekommen ! alles gute lg annett

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