Scheren Herzens musste ich meine Frau, der am 1.7.2014 ein Glioblastom diagnostiziert wurde, kurz vor Jahresende in's Spital geben.
Es war immer mein Wunsch, meine Frau Zuhause pflegen zu dürfen. Nun ist ihr körperlicher Zustand nochmals massiv schlechter geworden. Man kann von einer halbseitigen Lähmung von Arm und Bein sprechen, es sind Gesichtslähmungen vorhanden, sie kann nicht mehr sprechen und hört auch nicht mehr so gut und auch schreiben kann sie nicht mehr, ja selbst ihre Zeichensprache nimmt zusehends ab. Sie kann auch nicht mehr auf eigenen Beinen stehen, muss mit zwei Pflegepersonen aus dem Bett, in der Rollstuhl, zum WC und zurück transportiert werden.
Dennoch attestieren die Ärzte ihr Handlungsfähigkeit, was mir gewisse Handlungen mit der Bank erschwert.
Ihr Essen kann sie noch einigermassen selbst zum Mund führen. Da sie durch die Gesichtslähmung allerdings stark sabbert und ca. 50% der Speisen wieder aus dem Mund kommen, will sie ihr Essen nur noch am Waschbecken einnehmen, damit das Verlorene weggespühlt werden kann und sie sich nicht die ganzen Kleider schmutzig macht
Morgen ist es soweit, dass das Spital meine Frau in ein Pflegeheim verlegt, denn sie braucht nun wirklich eine intensive Pflege, die Zuhause nicht mehr gewährleistet werden kann.
Nun zur eigentlichen Frage:
Das Spital behandelt meine Frau jetzt mit Temodal, einer Chemotherapie auf Tablettenbasis.
Vorgängig waren 15 Bestrahlungen, 5 Infusionen mit Avastin, die leider überhaupt keinen Nutzen brachten.
Ist das in diesem Stadium der Erkrankung überhaupt noch sinnvoll? Wird damit nicht nur das Leiden verlängert, der erlösende Tod hinaus gezögert?
Oder kann man dadurch meiner Frau Erleichterung im letzten Lebensabschnitt geben?