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Thema: Kopfschmerzen nach OP

Kopfschmerzen nach OP
lisl901
23.04.2013 21:37:19
Mein Mann wurde vor 21 Tagen operiert, seit dem hat er außer dem starken Schwindel (ist normal nach OP) mit kurzen Unterbrechungen immer wieder starke Kopfschmerzen tag und nacht. Auf die Fragen - ob das normal ist, und wie lange Kopfscherzen in der Regel anhalten würden -, gestellt an den Reha-Arzt, an den Hausarzt und auch an den OP-Klinik-Arzt haben wir keine befriedigenden Antworten bekommen: Es dauert unterschiedlich lange, Genaues kann man nicht sagen....
Daher meine Frage an Betroffene: Wie lange leiden, litten Sie nach dem Eingriff (OP, keine Bestrahlung!) an Kopfschmerz? (und an Schwindel?)
Sind die bislang 21 Tage dauernden Kopfschmerzen normal? Haben Sie Erfahrung was dagegen hilfreich ist (jenseits von Schmerzmedikamenten)
lisl901
Prof. Mursch
23.04.2013 22:30:03
So ganz normal ist das nicht. Wenn die Schmerzen keine abnehmende Tendenz haben, sollte man zumindest eine Bildgebung anfertigen, um eine Komplikation auszuschließen.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Pomperipossa
24.04.2013 12:30:36
Hallo Lisl901,

schließe mich der Meinung von Prof, Mursch an. Würde auch ein Kontroll MRT machen lassen.

Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz. Wie und wo empfindet Dein Mann die Schmerzen? Nur auf der operierten Seite? Sind die mit Hitze- und Kälteempfindungen verbunden?

Ist das für ihn eher ein Druckgefühl (als ob das Gehirn von innen gegen
die Schädeldecke drückt und 'raus will')? Oder sind es eher Schläge, die von außen gegen den Schädeltreffen?

Haben Euch die Ärzte gesagt oder sagen können, ob Nerven verletzt oder durchtrennt wurden? Wie sieht es mit dem Lidschluss aus? Besteht eine Fazialisparese?

Neuropathische Schmerzen - meine eigene Übersetzung lautet: körperliche Folter.
Ich habe es erst ohne Schmerzmittel versucht, mit Schüssler-Salzen (nie verkehrt), Entspannungstechniken, Craniosacral-Therapie und Geduld, Geduld, Geduld.
Zum Schluss habe ich aber erkennen und akzeptieren müssen: mir hilft nur ein guter Schmerztherapeut.

Zum Schwindel: ich habe leider vergessen, wer den Beitrag im Forum verfasst hat. Das Auge auf der operierten Seite abdecken (z.B. mit der Augenklappe oder einem pro-ophta Augenverband D (Dunkel), ansonsten abkleben. Ich habe das als sehr hilfreich empfunden und es hat meinen Schwindel sehr reduziert. Zudem habe ich mir für die erste Zeit einen Rollator organisiert. Einfach um sicher zu sein und meine Eigenständigkeit wieder zu erlangen.

Noch einmal zum MRT:
Bei mir wurde 20 Tage nach der OP ein Kontroll MRT gemacht, weil ein paar Sachen auftraten, die nicht zu erklären waren (u.a. Sehkraftverlust auf 10 % auf der operierten Seite).
Das MRT zeigte große Hämatome. 6 Monate später wurde ein erneutes MRT zur Kontrolle gemacht. Ergebnis: alles im normalen postoperativen Bereich.

Ich wünsche Euch beiden viel Kraft und Geduld. Als kleine Energiequelle ein Zitat von Betina Hüß:
"Habe keine Angst vor langsamen Schritten. Wichtig ist nur, dass Du sicher ankommst."
Pomperipossa
lisl901
24.04.2013 23:00:35
Hallo, Pomperipossa!
vielen Dank für Ihre so ausführliche Antwort!, die ich an meinen Mann in die Reha Klinik weiterleiten werde. Ja, sie haben recht, sein Kopfschmerz sollte genauer beschrieben werden. Und Ihre Idee das eine Auge zu "verklappen" ist prima! Wird ausprobiert!
Morgen ist Visite - da will er das Problem und eine mögliche MRT noch einmal ansprechen.
Ich möchte Ihnen ein Zitat meines alten Professors anlässlich seines 90.Geburtstages zurücksenden: "Wünscht mir nicht Gesundheit, sondern wünscht mir die Kraft, dass ich meine Unzulänglichkeiten und Gebrechen noch lange ertragen kann."
In diesem Sinne
Beste Grüße
Lisl901
lisl901
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