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Christine[a]

Mein mann mach seit 6 Monaten eine Chemo (Temozolomid). Meine Frage ist, wie sieht es aus mit seiner zeugungsfähigkeit oder ist daran zu diesem Zeitpunkt nicht zu denken? Mit der schwere seiner Krankheit, wird sein wunsch nach einem Kind immer stärker, was können wir tun?
Danke

Annett[a]

Hallo Christine,
mein Mann hat auch eine Chemotherapie mit Temodal gemacht. Also auf dem beipack-
zettel steht, daß eine unumkehrbare Zeugungsunfähigkeit "möglich" sein KANN, aber
eben nicht muß. Man sollte während der Behandlung verhüten und 6 Monate danach
kein Kind zeugen. Unsere Ärztin meinte auf unsere Frage nach einem weitern Kind
(wir haben bereits einen Sohn von 1,7 Jahren) wir sollten 2 Jahre warten.
Ich habe das Thema auch mit meinem Gyn besprochen, diese meinte man kann
das Sperma wohl nicht nur auf die Zeugungsfähigkeit hin testen, sondern auch ob
die Spermien durch die Chemo (Gen)verändert sind oder nicht.
Vielleicht solltet Ihr Euch an ein Kinderwunschzentrum wenden, da ich denke das diese
öfter solche Paare behandeln bzw. beraten.
Falls Du noch Fragen hast oder reden möchtest, ich schau öfter hier rein.
Alles liebe und ich hoffe das sich Euer Kinderwunsch erfüllt.
Wir haben selbst erlebt, das unser Sohn die beste Therapie für meinen Mann war.
Annett

Christine[a]

Liebe Annett,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ich bin jetzt ganz schön geschockt, ich hatte gehofft, das wäre vielleicht kein Problem. Ich weiß ja noch nicht einmal wie lange die Chemo noch dauern wird und was sonst noch alles kommen wird. Weißt du den oder kannst du mir sagen was passieren könnte wenn ich nun schwanger werden würde? Heißt es das Kind könnte behindert zur Welt kommen?
Nicht nur das man mit der Tatsache leben muß, das der Mensch, den man überalles liebt so krank ist, und man nicht helfen kann, nein jetzt auch noch daß ich ihm diesen Wunsch´vielleicht nicht erfüllen kann. Ganz schön ungerecht.

Annett[a]

Hallo Christine,
ich wollte Dich nicht schocken. Falls Du jetzt trotzdem schwanger werden solltest, ist
es ja heute mittlerweile so, daß man testen kann, ob ein Kind schwere Behinderungen
hat oder nicht (Fruchtwasseruntersuchung, Doppler-Sonografie). Es bleibt halt immer
ein Restrisiko. Dieses Risiko haben aber andere Paare ohne Chemo auch.
Ich bin persönlich der Meinung man sollte zumindestens das in der Packungsbeilage
halbe Jahr warten. Bei meinem Mann habe nun miterlebt wie sich das Sperma unter
der Chemo verändert (optisch gesehen). Im September hatte er seine letzte Chemo
und nun zwei Monate später sieht es wieder fast "normal" aus.
Die Frage nach einem behinderten Kind habe ich mal in einem Forum für KIWU an
einen Experten für "Sperma" gestellt. Seine Antwort stelle ich hier ein, vielleicht beruhigt
Dich das etwas:
Betreff: Re: An Prof. Dr. H.W. Michelmann: schwanger werden nach Chemotherapie beim Mann

Annett[a]

Hallo Annett,
es gibt gar keine dummen Fragen. Regelmäßiger GV ist bestimmt nicht verkehrt.
Es gibt in der Literatur keine Hinweise darauf, dass eine zytostatische Chemotherapie durch Mutation der Keimzellen zu einer erhöhten Fehl- oder Missbildungsrate der Kinder führt oder dass in den ersten 10 Lebensjahren ein erhötes Tumorrisiko für diese Kinder zu beobachten ist.
Nach Chemotherapie kann die Gonadenfunktion durch Hormonanalysen überwacht werden. So sollten alle 6 Monate im Serum die FSH, LH und Testosteronkonzentrationen bestimmt werden.

Du siehst also, daß es nicht unmöglich ist.
Ihr solltet Euch halt nur in Hände von Experten begeben. Ein normaler Gyn ist damit
meiner Meinung nach überfordert.
Alles liebe und Gute aus dem heute sonnigen Berlin
und vielleicht bis bald
Annett

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