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pietra

Hallo - ich schreibe heute eine positive Nachricht, ich freue mich und würde diese Freude und Zuversicht gerne mit Ihnen teilen!

Mein Mann wurde am 28.09.2012 am Glioblastom operiert, Durchmesser ca. 4,5 cm. Anschließend 30 Bestrahlungen und k e i n e Chemo. Die Bestrahlungen waren - ehrlich gesagt - hart genug. Am Montag war das erste MRT, heute die Besprechung in der Charité; Kein erkennbarer Resttumor. Nächste Untersuchung erst wieder in drei Monaten.

Wir wissen, wir müssen mit diesem Zustand leben. Im JETZT leben, das Heute genießen, die Angst loslassen und die geschenkte beschwerdefreie Zeit "erleben". Es ist schwer, weil wir von Kind auf an nicht gelernt haben, dass unser Leben endlich ist.

Ich selbst bin gesund, aber das ist auch kein Dauerzustand. Irgendwann werden wir alle sterben, das ist Tatsache. Aber bis dahin werden wir das uns geschenkte Leben mit offenen Armen aufnehmen und den Tag bewusst verbringen. Wahrscheinlich können nur Betroffene und Angehörige verstehen, was ich meine.

Ich hoffe sehr, die Ihnen und uns geschenkte Lebenszeit zieht sich noch in die Läääääääänge.
Liebe Grüße aus Berlin - Pietra

Tessa

Hallo Pietra,-jaaa,das ist es,es ist genau das was wir seit 3Jahren versuchen zu leben-jeden Tag-auch,- oder vielleicht genau deswegen-schon rückschläge zu verbuchen waren in dieser zeit,positiv weiter denken und handeln...
ich wünsch euch jeden tag die allerschönste zeit,
macht es gut mit viel ausdauer ,kraft und energie-
alles liebe
Tessa

heike

Hallo Pietra, so bin ich im Oktober 2004 auch gestartet. Man hangelt sich von MRT zu MRT erst alle 6 Wochen, dann 3,6,9,12 Monate. Dabei ganz bewußt das Leben genossen, aber in einer ganz neuen Qualität. Grosse Dankbarkeit und Demut lassen ein ganz besoderes Lebensgefühl entstehen.
Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute!

Heike

pietra

Hallo Tessa - vielen lieben Dank für Deine Antwort. Auch Dir jeden Tag dieses Lebens genug Aufmerksamkeit, um die Schönheiten zu erkennen und zu genießen. Wir müssen uns viele Ruheinseln suchen, die es erlauben, die nötige Energie zu sammeln. Ich lese viele gute Artikel von Menschen, die einem Mut machen, die das Wesentliche sehen und trotzdem locker mit dem Leben und auch dem Tod umgehen können.

Jeder von uns hat wohl ein anderes empfängliches Ohr. Ich führe auch gerne Tagebuch. Damit gebe ich der Vergangenheit noch einmal die Gelegenheit, langsam an mir vorbeizuziehen. Ich erlebe das Aufgeschriebene noch einmal, manchmal sogar intensiver, als in der Wirklichkeit.

Liebe Grüße Petra

pietra

Hallo Heike, auch Dir vielen lieben Dank für die aufmunternden Worte. Ja, es stimmt. Die Qualität, das heißt die Aufmerksamkeit, ist eine andere geworden. Man wird dankbarer, liebevoller, übersieht die Kleinigkeiten, die einen vorher aufgeregt haben - man begreift das Wesentliche (was es nicht zu kaufen gibt).
Auch Dir weiterhin alles, alles Gute!

gramyo

Hallo Pietra und Mann,

ich freue mich von ganzem Herzen für euch. Haben in diesen jetzt bald 8 Monaten auch wirklich gute und schöne, aber auch sehr traurige bis panische Zeiten durchgemacht. Wir leben aber auch sehr im HIER UND JETZT! Jetzt steht ein leckeres , vegetarisches Essen auf dem Tisch. Wünschen euch noch sehr viele gute, intensive Zeiten. Gramyo

pietra

Hallo Gramyo, vielen lieben Dank für Deinen Beitrag und Deine lieben Wünsche. Vegetarisches Essen - lecker und schmackhaft - ein Essen, welches man bewusst wahrnimmt und genießt. Das ist für mich auch ein kleines Beispiel, wie präsent man gerade im Leben steht. Man isst bewusster, man trinkt, man schläft, man geht zum Sport, man trifft sich mit Freunden, man liest gute Bücher, Zeitschriften - und - ich sehe kaum noch Fernsehen. Ich bin ein ARD/ZDF&ARTE-Gucker. Aber seit der Operation meines Mannes schaue ich fast nur noch Naturfilme auf Arte oder kleine Beiträge über Landgärten und positive Meldungen. Geht es Euch auch so?

