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Thema: Lipom im Zusammenhang mit Meningeom?

Lipom im Zusammenhang mit Meningeom?
sugus
03.11.2015 23:01:22
Hallo,
Ich hatte im Februar 2014 meine op (meningeom l). Ca.2 Monaten danach entfernte ich ein lipom am rechten Oberarm. Nun wuchern erneut 2 lipome an anderen Stellen. Ist wahrscheinlich Zufall,oder hat das evtl. mit dem meningeom zu tun? Hat jemand von euch auch so Dinger seit der Operation?
Vielleicht ist das auch nervlich bedingt... Seit der op kommt es mir so vor als ob sämtliche Beschwerden nur darauf gewartet haben, auszubrechen...
Dazu mri am 9.11. das mich auch ein wenig nervös macht (man geht da ja nicht mehr so unbelastet in die Röhre)...
Danke für eure Antworten.
Rilly
sugus
krimi
04.11.2015 00:50:50
Hallo Rilly,

ich kann deine Besorgnis gut verstehen.
Meningeome - Lipome sind beides Tumoren und gutartig. Haben miteinander aber nichts zu tun.

Meningeome wachsen von der harten Hirnhaut ausgehend. Sie verdrängen im Kopf das Gehirn und in der Wirbelsäule beeinträchtigen sie die Nervenzellen und führen so zu Beschwerden.

Lipome sind Fettgeschwulste die überall im Körper entstehen können.
Wenn Sie nicht gerade an ungünstiger Stelle sitzen und auf einen Nerv drücken oder kosmetisch unschön sind, besteht kein Grund sie zu entfernen.

Ich wurde an einem Meningeom operiert und habe auch einige dieser Lipome.

Du musst dir keine Sorgen über einen Zusammenhang machen.
Der NC der mich operierte hat mich dahingehend beruhigt.

Viele Grüße
krimi
krimi
Silentwings
04.11.2015 07:25:13
Rilly für Dein MRT am 09ten drücke ich Dir die Daumen...mach Dich nicht verrückt. Ich hatte mein 1tes KontrollMRT nach meiner OP Feb 2014 im Mai und ales war super.

Aber auch ich kenne es vielleicht in anderer Form...nachdem ich 2 Monate wieder richtig mit der Arbeit angefangen habe und jetzt 1 gutes Jahr Gas gegeben habe, habe ich auch das Gefühl, dass bei mir jetzt im Körper nichts mehr ok ist
Silentwings
2more
04.11.2015 08:29:30
Hallo Rilly,

ich entdeckte zuerst das Lipom an meiner linken Schädeldecke (zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, wie die Beule heißt), später wurde dann das Meningeom in der Falx diagnostiziert, auch linksseitig. Ein Zusammenhang besteht trotz des zeitnahen Auftretens wohl nicht.

Viel Glück für die Kontrolle!

VG
2more
2more
eni70
04.11.2015 11:22:08
Hallo Rilly,

danke. Sehr interessant, ich stelle mit schon lange diese Frage.
Habe nach der Op zwei Lipome entdeckt, leider an sehr ungünstiger Stelle :-(
Solltest du mehr erfahren, freue ich mich über pn.
eni70
krimi
04.11.2015 16:47:17
Hallo eni70,

ich denke, die vorherigen Antworten können auch dich beruhigen.

Viele Grüße
krimi
krimi
TumorP
04.11.2015 18:13:51
Habe ein Lipom über Jahre an der HWS gehabt. Auf einmal wuchs es ganz schnell, musste raus. Ist 15 Jahre her.
Viele Grüße
TumorP
TumorP
sugus
05.11.2015 23:29:36
Hei besten Dank für eure Antworten.
Habe mich auch ein wenig schlau gemacht... Ist vielleicht auch weil ich vor der op keine solchen Buckel gehabt habe, die aber jetzt frischfröhlich wachsen...
Werde mich auf jeden Fall melden, wie das mri gelaufen ist.
Lieben Dank
Rilly

P.s. Muss noch Ein neues Thema eröffnen, was mir auf der Zunge brennt... Bis dann...
sugus
sugus
18.11.2015 23:47:10
Hurra,
Mein mri hat nichts Neues ergeben, neurochirurgisch alles i.o. Nächstes mri in 2 Jahren.

Trotzdem ist es irgendwie ein komisches Gefühl...
ich bin wirklich erleichtert das da oben rein anatomisch alles tiptop ist.
Trotzdem bin ich hin und her gerissen...

