Hallo, Editschen und Susanne123,
das Dexamethson hat als eine seiner vielen Nebenwirkungen auch "Wasseransammlungen im Körper", diese werden auch als Ödeme bezeichnet. Das müsste im Beipackzettel aufgeführt sein.
Dexamethason wirkt jedoch gegen die so genannten Ödeme, die sich um Hirntumoren herum bilden, insbesondere wenn diese mit Chemotherapie oder Bestrahlungen behandelt werden bzw. wurden. Diese Ödeme sind eine Reaktion auf die Therapien gegen den Hirntumor. Der Körper bzw. das Gehirn reagiert auf diese Therapien, die ja den Hirntumor, also einen Teil des Gehirns, angreifen, mit einer Gegenreaktion. Er bildet einen Schutz aus Wasser um den Tumor, der als Ödem bezeichnet wird.
Das ist ganz natürlich und gut so, denn das bedeutet, dass das Immunsystem funktioniert. Würde es das nicht tun, würde der Körper jegliche Krankheitserreger hineinlassen und ihr schädigendes Werk tun lassen und wir wären immerzu krank.
Nun soll aber der Tumor geschädigt werden, also der Schutzmantel um den Tumor muss durchdrungen werden.
Dazu muss das Immunsystem heruntergefahren werden. Das leistet das Dexamethason.
Eine weitere gewünschte Wirkung des Dexamethason ist die Entzündungshemmung.
Eine Entzündung ist eine unerwünschte Reaktion des Körpers auf Stoffe bzw. Reize von außerhalb oder innerhalb des Körpers. Auch sie ist eine Antwort des Immunsystems. Bestrahlungen von Hirntumoren bewirken insbesondere bei Glioblastomen häufig eine solche Reaktion auf die Strahlen als Reize von außen. Dexamethason schränkt die Immunabwehr ein und wirkr also auch gegen diese Entzündungsreaktion.
(Außerdem wirkt Dexamethason antiallergisch.)
Grundsätzlich ist Cortison ein körpereigener Stoff, der dann ausgeschüttet wird, wenn ein Mensch in Gefahr ist. Die Person wird stark aktiviert, um kämpfen oder weglaufen zu können. Dazu muss das körpereigene Immunsystem heruntergefahren werden, denn es würde uns ermüden lassen, bevor die Gefahr vorbei ist und wir würden nicht überleben. Demzufolge speichert der Körper auch alles, was er zum Überleben benötigt (u.a. Flüssigkeit im Körper, Zucker!, ...), um Reserven für längere Zeit als üblich zu haben. Andere weniger lebensnotwendige Prozesse finden in geringerem Maße statt (z.B. Pigmentbildung der Haare, Regelblutung der Frauen, sogar Geburten können sich verzögern, ...), wenn die Gefahrensituation sehr lange andauert.
Wird Cortison künstlich gegeben, weil es wichtig ist, wird dem Körper eine solche Gefahrensituation vorgetäuscht. Das Cortison wirkt also nicht nur lokal gegen die Entzündungsreaktion um den Hirntumor, sondern "systemisch", das heißt, im gesamten Körper mit den entsprechenden Nebenwirkungen.