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Thema: Krankmeldung

Krankmeldung
Joy1976
27.11.2016 15:58:11
Hallo ihr Lieben,
mich würde interessieren, wie lang ihr nach eurer OP krank geschrieben wart. Ich soll 5 Wochen nach der OP wieder arbeiten gehen und fühle mich nicht fit dafür. Ist der Gedanke an eine Verlängerung so abwegig? Es gibt nirgendwo Angaben auf eine Empfehlung.
Liebe Grüße
Joy1976
Drachilein
27.11.2016 17:06:14
Ich bin am 22.07. operiert, habe allerdings Resttumor und gehe bald in die Bestrahlung.Krank geschrieben bin ich bis zum nächsten Termin beim Neurologen am 19.01., wird aber sicher verlängert.Geh nicht zu früh arbeiten, man ist doch müde und wenig belastbar, ist bei mir jedenfalls so.
Bin allerdings auch 63 Jahre.
5 Wochen ach OP erscheint mir aber sehr früh, habe bisher immer von mindestens 3-4 Monaten gelesen.Es hängt sicher auch von der individuellen Verfassung und der Art der Op und Lage ab.
Drachilein
Otti
27.11.2016 17:46:01
Hallo Joy bin am 31.8 operiert worden,danach 6 Wochen Reha bin noch Zuhause, und gehe bis Januar nicht arbeiten,die Ärtze von der Reha wollen mich imm Februar......März nochmal in der Reha sehen und mit der Wiedereingliederung beginnen, bin 59 Jahre und noch überhaupt nicht belastbar.
Lg Brigitte
Die A. In der Reha sagten bis zu 6monaten krank
Otti
Chrissi
27.11.2016 19:33:10
Hallo Joy.
Meine OP war Anfang April und Mitte Juli bin ich wieder arbeiten gegangen.
Reha hatte ich keine.
5 Wochen erscheinen mir sehr kurz.
Kommt aber vielleicht auch darauf an was man arbeitet und wie belastbar man schon ist.Wenn du dich noch nicht fit fuehlst lass dich weiter krank schreiben ,es ist deine Gesundheit und so eine OP ist ja auch keine Kleinigkeit die man mal ebenso wegsteckt.
Liebe Grüße und gute Besserung
Chrissi
Chrissi
Joy1976
27.11.2016 20:04:02
Danke für eure Antworten.
Ich bin Anfang 40 und arbeite in einem Geschäft mit ziemlichem Kundenverkehr. Zur Zeit fühl ich mich(körperlich) recht fit, aber ich mach ja eigentlich auch nichts weiter. Hab ich mal Besuch, ist nach einer Stunde Unterhaltung schon die Grenze erreicht.Kopferschöpft. Da frag ich mich, wie ich das schaffen soll. Mein Arzt ist nicht sonderlich kooperativ, weigert sich Physio zu verordnen, obwohl ich wahnsinnig muskuläre Bschwerden hatte durch die sitzende Haltung während der OP von 6Stunden. Ohne Worte. Ich komm mir bei der Frage nach einer Krankmeldung vor wie ein ''Blaumacher''.
Joy1976
Drachilein
27.11.2016 20:14:20
Das Kopferschöpfte kenne ich auch, alle Reize über längere Zeit machten mich müde. Ich habe Ergo-und Krankentherapie vom Arzt verschrieben bekommen , gehen bis Ende Januar. Wenn du deinem Arzt sagst, du kannst nicht , bist nicht belastbar, dannn wird er das doch einsehen müssen. Jammer mal richtig und bringe die Beispiele aus dem Alltag. wo nix geht. Ich kann das auch nicht gut und meine Berichte sind auch viel positiver als mein Befinden. Aber mein Arzt sieht das von sich aus so, da gibt es keine Probleme.
Drachilein
Joy1976
27.11.2016 20:20:32
Danke euch für eure Antworten
Joy1976
Xelya
28.11.2016 11:41:48
Liebe Joy,

als ich Deinen Beitrag gelesen habe, hab ich mich gefragt, wieso Du nicht den Arzt wechselst? Ich vertraue meinem Arzt gerne, mag mich aber nicht als Bittsteller präsentieren oder gar als Hypochonder. Davon bist Du als recht frisch Operierte ja wohl meilenweit entfernt.

Da ich selbständig bin habe ich das Problem mit der Krankmeldung nicht, erinnere mich aber gut daran, dass ich zwei Monate nach der OP (und ich war früh wieder fit) noch weit von meiner jetzigen Leistungsfähigkeit entfernt war.

Ich hatte auch muskuläre Probleme durch die lange Lagerund während der OP und bereits im Krankenhaus wurde Physiotherapie angestoßen! Hast Du keine AHB gemacht?

