kujessu

Ich will jetzt mehr als nur Symptomfreiheit (die ich jetzt nach zwei Jahren und drei Monaten seit der Diagnose erst seit ein paar Tagen endlich genieße, aber nicht weiß wie lange noch), ich will dass ich besser lebe als vor der Diagnose. Dazu gehört auch ein bisschen Kraft in den Armen, um als Mann ernst genommen werden zu können (mein Hauptproblem schon mein ganzes Leben lang, bin sektenartig erzogen worden, konnte mich nie verteidigen). Nun stellt sich die Frage: wenn ich anfangen würde, Krafttraining zu betreiben, bedeutet das für mich als Hirntumorpatienten das gleiche Ergebnis wie beim gesunden Menschen, oder bedeutet das eher epileptische Anfälle und ähnliches?

Hat jemand hier Erfahrung damit? Wenn ja, erzählt bitte, wie es gelaufen ist.

Mego13

Hallo Kujessu,

Ich mache zweimal wöchentlich Rehakrafttraining, etwa seit 1 3/4 Jahren. Seit längerer Zeit auch mit eGymgeräten und Hanteln. Seit etwa 4 Wochen auch mit Kettlebell und Langhantel. Ganz frisch ist das Sprungtraining an der Beinpresse. Mein Traum ist das Klettern, was "meine" Neurochirurgin und auch der Neurologe sehr für Neuropatienten empfehlen. Im süddeutschen Raum gibt es auch Kletterkurse für neurologische Patienten, hier bei uns leider nicht. Muskelwachstum ist bei mir schwierig, obwohl ich früher sehr durchtrainiert war. Aber durch die Chemo ist meine Nebenniere (diese produziert Cortisol und Adrenalin, überlebenswichtig) lädiert und ich muss Hydrocortison substituieren.
Aber das Training hat mich auf die Skier zurückgebracht. Viele Frauen kriegen durch die Chemo Osteoporose. Bei mir war es nur Osteopenie und in den letzten 1 1/4 Jahren hat es sich in eine leichte Osteoponie verbessert.

Kniffelig sind Übungen bei denen man den Kopf runterhängen lässt. Sehr wichtig ist, dass man bei Anstrengung nicht in die Pressatmung verfällt! Also bei der Anstrengung immer schön Ausatmen und bei der Entlastung schön in den Bauch einatmen.

Nun soll ich laut Endokrinologe eigentlich auch wieder mit dem Joggen anfangen. Das gestaltet sich zäher, denn jeden Tag Training ist bei schwachen Nebennieren und Fatigue doch zäh.

LG
Mego

KaSy

Hallo, kujessu,
Ergänzend .öchte ich Dir sagen, dass jeglicher Sport, den Du gern machst, Dir auch psychisch gut tut

Du verfolgst Ziele und erreichst sie. Das fördert Dein Selbstbewusstsein und Deinen Stolz auf Dich.

Falls Du mit anderen trainierst oder sie bei Deinem Training siehst, könnten Kontakte entstehen oder/und Dich anregen, noch ein bisschen mehr zu tun. Steigern Deine Belastung langsam, aber stetig.

Sport fördert nicht nur Deine Kraft, sondern auch Dein Immunsystem und das wiederum ist gegen (fast) jede Krankheit gut. Aktive Menschen sorgen besser für sich.

Und keine Angst - Du wirst durch das Training nicht mehr oder überhaupt epileptische Anfälle erzeugen und der Tumor tut ohnehin, was er will, aber Du denkst weniger an ihn.

Nur zu!
KaSy

kujessu

Danke für die Antworten!

Dann werde ich mich wahrscheinlich doch irgendwo anmelden, wo die Fitness-Geräte da sind... wäre ja gut, wenn das klappt.

Jule1205

@kujessu
Das Informations-Blatt für Hirntumor operierte wirst du ja sicher bekommen haben. Dort steht genau drauf, was du vermeiden musst. Ich bin am 31.07. operiert worden und mir ging es danach jeden Tag echt gut. Gestern nach der Entlassung 2,5 Std. Autofahrt zurück und Abends unerträgliche Kopfschmerzen inkl. Übelkeit und erbrechen. War wohl alles ein bisschen viel. Ins Bett bin ich dann mit einer 65°C warmen Wärmflasche, weil ich gefroren habe wie ein Schneider... So ein bisschen Gedanken habe ich mir schon gemacht aber heute morgen ging es mir echt schon wieder prima.
Ich denke, auch dein Körper wird dir die Grenze zeigen, du musst sie nur erkennen.

Nessis

@jule1205,wie schön dich zu lesen ,das wollt ich dir nur sagen,glg zu dir und pass gut auf dich auf …stimmt genau deine Grenzen zeigt dir ,jedem der ganz eigene Moment …im Alltag ,nessis

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