Hallo Cattarina,
ich hatte vor 14 Jahren einen heftigen MS Schub (war 3 Monate krankgeschrieben), die Ärzte sagten, ich solle mit Medikamenten erst beim zweiten Schub anfangen. Der kam aber nie!! Nach einigen Monaten waren bis auf eine kleine Gleichgewichtsschwäche alle Symptome wieder weg.
Nun habe ich vor 15 Monaten Sehstörungen bekommen, dachte an einen MS-Schub, aber es stellte sich schnell heraus, dass es ein Glioblastom ist. Bei diesem MRT wurde auch sichtbar, dass wohl in der Zwischenzeit einige MS-Herde dazugekommen waren, die aber keine Symptome nach sich zogen. Der Arzt meinte, durch die Behandlung könnte natürlich die MS sich auch wieder melden, aber das sei das kleinere Übel.
Ich war natürlich verzweifelt über diese Diagnose, aber inzwischen geht es mir wieder sehr gut. Aufgrund der Lage konnte nicht operiert werden, ich hatte Bestrahlung und 8 Temodalzyklen, habe alles sehr gut vertragen. Ich war ein Jahr krankgeschrieben, nach Reha und stufenweiser Wiedereingliederung arbeite ich nun wieder voll und bin froh und dankbar wie gut es mir geht!!
Mir ist die Ernsthaftigkeit der Diagnose sehr wohl bewusst und ich habe die Endlichkeit meines Lebens durchaus im Kopf (im wahrsten Sinne des Wortes :)) , aber ich hoffe einfach, dass ich vielleicht wieder die Statistik durchbreche, wie schon bei der MS.
Insgesamt möchte ich Mut machen, denn mir geht es (15 Monate nach der Diagnose) sehr gut und ich habe eine ganz wertvolle Zeit hinter mir mit tollen Erfahrungen von Freundschaft und liebevoller Zuwendung, von Getragensein durch Freunde und meinen Glauben, von bewusster Wahrnehmung des geschenkten Lebens.
Ich habe anfangs ab und zu im Forum gelesen, das dann aber eher gelassen, da es doch eher runterzieht.
Zu Beginn diesen neuen Jahres dachte ich aber, dass solch gute Verläufe auch mal berichtet werden sollten. Ich denke, dass es das häufiger gibt, dass aber, ähnlich wie ich, nicht jeder darüber schreiben will bzw. sich hier im Forum aufhalten will.
Ich werde mich nun auch wieder vom Forum eher fernhalten. Wenn dann ein Rezidiv kommt, schaue ich sicher wieder öfters rein. Aber bis dahin freue ich mich, dass es mir so gut geht und ich hoffe, dass ich mir die Achtsamkeit und die Dankbarkeit auch im Alltag gut erhalten kann.
Olga