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Morgensonne

Hallo,
viele hier haben sicherlich gelesen, dass wir seit dem 06.05. im Hospiz sind. Nun meine ich, dass ich längst losgelassen habe, um meiner Liebstenden den letzten Weg nicht unnötig schwer zu machen. Ich habe ihr so oft gesagt, dass sie nicht mehr kämpfen muß u. habe ihr für die vielen schönen Jahre gedankt. Nun kommt es mir aber so vor, als könne sie nicht loslassen. Gibt es so etwas?? Ich habe schon so oft ihre letzten Minuten gesehen, aber sie kämpft sich immer wieder zurück u. wir erleben ein ständiges Auf u. Ab, mit zugegeben sogar schönen Momenten. Aber wenn ich dann wieder wie heute Abend sehe, welche absolute Schwäche sie befällt, frage ich mich wie lange soll das noch so weiter gehen. Da sie von sich aus keine Wünsche mehr äußern kann, Frage ich natürlich ob sie rtwas Trinken oder "Essen" ( nur halbflüssige Nahrung) möchte u. führe ihr ein entsprechendes Gefäß an die Lippen. Wenn sie dann eindeutig etwas abnimmt, gebe ich es ihr u. wenn die Lippen geschlossen bleiben, nehme ich das Gefäß wieder weg. Wenn ich nichts anbieten würde, oder auch gar nicht da wäre, wäre es natürlich schneller zu Ende, aber macht man denn so etwas????
Auch das Personal wagt nun keine Prognose mehr, da auch sie schon mehrmals meinten meine Frau hätte den letzten Weg angetreten.
LG, Gernot

Aniko

Lieber Gernot,

eine Prognose kann tatsächlich niemand stellen. Es ist oft so, dass unsere Lieben gehen können, wenn wir nicht dabei sind und , wie mein Mann, unerwartet. Du machst das schon richtig mit dem Füttern und dass Du ihre Bedürfnisse achtest. Mehr kannst Du gar nicht tun, als Dich auf die noch schönen Momente freuen und abwarten.

Ich wünsche Dir und Deiner Frau alles, alles Gute.

Aniko

Pelzi81

Hallo Gernot,
Das nimmt mich sehr mit, was du schreibst und gleichzeitig bewundere ich deine Stärke .
Ich würde das nicht- anbieten auch nicht übers Herz bringen. Vielleicht möchte Sie gewiss sein, das du irgendwann wieder glücklich seien kannst, auch ohne Sie.
Dieser Gedanke würde mich begleiten,das mein Partner wieder irgendwann lachen, lieben und glücklich Leben kann.


Ich wünsche dir und ihr alles Liebe und Frieden für eure Seelen.
Pelzi

Sonne8

Lieber Gernot,
das Aushalten dieser Situation ist für die Angehörigen eine große Herausforderung. Man kann fast nichts tun und wünscht sich und der Partnerin nur Erlösung und Frieden. Dass Menschen nicht gut loslassen können, musste ich immer wieder erfahren. Ich habe Dir inzwischen eine Nachricht geschickt. In Gedanken bin ich bei Euch und bete für Euch.
LG - Sonne8

alma

Ich glaube, du machst das richtig so. Und ich denke eher nicht, dass es ohne Flüssigkeitszufuhr schneller geht. Genaueres über eine PN vom mir.

LG, Alma.

Ria1645

Hallo Gernot,

Nur zu gut kann ich dich versehen. schon am 12.5 dachten wir unsere Mutter würde ihre letzte reise antreten. wir waren uns irgendwie so sicher.
Eigentlich ist alles gesagt, es gibt nichts auf das sie noch wartet... sie hatte auch schon ihren Frieden mit allem gemacht....
Aber irgendwas scheint sie noch zu halten. wir haben schon losgelassen...
Vielleicht ist es bei ihr der wunsch alles richtig zu machen....
Ich hab keine Ahnung.

Ich schicke dir kraft und hoffe das ihr gut aufgehoben seit in eurem hospiz
Liebe grüße ria

gramyo

Lieber Gernot mit seiner Morgensonne,

auch wenn es esoterisch, spirituell klingt... Ich bin davon überzeugt, dass sich jeder die Zeit nimmt, die er tief innerlich nötig hat um sich von seinen Lieben und der Welt zu verabschieden.

Jeder geht seinen Lebensweg auf seine ganz persönliche Art und Weise und so verläßt er sie auch.Deine Morgensonne wird zu dem Zeitpunkt gehen, den sie will....

Ich finde es sehr schön, wie du auf ihre Bedürfnisse und "Nicht - Bedürfnisse" eingehst. Habe es hier schon öfters geschrieben. Es ist keine !! lebensverlängernde Massnahme, aber es ist hilfreich , um das austrocknen des Körpers zu vermeiden.

Frage doch einmal im Hospiz nach, ob man nicht die NaCl- Infusion ( 1 l tgl.) ihr geben kann. Sie wird subcutan in die Bauchdecke gegeben. Wenn die Niere nicht mehr arbeitet, darf man sie nicht mehr geben. Das sieht man daran, dass die Wölbung durch die Infusion nicht !! mehr verschwindet.

Für mich war es gut, dass wir eine längere Zeit hatten um uns ganz, ganz langsam voneinander zu verabschieden. Es war auch alles geregelt, aber ich denke wir brauchten einfach diese Zeit....

Was ich allerdings wichtig finde, ist, dass man den anderen nur noch sehr sanft berührt, vielleicht auch nur noch ansieht.... damit er sich nicht mehr gebunden fühlt. Den letzten Tag haben ich ihn nur noch angesehen.... er hatte die Augen geschlossen...nur die Liebe war noch im Raum... und das war gut ...

Du machst alles auf deine Art richtig... und deine Morgensonne auch...
denkt eure Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben... Hier und Jetzt...

mausezahn

Auch mein Schwiegervater hat gekämpft wie ein Löwe. Wir haben ihn, wie jeden Tag, "fertig" gemacht, d.h. gewaschen, umgezogen usw. Wir haben ihn mit ins Wohnzimmer genommen und meine Schwiegermutter war 24 Stunden bei ihm. Alles war gebraucht wurde haben wir besorgt.
Sie musste nicht das Haus verlassen.
Und dann wollte sie ganz kurz zur Bank, weil es noch wichtig war etwas einzuzahlen.
Diese Zeit hat er genutzt um von dieser Welt zu gehen. Obwohl wir alle der Meinung waren, das er nicht alleine sein soll wenn es passiert. Irgendwie hatten wir das Gefühl, das er nur darauf gewartet hat.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft......

Schwan01

Lieber Gernot, es schmerzt mich sehr was du uns berichtest,
ich bewundere deine Stärke, deine Liebe zu deiner Frau.

Ich denke es ist richtig das du deiner Frau immer wieder etwas an bietest.

Berühre deine Frau nur sanft, halte ihre Hand nicht fest.

Ich schicke dir Kraft und hoffe ihr seit gut aufgehoben im Hospiz,

liebe Grüße Manuela mit ihrem Sonnenschein Janine.

dirlis

Lieber Gernot,
ihr seid uns wohl nur wenige Schritte voraus...
Denke viel an Euch.
Liebe Grüße, Dirlis

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