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Thema: Levetiracetam

Levetiracetam
May Lady
16.10.2018 20:39:38
ich sollte das medikament Levetiracetam-500 Einnehmen.
Ist ein Neues Medikament,was über die Nieren abgebaut wird.
Ich habe aber das problem, wenn ich das Einnehme,habe ich weit mehr,als nur Seegang im Kopf.
Das weiß mein Phychologe auch,der auch Neurologe ist.
Was kann ich tun,damit ich das besser vertrage?
Nehme ich es am Abend ein,wie mein Arzt es will,dann Schauckelt mein Kopf am Tag über und nehme alle Ecken und kannten mit,die nicht Niet und Nagelfest sind.
Nehme ich es Tagsüber ein,das Gleiche Problem!
DR kann mir da nicht helfen,außer mich zu ermuntern,das Einzunehmen.
Mann hat mir Erklärt,das die Naht,auf der Hirnhaut,einen Druck verursacht,die zweite Naht,auf der Schädeldecke,verursacht den zweiten druck,der Direckt in der Hirnmasse drückt,mal mehr-mal weniger,je nach Wetterlage.
Wie geht Ihr damit um?
Und die Asperin,nehme ich um die Schmerzen leicht zu dämpfen und das Blut dünn zu halten,weil die ganze Famillie dickes Blut hat und einiges mehr,was man nicht brauchen kann.
May Lady
TumorP
16.10.2018 21:58:49
Hattest Du denn zu irgendeiner Zeit einen epileptischen Anfall, oder Anzeichen davon? Levetiracetam ist NICHT mehr "neu", sondern gibt es seit vielen Jahren. Der Name dahinter bezieht sich auf die Firma, die es verkauft. Ein sogenanntes Generika.
Viele Grüße
TumorP
KaSy
16.10.2018 22:59:17
Levetiracetam ist der Stoff, die chemische Zusammensetzung dieses Medikaments, das bereits seit Jahren auf dem Apothekenmarkt ist.
Es hatte einen anderen Namen und stand unter Patentschutz, was es sehr teuer machte.
Der Patentschutz ist ausgelaufen.
Jetzt darf es seit ca. drei (?) Jahren unter dem Namen Levetiracetam von verschiedenen Pharmafirmen produziert und preisgünstiger verkauft werden.
Es ist eines von etwa 20 antiepileptisch wirkenden Medikamenten, das statistisch als recht gut verträglich gilt.
Es hat den Vorteil, keine/kaum Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten einzugehen.
Deshalb ist es für Epileptiker, die eine Chemotherapie absolvieren, gut geeignet.

@MayLady
Die Dosis von 500 mg ist recht niedrig.
Normalerweise wird von dem Medikament je die halbe Dosis morgens und abends im Abstand von 12 Stunden genommen.

Wenn Deine Gangunsicherheiten wirklich auf dieses Medikament zurückzuführen sind (was ich kaum.glaube), dann sollte der Neurologe ein anderes Medikament aus den ca. 20 weiteren Möglichkeiten wählen.
Er muss dabei darauf achten, ob das Levetiracetam ausgeschlichen werden muss bzw. wie der Wechsel erfolgen muss.

An Deiner Stelle würde ich auch über folgende Fragen nachdenken:
- Wie oft hattest Du Anfälle? (Ein Anfall ist kein Anfall und muss nicht behandelt werden.)
- Wie liefen sie ab?
- Fanden sie vor der OP des Meningeoms statt und danach nicht mehr? (Dann kann die evtl. zuvor begonnene Therapie beendet werden!)
- Gab es in der Zeit von zwei Wochen nach der OP einen Anfall und danach nicht mehr? (Im dem Fall sind keine Antiepileptika erforderlich!)
- Gibt es Auffälligkeiten im EEG (vor und nach der OP), die für epileptische Anfälle sprechen?
- Eine "familiärer Häufung von Epilepsie" ist kein Grund für eine antiepileptische Behandlung !

Ich nehme an, dass Deine Gangunsicherheiten von einem erhöhten Hirndruck kommen könnten, der vielleicht durch eine Wasseransammlung (Ödem) um den OP-Bereich ausgelöst wird. Dieser könnte mit dem äußeren Luftdruck schwanken (Wetterfühligkeit).

Die andere Möglichkeit wären Nachblutungen im OP-Gebiet, die nach einer OP vorkommen können und auch einen erhöhten Hirndruck erzeugen.

Das Aspirin verhindert die Wundheilung und könnte Nachblutungen befördert haben.

Ich wurde vor jeder (!) OP (und das waren sehr viele) gefragt, ob ich Blutverdünner nehme.

Man muss sie einige Tage vor der OP absetzen, um die Blutgerinnung nach der OP nicht zu gefährden. Nach der OP wird einer Thrombose mit Kompressionsstrümpfen und/oder Anti-Thrombose-Spritzen vorgebeugt.
Auch dann sollte man erst nach Absprache mit den behandelnden Ärzten, vor allem dem Operateur und dem Hausarzt, wieder Aspirin nehmen.

Wichtig ist unbedingt, dass der Hausarzt über alle Medikamente informiert ist, die Du nimmst, auch die Du sonst so in der Apotheke oder Drogerie kaufst.

Vielleicht benötigst Du noch mehr Ruhe, damit die auch inneren OP-Wunden heilen können. Auf jeden Fall sollte alles nach und nach besser werden.
Dazu brauchst Du viel Geduld.
Du brauchst aber auch einen guten Hausarzt, der Dich darüber berät, welche und wieviele Medikamente Du einnehmen solltest, denn diese können Wechselwirkungen miteinander eingehen, die zu unerwünschten (Neben-)Wirkungen führen.
KaSy
KaSy
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