Hallo, Ihr Läufer,
Im Thema "Langstreckenlauf" fragte ein Betroffener, ob er denn schon am Rennsteiglauf über 74 km teilnehmen könne.
Wer sollte das hier wissen?
Er lief mit seinem Bruder und schaffte die Strecke. Seine Bestzeit wird er später wieder erreichen.
Ich habe nach meiner ersten Meningeom-OP in der Rehaklinik sofort mit Sport begonnen und das täglich und recht intensiv betrieben.
Nach der Rezidiv-OP (4,5 Jahre später) hatte ich die 2. Palacosplastik und wurde anschließend bestrahlt. Einige Nebewirkungen der Bestrahlung wurden mir genannt und dann fragte ich, ob ich irgendetwas, z.B. Sport, nicht mehr machen dürfte. Der Neurochirurg und der Radioonkologe sagten ganz selbstverständlich, dass ich natürlich alles tun darf.
(Leistungssport habe ich allerdings nie betrieben.)
In der Rehaklinik fiel es mir durch die Müdigkeit und Schlappheit nach der Bestrahlung schwerer, aber natürlich habe ich mehrere verschiedene Sportarten dort und auch danach ausgeübt, um wieder auch körperlich leistungsfähig zu werden.
Irgendwann gab es in unserem Ort ein Frauenfitnessstudio, wo ab und zu diese langen "Wackelstäbe" (Balance-Bar) genutzt wurden, die auf die inneren Muskeln und Organe wirken. Die Trainer achteten sehr auf die Gesundheit und sagten, ich möge wegen meiner Hirntumore erst den Arzt befragen.
(Es gab dort auch einige Brustkrebsfrauen, bei denen befürchtet wurde, dass sich Metastasen bilden könnten.)
Weder der Neurochirurg noch der Radioonkologe sah darin ein Problem.
Ich würde Euch raten, macht rasch so viel wie Ihr könnt, ab und zu ein wenig mehr, damit Ihr Eure Grenzen erweitert. Aber hört auf Euer "Bauchgefühl" und hört auf oder macht langsamer, wenn Ihr merkt, dass es zu viel wird. Da Ihr im Training wart, sollte es Euch nach der OP bald wieder gelingen, die Strecken zurückzulegen, die Ihr vorher geschafft habt, wenn auch noch nicht gleich in Eurer Bestzeit. ;-)
KaSy
PS: Welcher Arzt ist denn gleichzeitig Hirntumorpatient und Marathonläufer?
In den Rehakliniken wissen insbesondere die Sporttrainer am besten, was man den Patienten zutrauen kann und dass man ihnen die Angst vor der Normalität nehmen muss.