LG
Xelya
Xelya
annasuska
28.11.2016 11:43:37
Hallo Joy1972,
manchmal ist es nicht leicht. Ich hab 3x die Neurologin gewechselt und hab nun endlich eine mit der ich klar komme.
Ich würde das auch so versuchen wie Drachilein und wenn das nicht klappt, mich langfristig evtl. mal nach einem anderen Arzt umschauen.
Ich wünsch Dir alles Gute! LG, Susanna
annasuska
Joy1976
28.11.2016 17:54:59
Danke euch.

Eigentlich bin ich nicht der Typ, der regelmässig zum Arzt geht. Ich weiss mir meist gut selbst zu helfen. Nur wenn es garnicht ging, bin ich dann zum Arzt.
Meine Beschwerden, Abgeschlagenheit und Krankheitsgefühl, hatte ich drei Jahre. Immer schubweise. Mein Hausarzt tat das ab, Stress. Klar. Also bin ich zum Internisten. Ein toller Mann in einer Gemeinschaftspraxis. Inzwischen ist er in Rente und ich bin zum Praxispartner. ' Das ist wie wenn die in die Luft schiessen und hoffen, dass eine Ente runterfällt' war nur ein Spruch. Irgendwie hab ich inzwischen den Glauben an die Ärzte verloren und hab mich wohl damit abgefunden, dass die irgendwie einen an der Waffel haben müssen.
An einen Neurologen hab ich noch garnicht gedacht, da für mich die Sache eigentlich abgeschlossen war. Das Meningiom hatte keine offensichtlichen Symptome, war ein Zufallsfund und jetzt ist es raus.
AHB hab ich für mich nicht als hilfreich angesehen. Ich hab keinerlei Defizite. Ich liege immernoch recht häufig, wenn mein Kopf das fordert. Merke zwar eine Besserung, ganz allgemein, aber der Kopf setzt mir fast täglich eine Grenze. Arbeiten ist so nicht möglich.
Ihr seht, ich bin 'Anfänger'. Ich hab mir vorher keine wirkliche Vorstellung vom 'Nachher' gemacht, weil ich so Angst hatte vor der OP. Als dieser Riesenberg OP überwunden war, und es mir nach der OP relativ gut ging, hätte ich nicht erwartet(und auch vorher nicht), dass das eine so langwierige Sache wird. Aber ich kann es nicht ändern.
Und dieser Arztwechsel ist wohl mehr als nötig.
Danke euch. Dieses 'Ansichselbstdenken' ist mir irgendwie verloren gegangen. Es wird Zeit damit anzufangen.
Joy1976
Xelya
28.11.2016 19:17:44
Liebe Joy,

an sich selbst denken ist wirklich sehr wichtig, eine gute Erkenntnis!

Daher habe ich die AHB gemacht, obwohl ich auch echt recht fit war nach der OP. Aber da hatte ich Ruhe tagsüber (meine AHB war ambulant und ich steckte zu Hause mitten im Umzug). Dort habe ich ganz mit Fug und Recht noch mehr "an mich selbst denken" trainiert.

Ich habe übrigens auch keinen Neurologen, hatte aber vor meinem Umzug einen tollen Hausarzt, der sich immer individuell informiert hat. Derzeit kläre ich alles selbst, ich hab meine Tumore aber auch schon lange, der erste wurde 2005 entdeckt. Da wird man schnell zum "Fachmann" für die Erkrankung.

Setz Dich durch, so eine OP ist kein Spaziergang für den Körper und der Körper folgt keinen festgelegten Fristen. Manchmal dauerts, manchmal gehts schnell.

Alles Liebe
Xelya
Xelya
Hubi
28.11.2016 19:37:24
Liebe Joy, ich wurde im August das erste Mal operiert. Erst sah alles gut aus, sodass auch meine Hausärztin 2 Wochen nach der OP die Wiederaufnahme der Arbeit in kürzester Zeit in Aussicht stellte. Doch auch wenn es mir augenscheinlich gut ging, hatte ich massive Nachblutungen und fand mich noch am selben Tag in der Notaufnahme wieder. Nach 2 weiteren OPs war ich in der AHB und wollte eigentlich wie vorher weitermachen. Erst dort habe ich verstanden, was diese OPs mit meinem Gehirn gemacht haben und die Ärzte haben mir dort das nötige Selbstvertrauen für meine weiteren Arztbesuche gegeben. Ich weiß nun, dass es ein langer Heilungsprozess ist und das Erschöpfung völlig normal ist. Ich spreche bei meinen Arztbesuchen immer an, dass ich für den Moment fit wirke, aber dass das auch nur eine Momentaufnahme ist. Ich bin in der Reha in ein Programm aufgenommen worden, welches mir bei der beruflichen Eingliederung hilft. Die haben sogar meinen Arbeitgeber kontaktiert und die Situation erklärt. Nun muss ich im Januar noch einmal in die Reha. Dort werde ich noch einmal untersucht, es kann aber auch da sein, dass Erneut eine Empfehlung ausgesprochen wird, dass ich 3 weitere Monate zuhause bleiben soll. Ich kann dir nur empfehlen, geduldig zu sein und dich nicht unter Druck setzen zu lassen. Eine OP am Gehirn ist nun mal kein Schnupfen. Viele Grüße und gute Besserung.
Hubi
Andrea 1
02.12.2016 07:33:05
Liebe Joy,
wo werden denn deine künftigen Kontrollergebnisse mit dir ausgewertet?