Auch Euch eine gute und innige Zeit - Pietra

gramyo

liebe Pietra und Mann,

herzlichen Dank für deine lieben Zeilen. Hatten heute zwei wunderschöne Erlebnisse. Er hat sich heute morgen, beim duschen hingekniet, damit ich ihm besser die mittlerweile sehr kurzen Haare waschen konnte. Mir sind die Glückstränen hochgestiegen. Über so etwas kann man sich jetzt so sehr freuen!!
Da wir vor kurzem die Onkologin gewechselt haben, kannte ich diese noch nicht so gut, hatte aber von Anfang an ein sehr gutes Bauchgefühl zu ihr. Heute bei der Verlaufskontrolle, sagte sie das sie sehr verwundert sei, wegen der ausgesprochen, noch immer guten Blutwerte. Mussten ja Chemo wechseln, wegen nicht mehr ansprechen der Temozolomidtherapie. Habe ihr gesagt, dass wir sehr viel alternative Krebsbehandlungsmittel einsetzen. Darauf sagte sie , dass sie als Schulmedizinerin und Onkologin 3 Jahre lang homöopathische Lehrgänge mitgemacht hat. Juchuhh.Wir wissen auch, dass nach wie vor das Leben meines Partners sehr begrenzt ist, aber wir geniesen es wie ihr auch wirklich stündlich. Hoffe , wir können beide noch eine gute Z eit mit unseren Männern verleben. Bis bald und weiterhin liebe Grüße im hier und jetzt wünscht dir Gramyo

pietra

Liebe Gramyo und Mann,
Deine Email treibt einem leichte Glückstränen in die Augen! Ja, es ist sehr schön, von anderen Betroffenen positive Nachrichten zu lesen und sie ein Stückchen mit in die eigene Gegenwart nehmen zu können.
Die Haare meines Mannes wachsen langsam wieder, nur die Stellen der Strahlenbehandlung sind noch recht kahl. Aber diese Nebensächlichkeiten nehme ich kaum wahr, daran schaut man komischer Weise vorbei.
Wir haben außer unserem Hausarzt (Internist) und der Charité keinen weiteren Arzt. Ich finde, der Internist ist etwas überfordert, verschreibt aber brav, was man möchte (Physiotherapie u.ä.). Letzten Sonntag hatte mein Mann einen Gedächtnisverlust, der ca. 15 Minuten andauerte. Er wusste nicht einmal, welches Auto er fährt, dass er am Vortag beim Friseur war, etc. die ganze letzte Woche war wie weg geblasen. Ich dachte zuerst, er macht Spaß. Aber wir haben anhand von Bildern und Gesprächen die Woche wieder ins Gedächtsnis geholt. Nach ca. 15 Minuten kamen die Erinnerungen alle wieder. Im Alltag vergisst er manchmal seine Termine und muss immer wieder nachschauen, aber auch das haben wir gut im Griff.
Was sagt Eure Onkologin - empfiehlt sie z.B. ind. Weihrauch? oder ähnliches? Dem Chirug in der Charité war darüber nichts zu entlocken.
Liebe Gramyo - liebe Grüße Dir und Deinem Mann von Petra.

gramyo

liebe Pietra und Mann,

von einer Schulmedizinerin, sei sie auch noch so freundlich, wirst du nie alternative Krebsbehandlungsmittel genannt bekommen, höchstens eine Akzeptanz. Das ist auch für uns völlig in Ordnung. Dafür gibt es entweder ganzheitlich arbeitende Ärzte, oder du gibst "biologische Krebsabwehr" ins Internet ein. Frag doch mal Sharanam. Wohnt auch in Berlin. Es gibt doch den Chat für Informationen. Man darf, berechtigterweise hier im Forum keine Werbung machen.

Nächste Freude für uns. Er hat heute zum ersten Mal seit seiner Erkrankung auf den Kongas gespielt. Stand in der letzten Apothekerzeitschrift ein interessanter Artikel über die pos. Auswirkungen auf das Gehirn drin.
So, jetzt mach ich Abendrunde mit unserem Labrador. Alles Liebe und weiterhin eine positive Zeit wünschen dir und deinem Mann von Herzen Gramyo und Mann

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