Liebe Isabeau1901,
Bei mir liegt die erste Meningeom-Therapie etwa so lange zurück wie bei ness.
In Abständen von mehreren Jahren wurden Rezidive und neue Meningeome festgestellt, die operiert und z.T. nachbestrahlt (30 Werktage je 2 Gy) wurden, da sie höhergradig waren.
In dieser langen Zeit durfte ich den Fortschritt der Medizintechnik miterleben.
Bessere Geräte und Methoden verbessern die Erfolge bei der Therapie von Meningeomen.
Durch präziseres Arbeiten werden Nebenwirkungen verringert, der Aufenthalt in Kliniken wurde kürzer.
Vor allem kann viel mehr auf den Erhalt der Lebensqualität geachtet werden, da Patienten mit Meningeomen meist ein normal langes Leben führen.
Ich war im Dezember 2020 überrascht, dass mein in 08/2016 teiloperiertes und nach langwierigen Wundheilungsstörungen erst in 10-11/2017 (fraktioniert) bestrahltes WHO-II-Meningeom doch noch operiert werden konnte.
Es war ein Orbita-Meningeom, dessen Rest leider langsam gewachsen war und einen Sehnerv verschoben sowie von hinten auf das Auge gedrückt hatte. Tatsächlich haben sich drei Neurochirurgen damit befasst und sie konnten viel mehr entfernen, als sie und ich geglaubt hätten. Die zusätzliche Freude entstand, weil durch einen bestimmten Zugang das Hirn nicht betroffen war. Danach habe ich mich fast sofort wieder gut gefühlt.
Bei Dir ist erfreulicherweise ein Rückgang des Tumors zu verzeichnen. Das ist so schön.
Aber ich kann auch nachvollziehen, dass diese gute Nachricht in Dir nicht nur Freude auslöst.
Mir ging das nach den guten MRT so, wenn der Zeitraum bis zum nächsten MRT verlängert wurde. Es ist widersinnig, so gegensätzlich zu empfinden.
Aber es ist wohl die Befürchtung, ein mögliches Wachstum zu verpassen.
Die Verlängerung um 6 Monate kann schon solche Sorgen auslösen. Es ist Deine Entscheidung, Dich bereits nach 9 Monaten mit einem aktuellen MRT beim Neugochirurgen vorzustellen. Er wird es verstehen und Du hast mehr Sicherheit.
Ich kann mich nur den Worten von ness anschließen. Lebe, genieße jeden Tag, verschiebe den Tumor in das hinterste Eckchen Deines Bewusstseins und freue Dich an jedem Schönen, das Dir begegnet!
Und wenn Dir gerade mal nichts Schönes begegnet, dann suche Glückspünktchen und Du wirst staunen, wie viele davon um Dich herum und draußen herumfliegen!
Auf ins Leben!
KaSy