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Thema: Leben nach der Chemo?

Leben nach der Chemo?
emanuel801
01.05.2018 20:56:22
Seit November letzten Jahres wissen wir, dass mein Vater einen Gehirntumor hat. Nach seinem dritten "Grand Mal" wird er endlich therapiert. Die Strahlentherapie ist nun beendet und jetzt steht die PCV Chemo bevor (6 Zyklen). Mein Pa muss täglich viele Medikamete nehmen (Dexamthason, Tavor, Vimpat 200, Topiramat; Levitirtacetan und Mirtazapin), für Tavor scheint er eine Sucht zu entwickeln, wenn er Angst vor einem Anfall bekommt, hat er schon mal sein Notmedikament (2,5 Tavor) genommen, die folgenden Tage waren sehr schwer.

Wie wird er wohl die Chemo vertragen? Habt Ihr Erfahrungen? Meine Ma und ich machen die Pflege und leiden mit ihm, vor allem unter seiner depressiven Stimmung.

Hat jemand von Euch mit ähnlich vielen Medikamenten die Therapie überstanden und konntet ihr die Medikamentierung danach reduzieren?
Wie schaut Euer Leben nach der Therapie aus?
emanuel801
fasulia
01.05.2018 23:07:57
Hallo Emanuel,
du hast schon öfter hier den Medikamentenplan deines Vaters gepostet-
deine Skepsis ob der Medikamente ist berechtigt, insbesondere für Tavor und Dexamethason- nach so langer Zeit... doch hier weiß keiner warum die Ärzte das als "Dauermedikation" verordnen, dafür braucht man Befunde und Bilder-
holt euch bitte! eine Zweit- und evtl. Drittmeinung- vielleicht in München Augsburg oder Ulm das ist ja nicht so weit weg-
und fragt nach, warum sie was geben, so lange bis IHR es verstanden habt.


Auch die PCV Chemo ist nicht ohne, manche Kliniken/Onkologen lassen das V(incristin) weg.

Die depressive Verhalten kann auch durch die Medikamente kommen- wenn man Dexamethason über lange Zeit nimmt, macht es sehr schwach... aber man darf es dann nicht einfach absetzen, sondern, darf es nur gaaanz langsam in kleinsten Schritten reduzieren...
wenn er ein Ödem ( "Wasseransammlung" um den Tumor) hat, dann kann man auch Weihrauch hochdosiert nehmen und damit nach und nach das Dexamethason ersetzen.

Tavor bewirkt als Medikament eine Abhängigkeit(Sucht) wenn man es über längere Zeit zur Beruhigung eingenommen hat- und nicht nur ab und zu um einen Anfall zu verhindern ... hier braucht ihr eine Begleitung von einem guten Neurologen, vielleicht kann euch die Zweitmeinung da auch jemand vermitteln.
In großen Häusern (Unikliniken) arbeiten die Abteilungen je nach Haus zusammen- und man hat nicht so weite Wege, kommt aber auf die Klinik an.
fasulia
fasulia
01.05.2018 23:16:50
habe gerade gesehen, dass dir schon öfter eine Zweitmeinung empfohlen wurde... nicht ohne Grund!
... ich kann dir nur nochmal sagen, dass er Dexamethason und Tavor über lange Zeit nimmt ist NICHT üblich, daher solltet ihr woanders abklären, ob man das ersetzen oder ändern kann...

zur Verträglichkeit der PCV Chemo, kannst du oben in die Suchleiste PCV eingeben, dann bekommst du Ergebnisse

vielleicht schreibst du mal, wie alt dein Vater ist und warum keine OP erfolgte.
fasulia
emanuel801
02.05.2018 17:48:14
Danke für die ausführliche Antwort!!
Mein Vater ist 69 Jahre alt.
In Augsburrg wurde der Tumor als nicht operabel eingeschätzt.
emanuel801
mikegliodef
03.05.2018 12:44:44
Bin gespannt was die Zweit- oder Drittmeinung aus München oder Ulm ergeben.
mikegliodef
emanuel801
04.05.2018 18:46:41
Heute musste ich meinen Pa in die Neurologie nach Kaufbeuren bringen wo er stationär liegt, gestern und heute morgen hatte er jeweils einen kleinen Anfall, immer kurz vor der Medikamenteneinnahme. Der Zeitpunkt bestärkt mich in der Annahme, dass es sich um ein Suchtproblem handelt!
Gerade hab' ich mit ihm telefoniert, er soll neu eingestellt werden. Ich befürchte sie werden ihn mit Tavor noch höher dosieren.
WAS FÜR EIN SCHEIß TEUFELSKREIS!!!
emanuel801
Grünes Haus
04.05.2018 23:33:59
Tavor aber auch Dexamethason haben wirklich den Drang, abhängig zu machen! Dazu kommt, dass meist auch eine Wesens Veränderung eine nicht kleine Rolle spielt! Ich wünsche alles Gute.
Grünes Haus
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