Meine OP ist bald 6 Jahre her und ich bin damals nach einem knappen halben Jahr wieder arbeiten gegangen, was im Nachhinein ein großer Fehler war, denn ich hätte 1 Jahr nicht mal Autofahren dürfen und ohne Auto kam ich nur sehr schwer dort hin, bzw. wieder nach Hause. Da in meinem damaligen Wohnort nur 2x am Tag ein Bus zum nächst größeren Ort hin- und herfuhr, wäre der ganze Tag drauf gegangen, wenn ich die Überlandlinien hätte nutzen müssen (mehrfach umsteigen inkl.).
Sicherlich kommt es sehr darauf an, an welcher Stelle des Kopfes man operiert wurde.
Bei mir war es vorn rechts frontal und ich erinnere mich sehr gut daran, dass ich mich sehr lange nicht bücken durfte/konnte, weil mir der Schädel dabei dröhnte. Mir schoss dabei quasi das Blut und Hirnwasser in den Kopf, was mir sehr unangenehm war. Ich bekam dadurch enormen Druck und Schwindel im Kopf.
Hinzu kam, dass ich tatsächlich unter totaler Selbstüberschätzung "litt", was wohl auch typisch sein soll, für so einen Eingriff. Theoretisch konnte ich ALLES, praktisch konnte ich mir nicht einmal merken, dass ich Wasserhähne oder das Licht wieder ausbekomme usw..
Nach ca.5 Monaten war ich endlich in der Lage, das einigermaßen zu bewerkstelligen. Kurz vorm wieder Arbeitsantritt war ich noch 4 Wochen in der Reha, was für mich purer Stress war. Zuviel Input von allen Seiten, letzten Chemozyklus noch gehabt und keine Ruhe, um runterzufahren.

Meine Neurologen "schoss ich relativ schnell in den Wind", da diese keine Ahnung von Hirntumorpatienten hatten! Statt dessen ging ich regelmäßig zu den Auswertungen meiner vierteljährlichen MRT-Kontrollen, in die Tumorsprechstunde (durch meine Neurochirurgen und mitwirkende Ärzte), welche inzwischen auf 4-monatig vergrößert wurden.
Dort werde ich richtig gut über alles informiert, bekomme regelmäßig meine Medikamente verschrieben (das war Anfangs dort nicht möglich, außer Temodal, da es sich u eine Akutklinik und kein Heilkrankenhaus handelt). Gut, dass das geändert wurde, denn es erleichterte mir sehr viel!
Meine 1x jährlichen EEG's kann ich inzwischen dort im Epilepsiezentrum machen lassen. Also brauche ich einen zusätzlichen Neurologen nicht wirklich, der eh nur jedes Mal meine Reflexe testete, "ich ihm jedes Wort aus der Nase ziehen musste" und Fragen unbeantwortet blieben und er verschrieb mir halt das Keppra. Mehr tat er tatsächlich nicht.
Blutwerte, Überweisungen und Magenschutz wird durch meinen Hausarzt erledigt, er hat auch nur wenig Ahnung von Hirntumoren, aber er gibt sich wenigstens viel Mühe und erkundigt sich, hilft mir, indem er zum Beispiel die Laborwerte direkt an meine Radiologie und zur Tumorsprechstunde faxt.
Über viele Gegebenheiten bin ich heute in der vollen Erwerbsminderungsrente. Meine Konzentration reicht halt nicht mehr für längere Zeiten und meine Erholungsphasen dauern noch immer sehr lange.
Kurzzeitig und mit meinen selbst erarbeiteten "Techniken" schaffe ich es mich schnell wieder geistig runterzufahren, aber eben die Erholungsphasen dauern danach sehr lange. Ab einem gewissen Stresspegel, bin ich nicht mehr aufnahmefähig (Infos rauschen an mir vorbei), was insofern gut ist, dass es Außenstehende oft nicht mitbekommen, meine Familie merkt es inzwischen rel. schnell.
Dennoch bin ich zufrieden, denn fürs normale, möglichst gut organisierte Leben reicht es.

