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Thema: Lebenserwartung Oligodendrogliom III?

Lebenserwartung Oligodendrogliom III?
Ute[a]
04.09.2003 14:37:32
Beriets vor sechs Jahren hatte ich einen Astrozythom I, welcher erfolgreich operiert wurde, danach erfolgten keine weiteren Behandlungen, nur die üblichen Kontrolluntersuchungen. Nun, nach sechs Jahren, wurde per ZUFALL durch den Augenarzt im Juni 2003 ein großer Tumor im Kopf erneut gefunden. Außmaße von 10 cm Breite, 6 cm. Höhe und 3 cm Dick. Gleichzeitig war ich ich schwanger mit meinem zweiten Kind. Die Schwangerschaft mußte schließlich in der 32. Woche abgebrochen werden, in dem man das Kind per Kaiserschnitt holte und nur vier Tage später wurde der Tumor operativ entfernt. Der Junge ist zwar soweit gesund, hat aber laut Ärzte neurologische "Auffälligkeiten" durch die Medikamente die ich während der Schwangerschaft nehmen mußte (Ergenyl chrono 300). Trinkfaul, Ohren sitzen zu tief, Oberlippe zu lang. Alles Dinge, die uns als Eltern nicht auffallen ehrlich gesagt, aber der Junge ist in Neurologischer Behandlung weiterhin. Ich bekam nach der OP Bestrahlung, insgesamt 33 Stück, die nun seit letztem Freitag beendet ist. Die nächste Kernspin ist im Okt., solange passiert nichts, außer warten... Beim zweiten Tumor handelte es sich um einen Oligodendrogliom Grad III, er saß auf der selben Stelle wie der erste Tumor, RECHTS TEMPORAL. Wie kann aus einem Astrozythom ein Oligodendrogliom werden? Sind die miteinander irgendwie "verwandt"? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das ich meinen Kindern einen Tumor vererbt habe? Aber noch viel wichtiger: Wie stehen meine Lebenserwartungen? Der behandelnde Arzt meinte, ich neige dazu bösartige Zellen zu bilden und der Tumor würde ganz sicher wiederkommen, nur wann könne man nicht sagen. Ich bin zweifache Mutter, ich möchte und muß wissen wie meine Chancen sind! Kommt dieser Tumor tatsächlich immer wieder? Wie oft kann man operieren und bestrahlen? Ist der Körper nicht irgendwann "ausgereizt"? Wie hoch sind meine Lebenserwartungen? Wieviel Jahre wird einem geben bei so einer Art Tumor?
Ich danke Ihnen jetzt schon für eine ehrliche und offene Antwort!
Mit freundlichen Grüßen,
Ute
Ute[a]
H. Strik
06.09.2003 23:20:05
Die Fragen nach der Lebenserwartung sind immer wieder heikel, aber natürlich berechtigt, da für die Lebensplanung sehr wichtig - gerade wenn es um eine Familie mit Kindern geht.
Bei Oligos ist gerade viel im Fluss und Zahlen aus größeren Studien bei konsequenter Behandlung mit Chemo noch nicht zu erhalten. Es gibt ältere Studien, in denen die Hälfte der Patienten länger als vier Jahre gelebt hat. Darauf kann man hoffen. Sicher ist natürlich nichts, und jeder Patient ist anders. Aber gerade bei Oligos macht es Sinn, alle Möglichkeiten der eingeführten Therapien inklusive Chemotherapie auszuschöpfen.

Alles Gute,

Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen
H. Strik
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