Hallo liebe Menschen!
Ich mache eine "update" zum Thema "Leben ohne Antiepileptika" und berichte euch wie es mir geht (siehe auch Thema: Zu wenig Levetiracetam?)
Mir ist durchaus bewußt, dass ein Ausschleichen nicht für alle möglich und sinnvoll ist und dass für viele die Epilepsietherapie die einzige sichere Variante eines Anfallsschutz darstellt. Das Ausschleichen darf/soll auch nur in Absprache mit Ärzten stattfinden.
Also ich habe am 20.02. 2014 das vorerst letzte Mal "Levetiracetam" eingenommen. Das Ausschleichen dauerte ca. 6 Wochen (von 750mg-0-750mg schrittweise runter) . Wie bereits beschrieben hat das bei mir gut geklappt. Die von mir vorher wahrgenommenen negativen Nebenwirkungen haben sich drastisch verringert.
Einzig geblieben sind unterschiedlich häufig auftretendende "Panik-, bzw. Stresszustände" bei z. B. grösseren Menschenansammlungen, mehr oder weniger lauten Menschenmengen in Geschäften, Lokalen , Strassenbahn usw..
Nachdem mir mein Epilespeispezialist "zusicherte", dass bei meiner Geschichte und bei meinem beobachteten Verlauf dieses Verhalten keine Epilepsieauren seien , er eher "erlernte" Panikreaktionen bzw. Angstauren vermute, habe ich in Absprache mit ihm und einer Neurologin (Psychiaterin) beschlossen, ein Medikament gegen Angststörungen (Serotonin Wiederaufnahmehemmer, Wirkstoff Sertralin) auszuprobieren. Ziel ist eine Abklärung, ob die Auren durch das Medikament geringer werden. Wenn ja, seien es folglich eher keine Epilepsieauren (bzw. fokale Anfälle). Eine weitere Ursache /Möglichkeit wäre auch, dass mein beschriebenes Stressverhalten auch eine Folge der Operation bzw. des Tumors sei)
Nach ca. 4 Wochen zeigten sich die ersten positiven Reaktionen. Ich erleb(t)e viel weniger Stressmomente, was mich sehr freut, weil mich das sehr beeinträchtigte in meiner Konzentrationsfähigkeit und meinem Verhalten (Unruhe usw.).
Wo Licht ist, ist meist auch Schatten, ein paar Nebenwirkungen gibts doch. Bei mir zeigt sich das in erhöhter Müdigkeit, aber gut, soll sein....
Ich werde in Kürze auch dieses Medikament ausschleichen und dann wieder berichten, wie es mir dann ohne Mediakmente geht. Ich hoffe das mein positiver Zustand lange anhält, nachdem ich nun auch wieder Teilzeit arbeiten gehen möchte.
Ich wünsche Euch jedenfalls Alles Gute !
Styrianpanther
(Status: Oligoastrozytom WHO II, frontoparietal rechts , OP 11/2012/ vermuteter max. 5mm breiter Resttumor am Resektionsrand innen, aktuell keine Progredienz und kein Rezidiv sichtbar, FET-PET zeigt dzt. keine Tumoraktivität...wait and see - bei MRT Kontrolle alle drei-vier Monate/ggf.weitere Wach-OP Möglichkeit falls Wachstum)