Liebe Joy, ich wünsche dir verständnisvolle Ärzte und wenn Du diese nicht hast, dann versuche neue zu finden.
Alles Gute für dich...
LG Andrea
Andrea 1
jusi25
05.12.2016 08:59:10
Hallo Joy.
Bei mir läuft alles über den Hausarzt. Krankengymnastik und Krankschreibung sollte ich mir dort holen, hieß es in der Klinik und auf Reha. Klappt auch super. Bei mir war die OP auch Anfang August und ich bin noch Zuhause. Anfangen will evtl im Januar. Soll aber eigentlich noch bestrahlt werden und von der Strahlenklinik habe ich nach 3 Wochen noch keinen Rückruf.
Denk wann du anfangst hängt von dir selbst ab, wie es dir geht und was du arbeitest.
Aber mir geht es wie den anderen. Lange Gespräche sind sehr anstrengend und mit meinen kleinen Kindern bin ich alleine immer noch total am Limit. Der Neurochirog hat aber auch schon gemeint dass das normal ist; dass die Nerven noch brauchen.
Liebe Grüße
jusi25
Joy1976
05.12.2016 19:03:23
Vielen Dank für eure Antworten. Ich werde jetzt einfach mal sehen, wie sich in der nächsten Zeit mein Kopf erholt.

Diese Beschreibung 'Info rauscht vorbei' trifft es auf den Punkt. Genau so fühlt es sich an.

Aber:Alles wird gut.

Danke, ihr Lieben
Joy1976
katinka66
09.01.2017 21:23:33
Hallo,

lass Dir die Zeit, die Dein Kopf braucht. Meine OP war Ende Januar 2016, da hat man auch gesagt, dass ich nach ca. 5 Wochen wieder arbeiten könnte. Hätte ich nicht geschafft. Ich war von Mitte April bis Anfang Juni zur Reha, die mir wirklich gut getan hat und bin Ende Juni mit der Wiedereingliederung angefangen. Seit kurz vor Weihnachten bin ich damit durch. Merke aber, dass ich immer noch nicht so stressresistent bin wie früher.

Alles Gute für Dich.

LG Katinka
katinka66
Jesse
10.01.2017 18:24:05
Hallo,
meine OP ist nun gut 6 Wochen her. Wenn ich daran denke, dass mir im Vorgespräch mitgeteilt wurde dass man nach 2 -6 Wochen wieder fit ist, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Auch dass ich mit dem "kleinen Meningeom" bestimmt keine Reha bräuchte und nebenbei wurde ich 48 Stunden nach der OP sanft aber bestimmt aus dem Krankenhaus entlassen.

Und nun? Mir ist immer noch schwindelig, ich kann mich nicht konzentrieren, habe Probleme beim Schreiben... Letzte Woche wollte ich trotzdem wieder arbeiten aber es ging gar nicht. Ich bin sowas von frustriert. Ich werde nun doch eine Reha beantragen in der Hoffnung dass sie genehmigt wird und auch etwas bringt. Hätte ich mal gleich darauf bestanden :(

Aber, liebe Joy, wir sind im gleichen Alter und Du siehst, Du bist (leider) nicht alleine mit Deinen Problemen.
Wie geht es Dir denn mittlerweile?

LG und alles Gute!
Jesse
Joy1976
10.01.2017 21:09:59
Hallo ihr Lieben,
Danke für eure Antworten.

Ich finde es auch schwierig, dass Aussenstehende, auch Ärzte, meinen beurteilen zu dürfen und zu können, wann man wieder fit sein wird. Ich fühle mich von meinem behandelnden Arzt ziemlich allein gelassen. Er widerspricht sich ständig selbst: auf der einen Seite sagt er, ich bräuchte Geduld, war ja kein Schnupfen. Auf der anderen Seite gibt er mir ein schlechtes Gefühl indem er offensichtlich daran zweifelt, ob ich tatsächlich eine Krankmeldung brauche. Ich hatte kein Bock mehr auf dieses Theater und hab mich an die Wiedereingliederung gewagt. Ich bin im Moment in der vierten Woche und gehe zur Zeit 4mal 4 Stunden die Woche arbeiten. Eigentlich wäre das für mich der Schluß aber ich werde das nochmal um zwei Wochen verlängern, weil ich an meine Grenzen stosse. Die zwei Stunden zu Anfang waren völlig okay und problemlos. Vier Stunden ist schon ein Wort und reicht mir zur Zeit.
Jeder sollte das für sich entscheiden. Ich hoffe, dass meine Entscheidung richtig war.
Joy1976
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