Hallo,
ich lese seit Februar still im Forum mit, jetzt habe ich doch mal eine Frage.
Im Februar bekam mein Vater die Diagnose Glioblastom, danach 2 OPs (konnte vollständig entfernt werden), Chemo und Bestrahlung.
Im ersten Kontroll-MRT am 6.6. war ein großes Rezidiv, das auch ein Stück in den Balken wächst, zu sehen.
Seither, auch auf dem aktuellen MRT von vorgestern, zeigt sich keine Veränderung, das Wachstum ist zum Stillstand gekommen.
Der 4. Temodal Zyklus hat gestern begonnen.
Aufgrund von dem unerwarteten Stillstand wurde uns von einer erneuten OP vorerst abgeraten, zumindest solange der Allgemeinzustand gut ist, um nicht durch die Belastung für das Immunsystem und Unterbrechung der Chemo erneutes Wachstum auszulösen.
Wegen der Lage des Rezidivs (nur zum Teil operabel) hätte man nur die Tumormasse nicht aber die Bewegungsprobleme durch eine OP reduzieren können.
Die körperlichen Einschränkungen waren bis vor 1 1/2 Wochen erträglich, mein Vater konnte laufen und auch der linke Arm war zwar etwas schwächer, aber ansonsten relativ normal beweglich.
Er war etwas kraftlos, aber ansonsten ging es ihm gut.
Seit letzten Montag ist er plötzlich halbseitig gelähmt, manchmal verwirrt und durcheinander, sehr müde, Arm und Bein zucken, mal mehr, mal weniger.
Der Tumor ist nicht gewachsen, das Ödem scheint sich in Grenzen zu halten und hat sich auch nicht nennenswert vergrößert, auf dem EEG sind keine Anzeichen für Epilepsie zu erkennen, die Nervenflüssigkeit vom Rückenmark zeigt keine Entzündung an.
Der Arzt findet die Situation seltsam und wir sind um Geduld gebeten worden.
Bisher wurde eigentlich nur erwähnt, dass die Lähmung auch von Zuckungen kommen kann (was auch immer die wiederum auslöst) und sich, wenn es so wäre, in ein paar Wochen auch wieder zurückbilden könnte.
Mein Vater bekommt jetzt zusätzlich zum Keppra Valproat.
Sein Zustand verschlechtert sich momentan täglich.
Eigentlich war nach dem Krankenhaus die Pflege zu Hause geplant, aber so wie es ihm aktuell geht wird das nicht möglich sein.
Wir sind momentan völlig ratlos und wissen nicht, wie wir weiter planen und was wir tun sollen.
Ich hätte ja gedacht, dass zumindest eine Aussage darüber, wie schlimm die Situation ist, möglich wäre.
Wir wissen nicht, ob wir jetzt weiter die häusliche Pflege organisieren (und auf die erwähnte Verbesserung hoffen), uns nach Pflegeheimen oder sogar nach einem Hospizplatz umsehen sollen.
Oder alles auf einmal...
Voraussichtlich wird mein Vater in 1 bis max. 2 Wochen entlassen, in dieser Zeit MUSS natürlich alles weitere organisiert werden.
Hat vielleicht jemand ähnlich Erfahrungen gemacht und kann uns einen Tip geben, was jetzt der sinnvollste Schritt wäre?
LG
Rosa