Lieber Herr Strik, ich finde, dass auch die Motivation eines Patienten, um sein Leben kämpfen zu wollen, bei der Entscheidung über die Teilnahme an einer klinischen Studie
nicht unberücksichtigt bleiben sollte, da der Patient ansonsten im Grunde unerheblich bei der Studie zu sein und ganz auf einen Objekt-Status im Dienste klinischer For-
schung reduziert zu sein scheint.
Ich schlage mich seit 2 Jahren mit einem Glioblastom herum, 6/00 Gehirnblutung, wegen großer Blutungsstelle keine Diagnose möglich trotz mehrfacher MRT´s, Ende 8/00 Blutungsstelle nicht mehr da, weder ein eigentlich vermutetes Cavernom noch ein
Tumor nachweisbar, Ende 10/00 großer Tumor, Radikal-OP innerhalb einer Woche,
mit sehr viel Glück keinerlei Ausfälle, laut Biopsie nun Diagnose: Glioblastom IV.
Anschließend Bestrahlung bis Mitte 1/01, Anfang 2/01 1. Rezidiv mit 2 cm Durchmesser, Beginn einer PCV-Chemotherapie mit je 8 wöchigen Zyklen, da ich offen-
bar sehr gut auf diese Behandlung ansprach, kam es zu Ende des 4.Zyklus zu einer
Vollremission laut MRT, worüber ich sehr glücklich war.
Leider hielt dieser Zustand nur 6 Wochen an bis zum Spätherbst 01, - auch aufgrund auftauchender, besonderer, persönl. Streßbedingungen, in klinisch relevantem Ausmaß, wie ich überzeugt bin -, dann 2. Rezidiv, 4 mal 2 mal 2,5 cm groß, erneuter
Schock.
Mit diesem Rezidiv kämpfe ich noch, mit Auf und jetzt Ab, offenbare Therapie-Resistenz nach 7. Zyklus, feststellbar durch deutliches Größenwachstum des Tumors, daher nun Umstellung. Ich hoffe, daß es hilft.
Ich halte klinisch-medizinische Behandlungsansätze für sehr wichtig und notwendig, dennoch verlasse ich mich bei meiner Diagnose nicht allein darauf, aber das gehört hier nicht weiter hin.
Ich wüßte gern mehr über die "gamma-knife" - Methode als Behandlungs-Option, - ich weiß nur ganz wenig -, und habe bislang gedacht, gegebenenfalls auch noch die Chance der Teilnahme an einer klinischen Studie zu haben.
Heinz