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Thema: Kopfschmerz während der Strahlentherapie

Kopfschmerz während der Strahlentherapie
Ehefrau
14.08.2013 15:27:15
Hallo zusammen, melde mich mal wieder, denn ich bin recht hilflos und ratlos. Mein Mann hat seit gestern wieder starke Kopfschmerzen und das linke Bein schmerzt ziemlich beim Laufen. Morgen ist die Strahlentherapie zu ende. Am Dienstag haben wir das Gespräch bein Onkologen und die werden ihm genau sagen was Sache ist. Aber ein MRT hat bis jetzt immer noch keiner gemacht. Obwohl mein Mann zum Arzt schon öffters sage, er möchte bitte doch eins machen, damit man mal einen Vergleich hat. Auch ist er sehr müde und hat nicht viel Hunger.
Ehefrau
Irmhelm
14.08.2013 15:34:14
Hallo Ehefrau,
nach Beendigung der Strahlentherapie ist immer ein MRT anberaumt. Ich denke, das dies der Onkologe euch bei der Besprechung auch sagen wird.
Hat er während der Bestrahlung auch gleichzeitig Temodal genommen? Ist eigentlich so üblich. Vier Wochen nach der Strahlentherapie wird mit den 6 Zyklen Temodal begonnen. Aber ich denke, das werdet ihr alles am Dienstag erfahren. Die Kopfschmerzen und Schmerzen im li. Bein können Nebenwirkungen der Therapie sein. Mein Mann z.B. konnte zum Schluß der kombinierten Strahlen/Chemotherapie gar nicht mehr laufen, sondern saß im Rollstuhl. Heute, 19 Monate nach der OP geht es ihm relativ gut. Was ich damit sagen will, nur nicht verzagen, ich denke, das wird sich alles am Dienstag beim Gespräch klären. Alles Gute für euch.
LG
Irmhelm
Irmhelm
Ehefrau
14.08.2013 15:40:04
Ja Temodal hat er zur Strahlentherapie dazu bekommen, 160mg am Tag.
Nur wird man Ihm auch dazusagen, so sagte der Arzt zu mir, das er sich entscheiden kann ob er eine Chemo Therapie durch ziehen möchte oder nicht. Da es ja eh keine Heilung gibt.
Ehefrau
Irmhelm
14.08.2013 16:06:46
Hallo,
welcher Arzt sagt denn so etwas bzw. man sollte doch alles versuchen noch möglichst lebenswerte Monate/Jahre zu erzielen. Bestes Beispiel ist mein Mann, er ist 74 Jahre alt, auch Glioblastom. Sicher, die Therapie ist hart, aber er hat nun schon viele schöne und lebenswerte Monate hinter sich. Für uns wäre nie in Frage gekommen direkt aufzugeben. Denn so hört es sich bei euch an. Es gibt ein Sprichwort: wer nicht kämpft hat schon verloren. Ich denke, es lohnt sich immer zu kämpfen. Dies werden dir auch sicher noch andere im Laufe des Tages schreiben. Du hast bis jetzt wenig über deinen Mann geschrieben, wo der Tumor war, ob alles raus operiert ist, wie alt er ist, wo ist er operiert worden. Ich möchte euch auf jeden Fall Mut machen, die Hoffnung nicht aufgeben, meistens lohnt es sich.
LG
Irmhelm
Irmhelm
gramyo
14.08.2013 16:48:04
Hallo , Ehefrau und Ehemann,

ich bin auch absolut fassungslos, wenn das ein Arzt gesagt haben sollte. Das ist nicht die Norm ! Wenn ihr allerdings diese Meinung habt, solltet ihr sie wirklich revidieren. Es lohnt sich.

es mag für euch übertrieben klingen, aber ich möchte keine Minute seines Lebens seit dieser Diagnose, 2 INOPERABLE Glioblastome missen !!
Er hat dieses Leben in der Zeit seiner Erkrankung, 9 Monate waren uns geschenkt, intensivst erlebt und mit mir aus vollem Herzen liebend verbracht .

Er hatte in dieser Zeit , die kombinierte Strahlen und Chemotherapie mit Temodal, wo es ihm mit kleinen Einschränkungen wirklich sehr gut ging, gehabt. Dann 3 Zyklen Erhaltungsdosis mit Temodal, dann sehr komprimiert Temodal und dann 1 Zyklus CCNU und Procarbazin.

