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Eddie

Hallo liebe Forum-Besucher,

in unserer Hilflosigkeit bin ich nun auf dieses Forum gestoßen und lese, dass es sehr vielen hier ähnlich geht. Hier die Geschichte meines Vaters in groben Zügen: Dez 12 wurde durch Zufall ein 4cm langer Tumor Grad IV im re. Schläfenlappen entdeckt und erfolgreich entfernt. Die Chemo machte ihm nichts aus und alles war bestens, er sah immer aus wie frisch aus dem Urlaub - wäre die narbe dort nicht. Auch eine weitere OP wegen einer Narbenwucherung war kein Problem. Nun sind vor einiger Zeit jedoch Probleme aufgetreten. Die weitere Chemo wurde nicht mehr so gut vertragen und ausserdem gab es einen Krampfanfall. Diesen ignoriert er jedoch einfach. Er hätte nur zu wenig getrunken. Alle sind natürlich im Unrecht ihm das Auto fahren zu untersagen usw. Das Cortison sowie die Meds gegen die Epilepsie wurden nun auch gar nicht gut vertragen so das der Zustand ständig schlechter, die Hoffnung, Motivation und Laune in den Keller gerutscht sind. Auch ein erneuter Sturz sowie ein Dauerhusten wurden bis zur totalen Schwäche ignoriert. Am Ende landete er mit einer Lungenentzündung vor zwei Wochen in der Klinik. Das alles hat ihn extrem geschwächt und deprimiert. So liegt er nun nach der Entlassung vor 10 Tagen im Bett und hat sich dort überlegt alles zu verweigern. Jegliche Hoffnung, Medikamente, Zuspruch oder Hilfestellung wird komplett abgelehnt.
Er hat eine schwere Depression und läßt sich mit nichts zum aufstehen bewegen. Lediglich das Streiten mit meiner Mutter läßt ihn hin und wieder aufblicken, was für sie sehr belastent ist, da sie wirklich alles für ihn tun möchte. Er ist zu seiner Umwelt sehr ablehnend, spricht dauernd von den Arten wie er sich umbringen möchte und wie wenig irgendjemand ihn noch bräuchte. Das alles treibt mich um. Was können wir nur tun? Er nimmt nun gar nix mehr, keine Chemo oder Epileptika. Er ißt kaum und trinkt fast noch weniger. Wie lange können wir uns das noch ansehen? Wo ist die Grenze zwischen eigener Unfreundlichkeit und Reaktion durch den Tumor? Der Tumor hat nun freie Fahrt. Meiner Vater ist ansonsten aber sehr klar, steht hin und wieder fürs aller nötigste auf und könnte - wenn er sich aufraffen und zusammenreißen würde- die Sonne, seine Familie und die Zeit die er hat so gut es geht genießen. Was kann ich tun?

Ich habe verstanden, dass ich seinen Wunsch die Meds abzulehnen respektieren muß und das habe ich auch. Jedoch hab ich Angst davor was nun kommt. Wir möchten nicht das er leidet oder Schmerzen bekommt. Wie kann ich seine Enkelinnen zu ihm lassen, wenn ich damit rechnen muß dass er krampft? Ich freue mich auf Eure Anregungen und Sichtweisen und würde ich über einen Austausch freuen. Viele liebe Grüße

Iwana

Hallo Eddie
Scheint eine ganz schwierige Situation zu sein, wobei ich am eigenen Leib erfahre, dass Lebenswille eng verknüpft ist mit Lebensqualität...

Möchte er die Enkelin sehen? Möchte sie ihn sehen?

Eigentlich wäre es ja an der Zeit mit ihm eine Patientenverfügung auszufüllen und zu besprechen was er gerade bei Schmerzen möchte?

Ist er dazu in der Lage?

Wegen dem Besuch würde ich das Wohl deiner Tochter vorziehen. Meinem Sohn habe ich in Worten erklärt was ein Epileptischer Anfall ist und er weiss was zu tun wäre, aber er wohnt ja mit mir zusammen und ich nehme Medkamente. Da ist die Lage anders...
Gruss Iwana

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