Hallo, dies ist mein erster Beitrag hier im Forum.
Bei meiner Mutter (60 Jahre) wurde vor vier Wochen ein Glioblastom IV (IDH1-Wildtyp, MGMT-Promotormythelierung positiv) diagnostiziert. Außerdem hat sie noch eine Raumforderung links temporo medial mit Verdacht auf niedriggradiges Gliom.
Festgestellt wurde es, nachdem ich mit ihr in der Notaufnahme war, da sie plötzlich heftigste Kopfschmerzen hatte und eine Neglect Symptomatik links. Daraufhin wurde ein CCT Und MRT gemacht, wo man die beiden Raumforderungen gesehen hat. Zwei Tage später, am 23.01.17, wurde die Raumforderung rechts temporal zu 98% entfernt und in der Histologie kam heraus, das es ein Glioblastom ist. Die OP hat sie super überstanden und konnte nach ein paar Tagen wieder nach Hause. Diesen Mittwoch jedoch, 15.02.17, hatte sie plötzlich wieder Sehstörungen. Wir sind sofort in die Notaufnahme gefahren, wo dann auch noch Sprachstörungen eingetreten sind und sie kaum noch was gehört hat. Die zuständige Neurochirurgin hatte nach sehr kurzer Untersuchung, ohne CT/MRT, nur gesagt, dass dies eine normale Nachwirkung der OP sei, wir sollten uns keine Sorgen machen. Wir wurden lediglich mit einem Rezept für Dexamethason wieder nach Hause geschickt (was wir bis jetzt immer noch nicht verstehen können, wir haben sogar mehrmals nachgefragt, ob wir unsere Mutter in diesem Zustand einfach wieder mit nach Hause nehmen können).
Kaum wieder zu Hause ist sie im Flur bewusstlos geworden und hat für ca. 30 sek. einen generalisierten Krampfanfall gehabt. Sie kam dann mit dem Notarzt wieder in die Klinik. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert und sie hat sich wieder recht gut davon erholt.
Meine Frage ist jetzt, ob man bei der Diagnose Glioblastom generell präventiv Keppra einnehmen muss? Dass war nämlich die Aussage der Strahlentherapeutin, mit der wir darüber gesprochen haben und die sehr verwundert war, das meine Mutter bei der ersten Entlassung kein Keppra verschrieben bekommen hat. Ich hatte damals sogar den behandelnden Oberarzt gefragt, wie hoch das Risiko für einen Krampfanfall ist und er meinte, dass es sehr unwahrscheinlich wäre.
Nun fragen wir uns, ob es ein Behandlungsfehler war und der Krampfanfall vermeidbar gewesen wäre oder ob es wirklich sehr selten vorkommt und wir einfach Pech gehabt haben?
Vielleicht kennt sich da jemand genauer aus?
Die Neurochirurgen in unserer Klinik sind leider nicht sehr auskunftsfreudig und beantworten Fragen nur sehr spärlich. Daher bin ich um jede Antwort hier im Forum dankbar, da wir uns in der Klinik bei den Neurochirurgen leider nicht so gut aufgehoben fühlen.
Ich hoffe, der Text ist nicht zu lang geworden und bedanke mich schon im voraus für Antworten.
Liebe Grüße,
Maulwurfdame