Von den 9 Monaten Lebenzeit waren 7 absolut lebenswert und nur bedingt eingeschränkt. Es waren ihm übrigens nur 3 Monate prognostiziert. Der 8. Monat war schon kritischer, aber auch da noch mit ausgesprochen fröhlichen Zeiten, wenn er spielerisch Physiotherapie hatte. Es waren die kleinen, groß empfundenen Freuden, die das Leben bereicherten.

Also, jede Minute ist lebenswert , wenn es nicht zu stärksten Einschränkungen kommt, aber wenn, dann ist es eben die Zeit des Abschiednehmens, die man versuchen sollte , so liebevollst wie möglichst zu nutzen , um sich von dem geliebten Menschen zu verabschieden .

Bitte überdenkt, wenn es von euch kommt, diesen Entschluss und fangt an ein zwar ganz anderes, aber durchaus intensives Leben gemeinsam zu gestalten.

Das wünschen wir euch wirklich
Gramyo und ihr Mann, der in ihrem Herzen und Leben
einen wunderschönen Platz einnimmt.
gramyo
Morgensonne
14.08.2013 18:46:23
Hallo Ehefrau,
ich sehe hier leider nicht das Alter und den Lebenswillen Deines Mannes, Das sind zwei sehr entscheidende Faktoren. Meine Frau lebt seit Mai 2007 mit der Diagnose Glioblastom. Auch wenn es ihr gegenwärtig nicht besonders gut geht, tägl. Temodal, haben wir auch sehr schöne Zeiten erlebt.
LG, Gernot
Morgensonne
Aivlis
14.08.2013 22:53:34
Liebe Ehefrau,
mein Mann lebt mit der Diagnose Glioblastom seit dem 30.04.11. Auch wir kennen vergleichsweise "harte" Worte. Bei uns war's der Professor der hiesigen Strahlentherapie. Originalton: "Ohne Therapie haben Sie 6 Monate zu leben, mit Therapie 3 - 4x länger." Mein Mann hat diese Prognose mittlerweile um fast 4 Monate überschritten. Und das mit schweren Komplikationen. Auch er hatte Schmerzen im Bein nach der Bestrahlung während der Therapie mit Temodal. Er hat es nicht ernst genommen und dann war es eine tiefe Beinvenenthrombose!! Mit anschließendem septischem Schock!!! - Zum Kontroll-MRT: Direkt nach der Bestrahlung ist es wohl mehr oder weniger sinnlos, da höchstens "Zellschrott" zu sehen ist, der bei der Bewertung irritieren kann.
Es ist einfach eine fiese Krankheit, dieses Glioblastom. Und doch - mein Mann und ich haben in den vergangenen 2 Jahren sehr intensive Momente erlebt und ich habe viel gelernt. Über mich, über uns, über das Leben. Ich möchte keine Stunde missen, so absurd es auch klingt und sich anfühlt. In Gedanken auch bei Dir, liebe "Ehefrau", verzage nicht. Es grüßt Dich von Herzen Aivlis.
Aivlis
Ehefrau
15.08.2013 09:50:55
Hallo Irmhelm, gramyo , Morgensonne und Aivlis.
Danke für eure lieben Worte. Mein Mann ist 53 Jahre und kämpft. Die Worte des Arztes waren zwar hart, aber dies sagte er nur zu mir. Operiert konnte er auch nur zum Teil werden, da man nicht alles entfernen konnte. Wir geniessen die Zeit auch schon seit dem Intensiver, aber Ich hab halt trotzdem immer im Hinterkopf den schrecklichen gedanken, früher oder später alleine zu sein. Was für mich im Moment schlimm ist. da ich meinen Mann schrecklich Liebe.Ich fühle mich auch sehr machtlos und hilflos nichts tun zu können. Das ist das was mich auch so hilflos und wahnsinnig macht. Habe mich zwar mit der Situation auseinander gesetzt aber kann es noch gar nicht so richtig begreifen.Mit der Zeit glaube Ich kommt man auch vielleicht besser zurecht. Aber am Anfang ist alles noch ein Schock.
Ehefrau
d.skopp
15.08.2013 10:43:10
Hallo Ehefrau, Ihr müsst, trotz der Tragik, nach vorn schauen, verkriechen hilft nicht. Meine Frau lebt seit 22 Monaten mit dem Gliobastom.
Gruß jens
d.skopp
Irmhelm
15.08.2013 10:48:41
Hallo Ehefrau,
sicher, es war auch für uns -und auch noch für viele andere hier- anfangs ein Schock. Auch wir wissen, daß eine Heilung nicht möglich ist. Bei meinem Mann besteht auch ein Resttumor. Aber bitte, immer nach vorne schauen, so wie es auch d.Skopp sagt. Seine Frau hat nun schon 22 Monate, darüber freue ich mich z.B. sehr, da mein Mann jetzt 19 Monate hat. Es zeigt mir, daß es richtig war zu kämpfen und die Hoffnung nicht aufzugeben. Hast du denn keine Hilfe die dir zur Zeite stehen, Kinder, Verwandte, Freunde. Es ist schwer alles alleine zu tragen. Wünsche euch nach wie vor alles Gute, genießt die gemeinsame Zeit so gut als möglich.
Irmhelm
Irmhelm
Ehefrau
15.08.2013 11:08:24
Hallo alle Sicher hab Ich Familie und Freunde die mir zur seite stehn. Es ist nur so, das mein Mann die Situiation noch nicht so richtig begreifen kann. Er möchte wieder arbeiten gehn und Auto fahrn, was Ich aber nicht mehr glaube. Er stand mal so richtig gut im Leben und jetzt ist er nur noch wie ein kleines Kind und vom Reagieren und Laufen wie ein gebrechlicher alter Mann. Das ist das was mich so fertig macht. Die Krankheit ist so richtig gemein und hinterhältig. Bin auch gezwungen bnoch Täglich arbeiten zu gehn und Abends auf dem Nachhause weg frag ich mich was wird heute wieder sein wenn Ich nach Hause komme. Lauter so unnütze Gedanken aber ich bin auch froh das er noch bei mir ist, und will Ihn auch noch so lange wie möglich behalten mit allen konsequenzen
Ehefrau
vlinder
16.08.2013 23:13:53
Hallo liebe Ehefrau,

