Hallo Ihr Lieben,
Ich melde mich nur kurz, da müde und emotional ausgebrannt.
Heute 2. Kontrolle-MRT- leider gab es heute keine Wunder.
Nach 1.OP im Dezember mit anschließender Bestrahlung und Temozolomid im Stupp-Protokoll, Rezidiv im April, 2.OP im Mai und anschließendem Temozolomid im Metronomischen Protokoll zeigen sich 2 Kontrastmittelanreicherungen, wo vorher nichts war...
Lage und Struktur der Bildgebung lassen die Vermutung von 2 neuen Tumoren zu. Lage erscheint operabel. Am Freitag Vorstellung imTumorboard und beim Chef der Neurochirurgie ( der bereits zweimal hervorragende Arbeit geleistet hat). Danach wird es eine Therapieempfehlung geben. Vermutlich Bevazizumab in Kombination mit CCNU. OP?
Aber soll mein Mann jetzt weiter alle 3 Monate operiert werden? Gibt es eigentlich Reissverschlüsse? Wieviel bringt die OP an guter Zeit? Wie lange braucht die Regeneration nach dem vorangegangenen Programm. Welche Risike geht man ein, wenn operiert wird und welche, wenn man es lässt?
Nach einem Wechsel zu B. soll eine spätere OP schwieriger werden, da B. wohl zu Wundheilungsstörungen führt...
Spätestens ab jetzt zählt Lebensqualität mehr als Quanität, oder?
Aber was ist Lebensqualität?
Ich weiß, dass sich diese Fragen nicht so leicht beantworten lassen.
Aber es bleibt das Gefühl: " nach der Party kommt der Kater". Waren wir zu naiv in den letzten Wochen oder haben wir nicht auch etwas geschafft im Kampf um unser Leben, wenn wir einen Augenblick vergessen konnten, dass unser gemeinsames Leben nicht mehr so ist wie früher?
Das Eingeständnis, dass unser altes Leben verloren ist, diese nüchterne und brutale Landung in der Realität tut weh. Und auch der Strohhalm-Ansatz " es könnte doch alles viel schlimmer sein" hilft gerade nicht wirklich.
Seid herzlich gegrüsst von Dirlis