Logischerweise bleibt die Einnahme von epi medis bestehen, und die anderen Beschwerden wie konzentrationsschwierigkeiten, lärmempfindlichkeit, usw. Sind natürlich auch noch da ( wie sollten sie auch einfach durch die Diagnose verschwinden)?

Was ich damit sagen will - ich war so fokussiert und voller Angst vor
diesem mri,( evtl. rezidiv), das ich die Tatsache völlig verdrängt habe, das es eben nachher so weiter geht wie vorher.

Ist schwierig zu erklären... Mein unmittelbares Umfeld wusste von meinen Ängsten und ist natürlich jetzt froh darüber (wie ich), das dieses Resultat vorliegt.

Somit geht das Leben für sie weiter im gewohnten Gang.
Bei mir ändert sich aber ausser dieser frohen Botschaft nichts.

Habe eigentlich kein Glücksgefühl wie es sein sollte...und falle tragischerweise erst jetzt ins Loch nach 11/2 Jahren...

hattet/habt ihr auch solche Krisen?
Freue mich über eure Antworten.
R.
sugus
krimi
19.11.2015 07:06:26
Hallo Rilly,

herzlichen Glückwunsch zu dem guten Ergebnis.
Ja, unsere Psyche und das Kontroll-MRT - in diesem Zusammenhang leiden viele von uns.

Und für Glücksgefühle ist nun auch noch eine nicht so gute Jahreszeit. Es ist früher und länger dunkel.

Ich wünsche dir alles Gute!
krimi
krimi
KaSy
19.11.2015 22:53:32
Liebe Rilly65,
Du hast im Zusammenhang mit der MRT-Kontrolle genau das beschrieben, was ich auch immer erlebe, nämlich eine größere Unruhe und psychische Belastung nach dem MRT, wo sich eigentlich wegen der guten Nachricht ein erleichterndes Glücksgefühl melden sollte.
Dieser Zustand eines psychischen Tiefs oder einer "depressiven Episode" dauert bei mir meist zwei Wochen oder mitunter auch sehr viel länger, falls irgendwelche Kleinigkeiten auftauchen, die meinen Alltag stören.

Vielleicht gelingt es Dir, damit besser umzugehen.
Du musst Dir einfach immer wieder sagen, regelrecht einreden:
Es ist nichts gefunden worden. Es war etwas da, aber das ist weg! Ich darf weiter leben. Ich darf so wie vorher weiterleben und ich schaffe das, auch wenn ich einige Folgen zu verkraften habe. Ich habe schon so viel geschafft, was kaum ein anderer leisten musste. Ich kann stolz auf mich sein!
Mir helfen Zettelchen mit motivierenden Sprüchen, die an allen möglichen Stellen in meiner Wohnung zu finden sind. Naja, sie helfen nicht immer, dann tausche ich sie gegen andere aus. Und ein bisschen darf man so ein "Loch", also eine traurige Stimmung auch mal zulassen, sie hat ja ihren Grund. Und am nächsten Tag oder übermorgen sollte es dann wieder weitergehen.
Freue Dich - jetzt oder etwas später - dass Du als geheilt giltst, denn ein 2-Jahres-Abstand beim MRT bedeutet, dass kein Rezidiv zu erwarten ist. Mit den anderen Sachen kann man leben lernen. Dem Umfeld muss man es vielleicht mitunter erklären. im bösesten Fall, dass man schließlich eine Hirntumor-OP hatte, die der Andere sicher nicht gern hätte.
Ich weiß, Du wirst es schaffen, damit klarzukommen, aber es war nunmal kein Schnupfen und so darf es auch einige Monate länger dauern.
LG KaSy
KaSy
sugus
22.11.2015 14:59:49
Hallo KaSy, krimi,
Danke für eure Antworten.

