Liebe Examinola,
Ich kann sehr gut verstehen, dass Du Levetiracetam gerne reduzieren möchtest.
Allerdings hast Du schon eine sehr begründete Meinung von Deinem Neuroonkologen bekommen.
Sowohl meine Neurochirurgin als auch mein Neurologe hatten mich vor der PC - Chemotherapie darauf hingewiesen, dass diese Epileptische Anfälle auslösen kann, selbst bei Betroffenen, die vorher keine Anfälle hätten. Im Beitragsstrang "Folgen der PC-Chemo" gibt es auch Betroffene, die Anfälle durch PC hatten.
Ich hatte das zum Glück nicht, bin aber auch folgend eingestellt:
Levetiracetam: 1250 - 0 - 1250
Zebinix: 400 - 0 - 800
Ob Du Levetiracetam nicht brauchst, kann Dir leider niemand sagen. Denn es gibt keine Technik, mit der man sagen kann, dass Du keine epileptischen
Anfälle mehr haben wist. Man kann ein EEG machen, das epileptogenes Potential zeigt. Allerdings hat man dieses bei mir direkt nach Grand Mal Anfällen gemacht und nichts gesehen. So habe ich es hier auch von anderen gelesen.
Wenn die Chemotherapie gut wirkt, veränderen sich auch die Narbe (und der Tumorrest) während der Chemophase und das erhöht auch die Epilepsiegefahr.Bei mir hat sich bspw. die Resektionshöhle verkleinert und der -Rand verfeinert. Es passierte als dauernd etwas im Kopf.
Wenn man ausschleicht, geht man sowieso langsam runter, nimmt ein klein wenig Wirkstoff weg und bleibt erstmal auf diesem Level. Was bei Dir ungünstig wäre ist: Der Schutzwirkstoff (Levetiracetam) fällt und gleichzeitig steigt die Gesamztoxizität der Chemotherapie im Körper an. Das ist schon eine ganze schöne Belastung im Hirn.
Welche Nebenwirkungen hast Du durch Levetiracetam? Manchmal ist nicht sauber zu trennen, ob diese durch Levetiracetam oder durch Bestrahlung und Chemotherapie kommen.
Wenn Du wirklich ausschleichen möchtest, würde ich mir dafürden Anfang der 5. Chemozykluswoche nehmen, dann baut sich der Körper wieder auf und Du hast noch mindestens eine Woche Pufferspeicher bis zum neuen Zyklusstart.
LG
Mego