die Situation kann man wohl nicht richtig begreifen, weder als Betroffener, noch als Partner. Ich habe am Anfang auch sehr viel gedacht wie das wohl alles wird und wenn meine Frau (inoperables Glio VI seit 4.4. 2013) bettlägerig wird oder noch verwirrter oder oder oder... Das macht einen verrückt. Ich tue das nun fast gar nicht mehr, wobei mir Antidepressiva sehr helfen. Es gibt welche die das viele Grübeln eindämmen helfen. Wir planen eine nächste Reise, vielleicht eine Flusskreuzfahrt. Oder eine Städtereise. In den ersten Wochen hätte ich nie gedacht, dass ich sowas vor haben könnte zusammen mit meiner lieben Frau. Vielleicht kannst du dich auch mal krank schreiben lassen um gute und ruhige Zeiten mit deinem Mann zu haben. Schwer genug ist das ja allemal.

Ich wünsche dir und deinem Mann viel Kraft und auch Freude zwischen allem Leid
Vlinder
vlinder
Felsquellwasser
17.08.2013 15:30:56
liebe Ehefrau
ich lebe mit der Diagnose Glio Grad IV fast 32 Monate, es ist ein gutes Leben.,ich fahre nicht mehr Auto ,arbeite nicht mehr , habe Probleme mit der
Konzentration ,und der rechten Hand-Polyneuropathie--mache alles selber nur nicht zuviel auf einmal.
Bin 53 süße Jahre jung ,voller Hoffnung, Dankbarkeit,
alles was du schreibst ist so verständlich , die Diagnose verändert das bisher geführte Leben , du erlebst deinen Mann der immer mittten im Leben stand nun ,schwach ,vielleicht ängstlich,müde ,das vergeht, es braucht Zeit, die Therapie ist anstrengend Bestrahlung Temodal als Begleitchemos, schafft jeden auf die eine oder andere Art.
Deine Verlustängste sind so natürlich und normal.Du kannst eine Psycho Onkologische Beratung und Betreuung für dich allein oder für euch oder erdein Mann für sich oder gemeinsam ,in Anspruch nehmen.
Ich wünsche euch Mut die Zeit wird kommen wo es anders wird,
lasst euch nichts einreden, es heißt immer 6 Monate bis 18 Monate ,
aber lese dich hier ein ,so viele Mutmachberichte
das Glück soll euch begleiten
100wasser
Felsquellwasser
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