Wenn ich die Berichte hier lese, kann ich mich glücklich schätzen, so gut davon gekommen zu sein. Und trotzdem hab ich manchmal das Gefühl das sich seit der OP irgendwie was "verschoben" hat in meinem Kopf. Eigentlich ist (fast) alles wie vorher und doch...
Es ist als hinkt mein Leben irgendwie hinterher und ich bin nicht ganz in die Realität zurückgekehrt. Und es macht mir Angst das dieser Zustand so bleibt.
Hört sich, glaub ich ein bisschen komisch an. Vielleicht kenn ihr dieses Gefühl auch?
sugus
KaSy
24.11.2015 23:39:58
Tatsächlich kenne ich das auch, kannte es mehr als ich es jetzt noch bemerke.
Ich habe meinem Psychotherapeuten dann mitunter gesagt, ich komme mir vor, als würde nicht ICH das sein, der diese Krankheiten hat. Ich glaube, ich lebe in so etwas wie einem Zweit-ICH. Und ich nehme an, dass man diese Krankheiten, bzw. die Übermacht dieser Krankheiten nicht ertragen kann, wenn man sie voll in sein Leben integriert.
Ich habe mir mitunter die Liste meiner Diagnosen und sonstige Uneträglichkeiten meines Leben angeschaut und dachte dann, dass diejenige, der diese Liste gehört, eigentlich schon nicht mehr leben dürfte, aber ich, die ich es ja war, habe sogar noch gearbeitet. Wenn mir das bewusst wurde, fand ich das unfassbar, wie man so etwas ertragen kann. Aber ich konnte es wohl. Vermutlich, weil ich es irgendwie fertig gebracht hatte, mich von diesem Problem-Ich zu trennen. Ich habe auf mich wie auf eine Andere draufgeschaut. Irgendwie mag das eine Schutzfunktion des Gehirns sein, um einem das Weiterleben zu ermöglichen.

Ich weiß nicht, ob das jemand hier versteht und auch nicht, ob es Deinem, Rilly65, Empfinden ähnelt.

Aber ich denke, dass die "Wucht" jener übermächtigen, erdrückenden Krankheit wie jedes anderen unerträglichen Ereignisses in irgendeinem mehr oder weniger langen Zeitraum etwas weniger wird, sodass die Rückkehr in die Realität nach und nach wieder möglich wird und unbemerkt geschehen wird.

Bei mir ist dieses Zweit-Ich auch weniger da, das ist situationsbedingt oder ich habe gelernt, damit umzugehen.
LG KaSy
KaSy
krimi
25.11.2015 10:15:27
Hallo Rilly,

wie KaSy empfinde ich es auch.
Nachdem ich meine Krankheiten akzeptiert habe, sie gehören nun zu mir, da änderte sich der Blick.
Was erst so dominant war, veränderte sich im Status zu mir und es wurde leichter damit umzugehen.
Es braucht nur halt Zeit. Und das zu lernen erfordert wieder Geduld, die wir manchmal einfach nicht zu haben scheinen.

Glaube mir, es wird leichter und du denkst nicht mehr so oft daran.
Auch die Einschränkungen die noch da sind, werden mit der Zeit weniger.
Auf einmal gelingt wieder etwas, was vor einiger Zeit noch nicht möglich war.

MeinenTherapeutin ermunterte mich stets und sagte "Sie haben so viel zu tragen. Geben sie sich und ihrer Psyche Zeit". Sie hatte Recht.

Dir alles Liebe
krimi
krimi
Mamamuhki
26.11.2015 11:00:18
Liebe Rilly65,

ich kann deine Gefühle so gut verstehen, auch bei mir war es so, dass ich erst 1 1/2 Jahre nach der OP ( nach einer absolut euphorischen Phase - die leider zu vielen zwischenmenschlichen Problemen geführt hat!) in ein dunkles Loch gefallen bin. Meine ganze Wahrnehmung, meine Emotionen - immer wieder ein Wechselbad der Gefühle. Immer das Gefühl, sich für das "gute Aussehen" rechtfertigen zu müssen, wenn man nicht so funktioniert wie man vielleicht früher mal funktioniert hat.
Ich kann mich KaSy und Krimi nur anschließen - wir müssen uns Zeit geben, Geduld haben - auch wenn man manchmal (zumindest mir geht es so) die Welt nicht versteht........
Ich bin ein gläubiger Mensch (hatte Phasen, in denen ich meinen Glauben verloren hatte) und fühle mich, Gott sei Dank, immer wieder getragen durch diese schwierige Zeit.
Dieses Forum zeigt mir aber auch immer wieder, dass ich mit meinen manchmal merkwürdig anmutenden Gefühlen nicht allein bin, was sehr tröstlich ist.

Dir und allen anderen alles Liebe
Cordula
Mamamuhki
sugus
02.12.2015 20:58:23
Vielen lieben Dank für eure Antworten.
Klingt zwar doof, aber ich bin doch etwas beruhigt das ich damit nicht alleine bin.
Merci beaucoup
sugus
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