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Thema: Klassentreffen...

Klassentreffen...
slowly
22.03.2017 11:05:09
Hallo an euch alle,

voraussichtlich werde ich in Kürze zu einem Klassentreffen eingeladen. Nun mach ich mir Gedanken und weiß nicht,ob ich daran teilnehmen soll oder lieber nicht. Ich möchte ehemaligen Freunden bzw. Mitschülern nicht das Wiedersehen mit sehr traurigen Nachrichten über mich vermiesen...

Gibt es hier jemanden, der diesbezüglich Erfahrungen gemacht hat oder mir Tipps geben kann?

Liebe Grüße
slowly
hitachiman
22.03.2017 11:36:20
Hallo,warum zweifelst Du?
Mach was Dir Spass macht und was Du möchtest.Fange nicht an Dich auszuschliesen.
Ich bin von Anfang an sehr offen damit umgegangen und auch mich überall gezeigt. Sicherlich wird es für Dich anfangs komisch sein, egal zeige wie Du bist und denke nicht immer an die Krankheit.
Krankheiten treffen Jeden in unterschiedlichen Formen.
LG heiko
hitachiman
fefele
22.03.2017 12:09:15
Kann Deine Unsicherheit gut verstehen. Es wird aber vielleicht positive Überraschungen geben.
Ich war 2 Wochen nach der 2. OP zu einem Geburtstag eingeladen. Nur das Geburtstagskind (eine gute Freundin) wusste vom Rezidiv und der OP.
Da mich niemand auf meine Mütze oder den Tumor ansprach, hab ichs auch von mir aus nicht thematisiert und einfach die Feier und die Normalität genossen. (Es hat keiner was bemerkt)
Wenn mich jemand auf den Tumor angesprochen hätte, wär ich offen mit den Fragen umgegangen.
Wenn du Rücksicht auf dich!!! nimmst und du auf dein Bauchgefühl hörst, kann es eine schöne Erfahrung werden. Falls nur zum Teil, so what - du hast in der letzten Zeit schon Schlimmeres überstanden.
Wie die anderen damit umgehen ist ihre Sache und es schadet keinem auch mal für kurze Zeit aus der eigenen Umlaufbahn geworfen zu werden.
LG Andy

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fefele
Diagnose Astro 2
ED 2009, 1 Rezidiv 2016

Ein Kranker soll nicht ein "Gezeichneter",
sondern ein "Erwachender" sein.
Dr. Ebo Rau
fefele
slowly
22.03.2017 13:07:35
Ein großes Dankeschön an euch, Heiko und Andy!!!
Ihr habt Recht... :-)
Wahrscheinlich nehme ich zuviel Rücksicht auf andere.Das muss ich weiterhin lernen, dass nur noch das wichtig ist, was ICH will!
Und ganz klar...ein Großteil unserer gesunden "Mitbürger" kann mit dem Thema Krankheit so schlecht umgehen, weil sie nicht oder zu selten damit konfrontiert werden.

Alles Gute für euch!

LG slowly
slowly
2more
22.03.2017 13:50:54
Hallo slowly,

Du hast wie ich ein Meningeom, da sind wir doch noch relativ gut dran.
Ich könnte mir vorstellen, dass einige Deiner früheren Klassenkameraden mittlere bis große Katastrophen erlebten, sei es durch Scheidung, Pech im Beruf, Krankheit usw.
Ich würde erst einmal die allgemeine Stimmung testen. Wichtig ist, was Dein Bauchgefühl sagt und dass Du Dich vor möglichen enttäuschenden Reaktionen schützt.
Also, viel Freude beim Treffen.

