
Freddie
Liebes Forum,
ich muss nochmal eine Frage zu Hirnmetastasen stellen, vielleicht kennt ja jemand diesen Verlauf oder hat ähnliche Erfahrungen machen müssen…
Kurze Vorgeschichte: Meiner Frau wurde im Dezember 2015 eine recht große solitäre Hirnmetastase operativ entfernt, die histologische Untersuchung bestätigte den Verdacht, daß es sich um eine Absiedelung des 2007 operierten MammaCA handelte. Es folgte im Januar 2016 eine mehrwöchige Bestrahlung des Tumorbetts. Diese Bestrahlung wurde gut vertragen, ein Kontroll-MRT im Mai zeigte keine Neubildung. Seitdem nimmt sie Aromatasehemmer. Bei den Staging-Untersuchungen wurden später ausserdem Knochenmetas entdeckt, die aber unter Zometa-Infusionen bis jetzt nicht zunahmen, sondern sich teilweise sogar verkleinerten. Das Allgemeinbefinden in den letzten Monaten war gut bis sehr gut.
Anfang der letzten Woche klagte sie über Übelkeit, Kopfschmerz, Schwindel und ein allgemeines heftiges Krankheitsgefühl, verbunden mit starken Ischiasnervenschmerzen. Das Ganze verschlimmerte sich so sehr, daß sie Mittwoch abend notfallmässig ins Krankenhaus aufgenommen wurde. Rückblickend kann man sagen, daß sie an diesem Abend schon ein paar neurologische Probleme hatte, die wir aber auf die Schmerzen schoben... Donnerstag wurden dann die verschiedensten Untersuchungen angeleiert - Magenspiegelung, Lunge, Leber, Skelett, Thorax, CT vom Kopf: alles unauffällig.
Am gleichen Tag bekam sie dann mehrere heftige Krampfanfälle - daraufhin Verlegung auf die IMC und Gabe von Kortison und Antikonvulsiva. Sie war fast 12 Stunden völlig weggetreten und hatte nach dem Aufwachen ganz erhebliche Gedächtnisstörungen, die erst jetzt (nach gut drei Tagen) sehr langsam wieder abflauen.
Die Befürchtung lag natürlich jetzt sehr nahe, daß es sich um neu aufgetretene Hirnmetastasen handeln könnte, daher wurde neben dem CT direkt am Freitag noch ein MRT gefahren. Das Ergebnis war sehr überraschend: Es konnte nichts festgestellt werden - keinerlei Zeichen von neu aufgetretenen Metastasen!
Der Neurologe kam nun mit der Vermutung, daß es sich um SPÄTFOLGEN der Bestrahlung und/oder OP handeln könnte. Seiner Meinung nach kann das auch nach relativ langer Zeit noch auftreten.
Mir kommt das aber sehr lange vor. OP war im Dezember, Bestrahlung Ende März abgeschlossen… und jetzt diese heftige Reaktion?
Leider gibt es zu diesen speziellen Fällen sehr wenig Informationen.
Gibt es ähnliche Erfahrungen bei anderen Patienten?
Es grüßt Euch etwas ratlos
Freddie