Lokale Hyperthermie-Behandlung bei Glioblastom?

Meine Mutter (55) ist seit Anfang März an einem Glioblastom erkrankt. Bei der Biopsie im April wurde festgestellt, das es inoperabel und bösartig ist. Sie ist seit März linksseitig gelämt und durch das Cortison sehr aufgeschwemmt. Sie hat auch total ihren Lebensmut verloren, egal was wir auch tun. Nun war eine Heilpraktikerin da (bzw. Allgemeinärztin mit Naturheilmethoden) und hat uns geraten eine lokale Hyperthermie-Behandlung machen zu lassen. Hat denn irgendjemand damit Erfahrung? Unsere Hausärztin bzw. auch unser Neurologe belächeln nur diese Methode und sagen "alles nur Geldmacherei". Aber irgendwas müssen wir doch tun! Man kann sie doch nicht nur so vor sich hinvegitieren lassen. Es ist eh schon schlimm genug jeden Tag sie so zu sehen und festzustellen, daß sie noch mehr abgebaut hat.

Beim Hirntumortag in Berlin hat ein Prof. der Charite den Nutzen der Hyperthermie bei hHrntumoren in Frage gestellt.
Er sagte, dass die Verfahren, die angewandt werden, nicht nachprüfbar seien, da keine wissenschaftlich verwertbaren Daten vorlägen.
Bei zwei Gliblastompatienten, von denen ich weiß, trat der Tumor, sehr bald nach einer Hperthermie-Behandlung rasch wieder auf.

Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, was getan werden sollte und was auch finanziell tragbar ist.
Bei einem Glioblastom sind ja leider, außer der Operation und der Bestrahlung, fast alle anderen Behandlungsformen im Versuchsstadium.

Ich wünsche euch, dass ihr die richtige Entscheidung trefft.
Liebe Grüße Ingrid

Leider gibt es keine Studien, die den Wert dieser Behandlung bei Hirntumoren belegen.

Die Krebsart und ihre Behandlungsmöglichkeiten

Hirntumoren=
Glioblastome

Beim bösartigsten aller Hirntumoren, dem Glioblastom, ist die Behandlung außerordentlich schwierig. Trotz Operation und anschließender Bestrahlung (teilweise mit zusätzlicher Chemotherapie) sind die Behandlungsergebnisse nicht zufriedenstellend. Es gibt eine ganze Reihe von experimentellen Therapieansätzen, um die lokale (d.h. begrenzte) Wirksamkeit der bisherigen etablierten Therapie zu erhöhen.

Der Einsatz der Hyperthermie zur Wirksamkeitsverstärkung ist zwar naheliegend, andererseits ist die Einbringung der Leistung innerhalb der Schädelkalotte technisch schwierig.

Dennoch wird an einigen Zentren an Verfahren für die Hyperthermie von Hirntumoren gearbeitet. Es handelt sich um sogenannte interstitielle Techniken (d.h. Bestrahlungen von innen) mit Mikrowellen-Antennen oder speziellen magnetischen Teilchen (Nanoteilchen). In einer US-amerikanischen Studie wurde schon eine erhöhte Wirksamkeit der Strahlentherapie in Kombination mit interstitieller Hyperthermie gezeigt. Die Anwendungen sind jedoch schwierig und spezialisierten Zentren vorbehalten.

Zur Zeit können wir in Deutschland leider kein etabliertes Verfahren oder eine laufende Studie zur Hyperthermie von Hirntumoren anbieten.

Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Hyperthermie (IAH)