VG
2more
2more
Andrea 1
22.03.2017 14:39:53
Hallo slowly,
Deine Befürchtungen hatte ich anfänglich auch, aber hey... wir können es eh nicht ändern, also ging ich damit offen um.
Relativ kurz nach meiner damaligen OP, hatte ich ebenfalls ein Klassentreffen und so erschien ich dort mit Cut-Frisur. Sie wunderten sich halt nur, dass ich ab und an einfach nach draußen ging, weil es mir drin zu viel wurde oder etwas zu laut war, nur deswegen erklärte ich es kurz.
Kurze Nachfragen, großes "Oh je" und ich "holte wieder alle runter". Man kann es ja Keinem verübeln, wenn er mit so etwas noch nie konfrontiert wurde und erst einmal total geschockt ist.
Danach wurde ich, wie jeder andere dort auch behandelt.

Wie 2more auch schon schrieb, viele andere unserer ehemaligen Klassenkameraden haben auch Probleme, wenn ich so zurückdenke, dann hatte ich bei einigen sogar das Gefühl, dass meines echt noch das geringste war... ;-)

Einen Verstorbenen hatte wir leider auch schon "zu beklagen", viel zu früh, viel zu jung. Von dem Aspekt her... meine ich zumindest, bin ich gut dran.

Wie heißt es so "schön"... "Unter jedem Dach ein "Ach"!".

Für mich war das Klassentreffen eine echte Bereicherung mit großer Wiedersehensfreude und ich würde es immer wieder versuchen, daran teilzunehmen.

Trau dich einfach, sei fröhlich und genieße die Zeit, welche Du bewusst erleben kannst und es wird bestimmt besser, als man vorab denkt, denn man vergisst dabei auch, dass nicht nur wir uns weiter entwickelt haben, unsere ehemaligen Mitschüler haben das auch getan. ^^

LG Andrea
Andrea 1
Majeb
23.03.2017 08:28:51
Liebe Slowly
Ein halbes Jahr nach meiner OP hatte ich auch ein Klassentreffen.
Ich bin einfach gegangen und habe mich sehr gefreut viele wieder zu sehen. Da ich nicht mehr direkt an meinem damaligen Schulort wohne, wusste keiner von meiner Erkrankung. Ich habe es nur denen erzählt, die mir früher näher gestanden sind und auch nur weil es sich ergeben hat.
Ansonsten habe ich den sonstigen belanglosen Smalltalk sehr genossen.
Ich denke es liegt an dir wie viel du preisgeben möchtest. Dir muss es gut gehen dabei und selbst wenn du kurzfristig den ein oder anderen überforderst, sie werden damit klar kommen. Ich neige in solchen Situationen zu einem triefenden Sarkasmus, der vielleicht auch nicht immer leicht zu verdauen ist, habe aber doch den Eindruck das es ok so ist.
Majeb
SpinEcho
23.03.2017 10:51:38
> Ich möchte ehemaligen Freunden bzw. Mitschülern nicht das Wiedersehen mit sehr traurigen Nachrichten über mich vermiesen...

Klassentreffen sind keine Heile-Welt-Supadupa-Happiness-Veranstaltungen. Zumindest sollten sie das nicht sein.

Bei uns war es schon beim zehnjährigen Treffen so, dass jemand nicht kam ... und auch nie mehr kommen wird.
SpinEcho
slowly
24.03.2017 09:33:49
Vielen lieben Dank für eure Antworten, die mir sehr helfen und mich mutiger gemacht haben!

Wünsche allen ein gutes Wochenende, genießt die Frühlingsluft!

GlG slowly
slowly
Majeb
24.03.2017 12:26:53
Mmh, eigentlich hatte ich noch Liebe Grüße drunter geschrieben und dass du uns doch bitte berichtest, wenn du magst, wie für dich das Klassentreffen denn war.

Irgendwie wird der Rest der Nachricht immer abgeschnitten.

Egal, nochmal nachbearbeitet...

Alles Gute dir
Majeb
hitachiman
14.04.2017 14:35:28
Hi slowly,
bin zur Zeit zur Reha und nur mal kurz zu Hause.
Beim Eintreffen in der Klinik wurde ich auch erstmal angeschaut als komme ich vom Mond, egal nach 2 tagen war es normal. Viele fragten was ich da habe, sie bekamen alle Antworten, jetzt schaut keiner mehr es gehört zum Alltag. Schöne Ostern Heiko
hitachiman
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